Grünstadt Der Piccolo versagt seinen Dienst

GRÜNSTADT. Auch die neunte Auflage der Tennis-Seniorenpfalzmeisterschaften beim PTC Grünstadt kann wieder als Erfolg angesehen werden. Noch nie, so heißt es seitens der Veranstalter, habe es so viel positives Feedback für die Organisation des Turnieres gegeben. Und, viel wichtiger: Sportlich erfolgreich waren die Grünstadter auch noch.

Zwei Konkurrenzen wurden bei den Damen 40 ausgespielt. Einmal die LK1-15, bei der Cathrine Mattinger an Position vier gesetzt war und ihre gute Form aus der Medenrunde konservierte. Erst hatte im Halbfinale die an Zwei gesetzte Katja Uhrig vom TSV Haßloch mit 6:4 und 6:1 das Nachsehen, dann ließ die Grünstadterin der Speyrerin Katja Jewski kaum Luft zum Atmen und holte einen 6:2- und 6:1-Sieg. Nach dem Verbandsligaaufstieg mit ihrer Mannschaft setzte die Ärztin mit dem Pfalzmeistertitel sozusagen das I-Tüpfelchen auf ihre Saison. In der LK 14-23 sorgte die ungesetzte Karin Bachtler für Furore. Bereits eine Woche zuvor holte sie den Titel bei den Lambsheim Open – und nun griff sie auch noch nach ihrem ersten Pfalztitel. Im Halbfinale hatte Bärbel Bößler-Lenz im teaminternen Kampf das Nachsehen gegen die ehrgeizige und trainingsfleißige Bachtler. Im Finale wartete schließlich die topgesetzte Sabine Frommherz vom TC Mutterstadt, die ebenfalls klar durch ihre Tableauhälfte marschierte. Vor dem Match schien Bachtler noch etwas nervös, auf dem Platz war aber dann nichts mehr von dem Nervenflattern zu sehen. Und so schoss die PTC-Dame ihre Gegnerin mit 6:0 und 6:2 ab. Gerade einmal sechs Spiele gab Bachtler im Turnierverlauf ab. Erst im Finale das Nachsehen hatten zwei PTC-Oldies: Bei den Herren 70 konnte der Vorjahresmeister Gernot Jacob zwar noch ins Finale einziehen, musste sich hier aber dem Park Ludwigshafener Spieler Wolfgang Fecht mit 4:6 und 3:6 geschlagen geben. Selbst der obligatorische Piccolo, der Jacob 2013 noch zum Sieg verhalf, war dieses Jahr nutzlos. Oder Fecht trank auch einen. Mit Peter Farago stellte der PTC Grünstadt noch einen Finalisten, diesmal bei den Herrn 65 LK 14-23. Im Halbfinale schaltete er sensationell den sechs Leistungsklassen stärkeren und an zwei gesetzten Uwe Hartwig vom TC Mutterstadt aus. Im Finale jedoch unterlag Farago dann doch noch der Nummer eins Volker Geiger vom TC Fußgönheim mit 1:6 und 2:6. Ein zu glattes Ergebnis, das nicht wirklich den Spielverlauf widerspiegelt. Vier Tage, 15 Konkurrenzen, 195 Spieler, 192 Spiele und jede Menge ehrenamtlicher Stunden liegen hinter der Turnierorganisation, die vor allem Donnerstag und Freitag rotierte, als das Turnier aufgrund heftigster Schauer zeitlich zu einem Desaster zu werden drohte. Allerdings bewiesen die PTC-Cracks wieder mal Improvisationstalent. Und so wurden Donnerstagabend spontan 17 Spiele auf Anlagen gelegt, auf denen das Gewitter nicht ankam. Von Ludwigshafen bis Deidesheim fanden die Spieler spontan Zuflucht. Freitag hieß es nach einem Regenguss schnell zu handeln, alle Plätze wurden von Helfern und sogar Spielern innerhalb kürzester Zeit wieder flott gemacht und fast alle Spiele fanden ein Ende. Die Partien, die wegen Dunkelheit abgebrochen werden mussten, wurden ab kurz nach 7 Uhr samstagmorgens ohne Murren fortgeführt. Bei den Siegerehrungen fand der neue PTC-Präsident Baron Lutz von Haaren immer die passenden Worte und brachte Schwung in das normalerweise eher angestaubte Schlussritual. Die Spieler füllten so viele Feedback-Bögen wie noch nie aus und bereits nach einer ersten Evaluation wurde das Turnier in den höchsten Tönen gelobt. Und so hofft der PTC, auch 2015 wieder Heimat der Pfalzmeisterschaften zu werden. Bereits in zweieinhalb Wochen ist man dies sozusagen schon wieder, wenn die Doppel- und Mixedmeisterschaften im Stadtpark ausgetragen werden. (mbr)

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