Grünstadt Das Ende der Dürre

GRÜNSTADT. Mit einem kämpferisch überzeugenden 2:1-Erfolg gegen den FC Speyer, der dadurch vom dritten auf den fünften Tabellenrang zurückfiel, beendete Fußball-Landesligist VfR Grünstadt am Sonntag eindrucksvoll seine Negativserie. Aus den letzten acht Begegnungen konnte nämlich gerade ein Pünktchen gewonnen werden.

Dass ausgerechnet das Spitzenteam aus der Domstadt, das unter seinem Trainerfuchs Ralf Gimmy höhere Ziele anstrebt, für die ersten drei Punkte nach achtwöchiger Fußballdürre in Grünstadt sorgte, war dem unbändigen Kampfgeist und der enormen Leidenschaft der Einheimischen in Zweikämpfen zu verdanken. Trainer Horst Schellenschläger vertraute Michael Feuerbach, der auf beiden Seiten ein riesiges Laufpensum abspulte, auf Tobias Haffke, der in der von Kapitän und Senior Jochen Gillmann glänzend organisierten Viererabwehr alles abräumte, und auf die beiden Außenverteidiger Stefano Cassola und Marcel Czekalla (links). Im defensiven Mittelfeld stand mit Fabian Herchenhan ein Akteur, der so gut wie nichts außer Acht ließ und als klassischer Sechser sich immer wieder geschickt nach vorne bewegte. Rechts das Laufwunder Luca Pompeo, unterstützt von Cassola, links sein Kamerad Tobi Fath, ebenfalls unaufhörlich unterwegs und oft von Czekalla auf Reisen geschickt. Die VfR-Maschinerie wurde getoppt von Sturmspitze Andreas Buch, der völlig ausgepowert von Ivan Jukic (76.) ersetzt wurde, und im offensiven Mittelfeld von Christopher Lampert. Der Junge wird in diesem Monat erst 19 und tritt bereits jetzt schon deutlich in die Fußstapfen von „Daddy“ Ralf, der viele Jahre für den VfR, als wahre „Dampflok“ bekannt, im Mittelfeld der Eliteliga des Südwestdeutschen Fußballverbandes erfolgreich kickte. Kompliment an dessen Sohnemann, der den Zuschauern durch seine elegante Spielweise, aber auch seinen unermüdlichen Kampfgeist á la Papa, viel Spaß bereitet. So auch gestern vor 175 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion, die endlich wieder einmal einen Sieg ihrer Rasenspieler erleben durften. Der war alles andere als einfach, denn mehr vom Spiel hatten die Speyerer, die sich allerdings bis auf wenige Ausnahmen in der sattelfesten VfR-Abwehr oft festrannten. Kam dann doch noch etwas durch, war bei Schlussmann Mischa Mayer Endstation, der wieder eine Klasseleistung bot und seine Formkrise offenbar überwunden hat. Alle Tore fielen aus Standardsituationen, nach zwei Freistößen gingen die Platzherren durch Herchenhan (6.) und Czekalla (33.) mit 2:0 in Führung, ehe dem Speyerer Matthias Hermann mit einem Strafstoß der Anschluss noch vor der Pause (38.) gelang. Bei einem Abwehrversuch sprang der Ball an Gillmanns Hand und der Unparteiische zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Nach der Pause bestimmten die Gäste weiter die Begegnung, allerdings hatten die Platzherren tolle Möglichkeiten, die sie oft auch wunderschön herausspielten. Wäre Fath in der 50. Minute das 3:1 durch Fallrückzieher geglückt, wäre dies das „Tor des Monats“ gewesen. So allerdings traf er das Leder nicht richtig. In der Schlussphase rettete Cassola für seinen bereits geschlagenen Keeper und verhinderte ein Remis. Fath, Buch und Pompeo vergaben noch beste Chancen, ehe Schiedsrichter Keven Rothfuchs vom SV Hüffler (Westpfalz) die kampfbetonte Begegnung abpfiff. VfR-Coach Schellenschläger: „Heute hat mein Team sich diesen Erfolg durch Kampf und Einsatz hoch verdient. Die Mannschaft war auf allen Positionen bärenstark und die Defensive ließ nichts zu. So ein Sieg gegen ein Spitzenteam gibt Selbstvertrauen.“ FC-Trainer Gimmy: „Was meine Mannschaft bot, war unterirdisch und wir müssen ernsthaft überlegen, ob unsere Ansprüche auf höhere Ziele realistisch sind. Wir hatten zwar mehr vom Spiel, konnten uns aber nicht mehr als drei Möglichkeiten gegen eine leidenschaftlich kämpfende Grünstadter Elf erspielen. Der Sieg ist hoch verdient.“ (lau)

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