Grünstadt Einbruch in der zweiten Halbzeit

EBERTSHEIM. Bis zur Halbzeit sahen die 63 Zuschauer des C-Klasse-Spiels in Ebertsheim eine ausgeglichene Partie. Doch in der zweiten Halbzeit brachen die Gäste von der TSG Eisenberg II komplett ein und ermöglichten dem TSV so einen nicht unverdienten 5:1 (1:1)-Erfolg. Trotz fünf Toren bleibt die Chancenverwertung ein Manko des TSV.

„Wenn du die Dinger vorne nicht machst, bekommst du sie hinten rein“, diese Fußballer-Weisheit nutzte Ebertsheims Spielertrainer Stefan Alleborn, um die erste Halbzeit zusammenzufassen. In der Tat waren seine Jungs die tonangebende Mannschaft, doch der Ball wollte nicht in den Kasten. Gleich zu Beginn konnte Mehmet Kalkan einen Kullerball auf der Linie retten (4.). Auch danach blieb der TSV am Drücker, Eisenberg kam, wenn überhaupt, nur über Konter in die gegnerische Hälfte. Viel zu tun hatte TSV-Keeper Normen Geissert nicht. Ganz anders sein Gegenüber. Victor Gil zeigte mehrere Glanzparaden. Gegen Jochen Schumacher rettete der Torwart mit dem Fuß (23.), beim Schuss von Markus Weber machte sich Gil ganz lang und lenkte den Ball so noch über die Torauslinie (26.). „Es ist nicht normal, dass ein Torhüter solche Paraden in der C-Klasse zeigt“, war auch TSV-Coach Alleborn voll des Lobes über den gegnerischen Schlussmann. Nachdem der TSV also mehrere Chancen vergeben hatte, zeigte sich Eisenberg gnadenlos. Ugur-Can Sahin bekam einen langen Steilpass. Er ließ TSV-Verteidiger Jan Hummel aussteigen und schoss flach zur 0:1-Gästeführung ins Tor (27.). Nun gab es einen kleinen Bruch im Spiel der Ebertsheimer. Eisenberg verteidigte gut, und der TSV versuchte es zu oft zu schön. Erst Spielertrainer Alleborn gelang nach super Zuspiel von Marc Brand der verdiente 1:1-Ausgleich (42.). „In der ersten Hälfte haben wir gut mithalten können. Danach ist uns aber leider die Kondition und damit auch die Konzentration abhanden gekommen“, ärgerte sich TSG-Trainer Michael Wolf über die zweite Hälfte. Die begann aus Sicht der Gäste gar nicht gut. Timo Schulz und Marc Brand sorgten mit einem Doppelpack für eine beruhigende 3:1-Führung der Platzherren (49., 58.). Von Eisenberg kam in dieser Phase gar nichts mehr. Die Spieler waren teilweisend stehend K.o.. Auch viele Auswechslungen brachten nicht die gewünschte Frische zurück. „Leider ist die Trainingsbeteiligung aktuell sehr schlecht. Da kann man natürlich keine Kondition aufbauen“, gab TSG-Coach Wolf als Grund an. Sinnbildlich für die schwache Kondition war das vierte Tor der Ebertsheimer. Ohne gestört zu werden, kombinierten fünf TSV-Akteure mit dem Ball im gegnerischen Sechzehn-Meter-Raum hin und her. Thomas Stueber zimmerte die Kugel per Gewaltschuss schlussendlich zum 4:1 ins Netz (83.). „Ihr schaut nur zu“, beschwerte sich anschließend auch Gästekeeper Gil bei seinen Vorderleuten. Ebertsheim zeigte sich jedoch gnädig und brachte keine Kombination mehr zum Abschluss. Per Foulelfmeter stellte Jan Hummel den 5:1-Endstand her (90.). „Mit einem Punktgewinn wäre ich schon zufrieden gewesen. Wenn wir fit sind, können wir mithalten, das hat man heute gesehen, leider fehlte uns in Hälfte zwei die Kraft. Dennoch verlief die Saison bisher zufriedenstellend mit nur einer Niederlage. Mit etwas mehr Training ist dann auch noch mehr drin“, blickte TSG-Trainer Wolf voraus. „Das Unentschieden gegen Carlsberg ist immer noch ein bisschen im Hinterkopf. Aber sonst ist der Saisonstart gut gelaufen. Mit zehn Punkten aus vier Spielen können wir zufrieden sein. In Carlsberg ist es nicht leicht zu spielen. Der heutige Sieg geht auch in der Höhe völlig in Ordnung. Wir waren das bessere Team und hätten bei besserer Chancenverwertung sogar noch mehr Tore machen können“, fasste TSV-Coach Alleborn die Partie zusammen. (pak)

x