Grünstadt Abstiegsgespenst überraschend zurückgekehrt

Für die Verbandsligadamen der Volleyballabteilung der TSG Grünstadt gab es die völlig überraschende Mitteilung des Verbandes, dass der Drittletzte der Liga nun doch ein Relegationsspiel um den Klassenerhalt bestreiten muss (Bericht folgt). Damit wäre ein Dreipunkte-Sieg gegen den SV Spabrücken zu Hause ein Muss gewesen. Doch es kam anders. Der SV Spabrücken schlug Grünstadt mit 3:2.

GRÜNSTADT.

Bis zum aktuellen Spieltag durften die Volleyballdamen der TSG Grünstadt davon ausgehen, sich schon vorzeitig den Klassenerhalt in der Verbandsliga Rheinhessen/Pfalz gesichert zu haben. Doch unvermutet ging die Nachricht beim Verein ein, dass die bisherige Annahme nicht zutrifft und der Drittletzte ein Relegationsspiel um den Klassenerhalt absolvieren muss.

Damit veränderte sich die Ausgangssituation vor dem letzten Spieltag drastisch, wie Spielführerin Eva Karle erklärte: „Um den unmittelbar vor uns stehenden SV Spabrücken noch abfangen und diesen in die Relegation schicken zu können, hätten wir sie heute im direkten Vergleich mit 3:0 oder 3:1 schlagen müssen. Eine im Normalfall machbare Aufgabe.“

Die Grünstadterinnen legten auch entsprechend selbstbewusst los, gingen durch eine Aufschlagserie von Manuela Hentschel schnell mit zehn Punkten in Führung und gewannen Satz eins mit 25:10. Der zweite Satz verlief zunächst ausgeglichen, dann waren die Gäste mit fünf Punkten vorne, doch die TSG-Damen kamen zurück und gewannen auch diesen Satz mit 25:19. Man war nur noch einen Satz vom sicheren Klassenerhalt entfernt. Bis zum 12:14 im dritten Satz schien noch alles möglich. Den dann folgenden Bruch im Spiel der TSG konnte hinterher keiner mehr erklären. Eine starke Aufschlagserie der Gäste aus Spabrücken brachte deren 23:13-Führung und schließlich den 25:15-Satzgewinn. Auch im vierten Satz lief man den immer lockerer aufspielenden Gästen hinterher, zeigte selbst ungewohnte Schwächen im Zuspiel und brachte die eigenen Angreiferinnen durch ungenaues und ungeschicktes Stellen immer wieder in Bedrängnis. „Wenn du dann als Trainer draußen stehst und kannst einfach nichts mehr machen, weil jede Spielerin mit dem eigenen Spiel hadert und den Blick nach vorne auf den nächsten Ball verliert, ist das bitter“, meinte Trainer Rudi Höger nach dem mit 17:25 verlorenen Satz.

Der fünfte Satz war dann für Trainer und Team nur noch eine Qual, die Luft war raus, die Enttäuschung riesengroß. Der SV feierte letztlich durch das 15:8 sogar den Gesamtsieg mit 3:2. „Ich glaube, keiner versteht, warum man nach so einem grandiosen Start das Ding noch verlieren kann. Aber Volleyball ist nun mal ein Konzentrations-, Konditions- und Nervenspiel und wenn man sich selbst zu sehr unter Druck setzt, kann es schnell schief gehen“, so Karle nach dem Spiel. Im anschließenden letzten Saisonspiel gegen Meister und Aufsteiger SG Schornsheim/Niederolm setzte es eine deutliche 3:0-Schlappe, die aber für die TSG ohnehin bedeutungslos ist. Trainer Rudi Höger muss nun seine „Mädels“ wieder aufbauen und auf die Relegation vorbereiten, für die weder Gegner noch Termin feststeht. „Als Aufsteiger haben wir wirklich eine respektable Runde gespielt. Unser größtes Problem war allerdings immer die sehr dünne Personaldecke. Oftmals standen nur acht Aktive zur Verfügung, so dass wir auch spieltaktisch nicht viele Alternativen hatten. Die Möglichkeit, angeschlagene oder ausgepowerte Spielerinnen auszuwechseln war selten gegeben“, analysierte Höger kompakt die Saison. (srok)

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