Grünstadt Amateurkicker im Rampenlicht

Die Kamera des Streaming-Portals „sporttotal.tv“ ist in der Lage, dem Geschehen auf dem Spielfeld vollkommen autonom zu folgen.
Die Kamera des Streaming-Portals »sporttotal.tv« ist in der Lage, dem Geschehen auf dem Spielfeld vollkommen autonom zu folgen. Der VfR Grünstadt hat bereits eine, der TuS Altleiningen ist interessiert.

«Grünstadt/Altleiningen.» „Fluch oder Segen für die Amateurklubs?“, fragte die RHEINPFALZ bereits vor rund einem Jahr in einem Hintergrundbericht zum Online-Portal „sporttotal.tv“ (Zur Sache). Denn wenn künftig auch Spiele der unteren Amateurligen kostenlos und live im Netz verfügbar wären, würden dann nicht noch weniger Zuschauer als bisher sonntags auf die Gemeindesportplätze pilgern? Beim VfR Grünstadt kann man mit diesen Bedenken nur wenig anfangen. „Ich glaube nicht, dass die Leute wegbleiben werden“, sagt der Vorsitzende Karlheinz Schneider. „Und wir sind ja ehrlicherweise schon jetzt nicht mit Zuschauermassen gesegnet. Für Fans, die mal nicht kommen können, ist das aber eine tolle Sache.“ Er habe schon gehört, dass Spiele des VfR in New York oder Spanien verfolgt worden seien. Die Grün-Weißen haben in der Region eine Vorreiterrolle: Sie sind als erster Verein in der Landesliga Ost eine Kooperation mit „sporttotal.tv“ eingegangen. Was erhoffen sich die Verantwortlichen davon? „Wir wollen dadurch vor allem für Werbepartner attraktiver werden“, sagt Schneider. Banner auf der Gegengeraden würden durch die Liveübertragung eine ganz neue Sichtbarkeit erlangen, glaubt der Vorsitzende. Ebenfalls kann er sich vorstellen, unentgeltlich Werbung für städtische Veranstaltungen dort anzubringen: „Das könnte auch die Medienpräsenz der Stadt Grünstadt verstärken.“ Konkrete Anfragen gebe es aber noch nicht. Die ersten Spieltage dienten als Testphase – jetzt sind die Verantwortlichen von der Qualität des Streaming-Angebots überzeugt und wollen Werbepartner gezielt darauf ansprechen. Auch sportlich eröffnen sich mit der Video-Technologie mittelfristig neue Chancen. Weil die Spiele auch nach der Liveübertragung auf der Webseite und in der App abrufbar bleiben, könnte Chefcoach Alexander Schott künftig nach den Partien ganz neue Wege der Fehleranalyse beschreiten. „Das kann ich mir durchaus vorstellen. Schließlich sieht man vom Spielfeldrand nicht immer alles“, sagt Schott. „Bisher habe ich das aber noch nicht gemacht.“ Dazu müsste vor allem die Bedienbarkeit der App noch verbessert werden, meint der Trainer. Einzelne Szenen auszuwählen und zusammenzustellen sei derzeit noch zu umständlich. Auch beim Lokalrivalen TuS Altleiningen ist man auf „sporttotal.tv“ aufmerksam geworden. „Wir haben gerade beschlossen, dass wir das Thema angehen werden“, sagt der Vorsitzende Marco Faedda. „Gerade bei Auswärtsspielen ist das doch super für unsere Fans.“ Wann die Pläne in die Tat umgesetzt werden sollen, kann Faedda derzeit aber noch nicht sagen.

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