Grünstadt Ein Liebeslied an Irland

Grüne Wiesen, steile Felsen: Die irische Landschaft Connemara ist Schauplatz der Erzählung von Swoboda.
Grüne Wiesen, steile Felsen: Die irische Landschaft Connemara ist Schauplatz der Erzählung von Swoboda.

„Novus Ordo Seclorum“ ist eine Fantasygeschichte auf der Grünen Insel, in der die Journalistin Mara als Magierin der Hoffnung die Welt retten soll, die von der okkulten Bruderschaft ihres Widersachers bedroht wird. Anja Benndorf sprach mit der Autorin Gabriela Swoboda, die in Wien in einer Krankenhausverwaltung arbeitet, über das nebenberufliche Schreiben und ihre Liebe zu Irland. Frau Swoboda, Sie haben eine Zeitlang beruflich in Irland gelebt und seitdem lässt Sie die Grüne Insel nicht mehr los. Warum leben Sie in Wien und nicht in Connemara? Diese Frage stelle ich mir auch sehr oft. Aber ich habe Job und Familie in Österreich. Meine Tochter ist noch schulpflichtig, und einen sicheren Job kann man heutzutage nicht einfach so aufgeben. Nun hoffe ich auf ein Cottage in Connemara, wenn ich mal in Pension bin. Ist Ihr Roman die Verarbeitung Ihrer Sehnsucht nach Irland? Dieser Roman ist so vieles. Natürlich ist er ein Liebeslied an Irland; ich denke, die meisten Leute, die ihn gelesen haben, bestätigen mich darin. Aber er ist auch gesellschaftskritisch, politisch kritisch, eine Warnung, versteckt hinter dem Schleier des Schönen. Die Idee dazu war eigentlich immer schon in meinem Kopf – die Essenz, der Kern der Geschichte – die Frage: Was wäre, wenn...? Wie kamen Sie zum Schreiben? War das schon als Kind eine Leidenschaft? Schon als Kind konnte ich Themen breittreten und stundenlang darüber schreiben. In der Volksschule hatte ich immer eine Eins, weil meiner Lehrerin meine Aufsätze so gut gefielen. Schon oft habe ich versucht, ernsthaft zu schreiben, doch alles wanderte über kurz oder lang in den Müll. Ich war einfach nicht zufrieden mit mir selbst. Schlussendlich aber fand ich die Schule des Schreibens der Akademie Hamburg, und dort absolvierte ich einen Belletristiklehrgang. Danach ging`s dann los, und „Novus Ordo Seclorum“ entstand. Warum der lateinische Titel? Aus zwei Gründen: Dieser Titel passt zur Geschichte. „Novus Ordo Seclorum“ bedeutet „neue Weltordnung“ und genau darum geht es ja. Auf jeder Dollarnote sichtbar, haben diese drei Worte viele Menschen schon zu den wüstesten Verschwörungstheorien verführt. Der zweite Grund ist, dass man gerade an diesem Titel (und folgenden) mich erkennen soll. Alle meine zukünftigen Romane werden einen lateinischen Haupt- und einen deutschen Untertitel haben. Wie sind Sie vorgegangen? Hat sich Ihr Roman wie von selbst entwickelt? Anfangs hatte ich ein Gerüst gebaut, aber als ich zu schreiben begann, entwickelte die Geschichte ein seltsames Eigenleben. Ich lese jeden Abend, was ich am Vortag verfasst habe, und manchmal bin ich erstaunt über die Richtung, die meine Schöpfung eingeschlagen hat. Ich muss ehrlich gestehen, dass schlussendlich nur der Kern überlebt hat, alles andere, was ich mir vorgenommen hatte, verschwand, und es hat sich etwas Neues ergeben. Ich denke, das war gut so. Wird es eine Fortsetzung der Geschichte geben? Ja, es wird einen zweiten Teil geben, dieser ist schon zur Hälfte fertig. Wer war Ihr erster Zuhörer? Mein Sohn. Er hat mich auch immer wieder angetrieben, lag mir in den Ohren, wann das Buch denn endlich fertig sei, und war dann auch mein erster Testleser. In Hettenleidelheim werden Sie nun Ihre erste öffentliche Lesung veranstalten. Wieso gerade dort? Das wunderbare Internet hat mich dorthin geführt, eigentlich war es Sara Merzo aus Hettenleidelheim, die in der Bücherszene nicht ganz unbekannt ist. LESUNG Gabriela Swoboda liest aus ihrem Erstlingswerk „Novus Ordo Seclorum – das Erbe der Sidhe“ am Samstag, 20. Mai, 17 Uhr, im Adolf-Kolping-Heim, Hauptstraße 18, Hettenleidelheim. Der Eintritt zur Lesung ist frei. Veranstalter ist die katholische öffentliche Gemeindebücherei. abf

x