Grünstadt Die Tschirschkes: Papa coacht, Neffe spielt, Sohn fliegt

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WATTENHEIM. Die SG Leiningerland verlor am Samstagabend das Derby in der Fußball-A-Klasse gegen den Aufsteiger VfR Grünstadt II mit 2:3 (1:2). Die 200 Zuschauer, die auf die Wattenheimer Sportanlage kamen, sahen eine packende Partie.

Uwe Tschirschke ist der Coach der SG Leiningerland. Sein ältester Sohn Sven ist die große Sturmhoffnung bei der Spielgemeinschaft, die sich 2013 aus den beiden Vereinen ATSV Wattenheim und VfR Hettenleidelheim gebildet hat. Neffe Mirko kam in der letzten Saison vom TuS Hertlingshausen. Sicher hätte Vater Uwe auch seinen jüngsten Sohn Nico gerne im Kader. Doch der spielt seit dieser Runde für den Landesligisten TuS Altleiningen. Auf die drei Jungs ist der Coach stolz. „Die Jungs sind alle erstklassige Fußballer“, sagt er. Tschirschke führte die SGL 2014 zum Aufstieg in die A-Klasse. Im vergangenen Jahr schaffte die Spielgemeinschaft als Ligazwölfter den Klassenerhalt. Und auch in dieser Saison ist der Ligaverbleib das Ziel des Trainers. „Klar“, sagte Uwe Tschirschke nach der Derbyniederlage am Samstag und betonte: „Wir hätten gerne wenigstens einen Punkt mitgenommen. Der war sicher drin. Aber Grünstadt hat uns für unsere grausamen Fehler bitter bestraft.“ Als Hasan Cil, der vor der Runde neu aus Hertlingshausen gekommen war, per Kopf die 1:0-Führung für die SG Leiningerland erzielte, ballte der Coach die Faust. Gerade einmal drei Minuten waren da gespielt. Doch die Freude währte nur knapp 20 Minuten. Dann gelang Fatih Nane das 1:1 (24.) und kurz vor der Pause erzielte Timo Siegmeier nach einem Fehler der SG-Defensive sogar die Grünstadter 2:1-Führung (39.). Die SG Leiningerland erwischte nach der Pause den besseren Beginn. Eine Kombination über die Stationen Sven Tschirschke, Jens Westenweller schloss Nico Pings mit dem 2:2 (50.) ab. Aber nur fünf Minuten später nutzte der VfR Grünstadt II erneut einen Patzer der Platzherren. Michael Bechtel gelang das 3:2 (55.). Die SGL rannte nun, angeführt von Angreifer Sven Tschirschke, an, doch die Grünstadter verteidigten stark und kamen selbst zu Konterchancen. Aus Frust legte sich Sven Tschirschke mit dem Schiedsrichter an. Was unnötig war. Thorsten Braun leitete das Spiel sehr gut und zeigte dem SGL-Spieler Gelb-Rot (86.) „Sven wollte ihm sagen, wie schlecht er pfeift, aber der Unparteiische war sehr gut, an ihm lag es sicher nicht, dass wir am Ende verloren habe“, sagte Coach Uwe Tschirschke, der betonte: „Das erste Derby haben wir verloren, nun wollen wir am nächsten Samstag gegen die TSG Eisenberg gewinnen.“ Die Partie findet dann aber nicht auf dem kleinen Rasenplatz in Wattenheim statt. „Die Partie gegen Eisenberg ist für Hettenleidelheim das Kerwespiel, da spielen wir auf Kunstrasen, was vielleicht gegen die TSG etwas ungünstiger ist. In Wattenheim hätte der Gegner mit dem Geläuf wohl mehr Probleme gehabt“, sagt Tschirschke. Der VfR Grünstadt II steht unterdessen nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel in der neuen Spielklasse gut da. „Die Mannschaft hat verdient gewonnen, auch wenn es nach hinten raus noch eng wurde“, sagte Oliver Müller, der unterdessen weiter auf die Euphoriebremse tritt: „Ich sehe das realistisch. Nun kommen Spiele gegen Freinsheim, Eisenberg und Eppstein, gegen die wir nicht unbedingt mit Punkten rechnen.“ So spielten Sie SG Leiningerland: Diefenbach – Behlen, Gruber (75. Atzert), Schäfer, Pings – Mirko Tschirschke, Sven Tschirschke , Schröter, Armbrust (80. Hoti) – Cil (71. Hofmann), Westenweller. VfR Grünstadt II: Spangenberger - Schwenk, Töpfel, Nane (71. Schneider), Steven Bechtel – Siegmeier, (85. Borgel) Oberle, Michael Bechtel, Marusak (46. Doneck) – Staiber, Botzner. Tore: 1:0 Cil (3.), 1:1 Nane (24.), 1:2 Siegmeier (39.), 2:2 Pings (50.), 2:3 Michael Bechtel (55.). Gelb-Rote Karte: Sven Tschirschke (SGL, 86.) wegen Schiedsrichterbeleidigung. Beste Spieler: Pings – Siegmeier. Schiedsrichter: Braun (Maikammer). Zuschauer: 200.

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