Grünstadt „Altbackenes Image abgeschüttelt“

Sie kommen wieder, wieder in die Halle der TSG Tiefenthal, wieder am Sonntagvormittag, wieder zum Blasmusik-Konzert im Stil von Ernst Mosch: Sie, das sind die „Original Otterstädter Musikanten“ unter der Leitung von Bernhard Vanecek. Am Sonntag um 11 Uhr geht es los, dann wird das Orchester mit bekannten und wiederentdeckten Titel der volkstümlichen Blasmusik das Publikum begeistern. Warum gerade in Tiefenthal die Tour der „Original Otterstädter Musikanten“ zum zweiten Mal startet, das verriet Vanecek der RHEINPFALZ.

Herr Vanecek, Sie kommen wieder, warum?

(lacht) Weil wir eingeladen wurden. Für uns war das Konzert in Tiefenthal 2014 ein super Erfolg. Wir freuen uns auf den Auftritt, auf das Ambiente, das die Helfer hier für uns schaffen, und natürlich auf das Publikum, das uns hier gefeiert hat. Zur Musik. Wie aktuell ist Volkstümliches derzeit? Sehr angesagt, würde ich mal sagen. Orchester, wie das vom verstorbenen Übervater der volkstümlichen Musik, Ernst Mosch, touren weltweit. Die Original Egerländer waren gerade in China und haben in der Carnegie-Hall in New York gespielt. Immer mehr Orchester aus diesem Bereich sind immer besser beschäftigt. Es gibt gerade aus dem süddeutschen Raum viele gute Kapellen, die viele junge Musiker als Akteure gewonnen haben. Sie sprechen zunehmend ein jüngeres Publikum an. Also ein Lederhosen-, Dirndl- und Blasmusi-Hype … Richtig, das trägt und hört die junge Generation wieder. Es wird ausgelassen zu unserer Musik gefeiert, das angestaubte und altbackene Image der letzten Jahrzehnte haben wir abgeschüttelt. Was in den 80er und 90er Jahren als überholt und spießig galt, wird wieder zelebriert. Es sind wohl auch die Feier-Rituale, die sich geändert haben. Lederhose und Dirndl sind in – und unsere Musik eben auch. Das freut uns. Was heißt das für das Programm, das Sie in Tiefenthal spielen werden? Das ist erst einmal ein neues Repertoire. Der Trend geht derzeit wieder zu den alten Stücken aus den 50er und 60er Jahren, da wird manches ausgekramt, was bislang kaum noch gespielt wurde. Darunter sind wunderbare Stücke, die viel Spaß machen – beim Spielen und Zuhören gleichermaßen. Es muss ja nicht immer die „Fuchsgraben-Polka“ oder „Drei weiße Birken“ sein. Wie bereiten Sie sich mit den Original Otterstädter Musikanten auf die beginnende Tour vor? Nach dem Winterschlaf, der mit dem letzten Oktoberfest eingeleitet wird, steht im Januar ein erstes Erwachen in der Lambrechter Hütte im Kohlbachtal an, eine Art Wanderung mit Workshop und unter Beteiligung der Familien der Musiker. Am Kamin wird dort abends erstmals geprobt. Wie bei allen renommierten Orchestern folgt dann eine intensive Probenphase, bei uns mit vier Probenwochenenden, zu denen wir Dozenten von den Original Egerländern, bei denen ich mitspiele, und diesmal von Michael Klostermann, eingeladen haben. Wir können sagen: Wir sind für die Tour-Eröffnung am Sonntag optimal vorbereitet und eingestimmt.

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