Grünstadt Grünstadt: Hochwasserschutz eine Frage des Geldes

Das Regenrückhaltebecken an der Ziegelhütte in Asselheim gibt es seit 2005. Ein zweites Becken westlich des Sportplatzes ist sei
Das Regenrückhaltebecken an der Ziegelhütte in Asselheim gibt es seit 2005. Ein zweites Becken westlich des Sportplatzes ist seit langem vorgesehen, lässt aber auf sich warten.

Die Asselheimer werden sich beim Hochwasserschutz in Geduld üben müssen. Zwar gibt es seit Jahren das Vorhaben, ein weiteres Regenrückhaltebecken zu bauen. Doch die Stadtverwaltung will zunächst ein Hochwasserschutzkonzept erstellen. Denn nur dann gibt es Zuschüsse von bis zu 50 Prozent .

Bereits 1999 wurden drei solcher Regenrückhaltebecken für die Asselheimer Gemarkung vorgesehen. Eines davon ist seit längerem realisiert. Das Becken an der Ziegelhütte wurde in den Jahren 2004/2005 gebaut, der Zulauf 2012 umgebaut. Das zweite ist im Bereich westlich des Sportplatzes, nördlich des Auwegs, geplant und soll vor allem die Auwegsiedlung besser vor Hochwasser schützen. Die Stadt hat dafür bereits Grundstücke gekauft. Und auch die Ablaufleitung, über die einmal das Wasser vom Becken gezielt verlangsamt zum Eisbach hin abgegeben werden soll, existiert schon. Doch das Becken selbst lässt auf sich warten. Im Haushaltsplan für das Jahr 2018 sind zwar Mittel für die weitere Planung eingestellt. Allerdings mit dem Zusatz, es sei „mehr als unwahrscheinlich“, ob diese 2018 ausgegeben werden könnten, weil für Zuschüsse ein Hochwasserschutzkonzept erforderlich sei. Die SPD-Fraktion zeigte sich empört: Denn eigentlich sollte der Hochwasserschutz in Asselheim schon viel weiter sein. Vor zwei Jahren war die Stadtverwaltung noch davon ausgegangen, dass die Grundlagenplanung und die Kostenschätzung bis Ende 2016 vorliegen und die Gremien dann beraten könnten (wir berichteten). Was hat die Verzögerung verursacht? Der Ausbau der Haydnstraße im Grünstadter Musikantenviertel sei dazwischengekommen, sagt Tiefbauingenieur Werner Fäustle vom städtischen Bauamt im Gespräch mit der RHEINPFALZ: Denn die Stadt hat seit längerem vor, dieses Viertel im Grünstadter Süden durch ein Regenrückhaltebecken oberhalb der Hochgewanne zu schützen. Es habe die Überlegung gegeben, das Wasser aus diesem angedachten Rückhaltebecken in den verrohrten Finkenbach zu leiten – und zwar über einen Kanal, der dann in der Haydnstraße hätte verlegt werden müssen. „Das wäre die ganz große Lösung gewesen“, so Fäustle. Sie sei jedoch verworfen worden, die Haydnstraße wurde 2016 ohne diesen Kanal ausgebaut. Beim Hochwasserschutz für Asselheim habe das beauftragte Ingenieurbüro darauf hingewiesen, dass ein weiteres, drittes Rückhaltebecken erforderlich sei, sagte Bürgermeister Klaus Wagner (CDU): und zwar unterhalb der Weinwanderhütte, wo der Weg ins Eistal führt. Dort habe die Stadt aber kein „praktikables“ Grundstück gefunden, das auch groß genug sei. Die Flächen lägen entweder am Hang oder seien Neuanlagen von Wingerten. In diesem Zusammenhang habe das Ingenieurbüro darauf aufmerksam gemacht, dass die Kosten für Hochwasserschutz vom Land mit bis zu 50 Prozent gefördert werden können, sofern ein Konzept vorliegt. Er werde dem Stadtrat deshalb vorschlagen, ein Hochwasserschutzkonzept für Grünstadt, Asselheim und Sausenheim erstellen zu lassen, sagte der Bürgermeister. „Es geht um mehrere 100.000 Euro, wenn wir auf die Förderung verzichten würden, hätten wir gleich anfangen können.“ Der Beschluss, ein Hochwasserschutzkonzept zu erstellen, solle möglichst schon in der nächsten Ratssitzung am Dienstag, 19. Juni, fallen. Dann werde es auch einen Impulsvortrag des Informations- und Beratungszentrums Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz geben. Ein Grundstein des Konzepts ist die Bürgerbeteiligung: Auch die Einwohner sollen Anregungen geben (siehe Zur Sache), die dann in die Planungen einfließen könnten. Es sei zwar die Absicht, als erste konkrete Maßnahme das Regenrückhaltebecken oberhalb des Auwegs zu bauen, betonte Wagner. Er gehe auch davon aus, dass es so komme. „Aber das kann man heute noch nicht sicher sagen, sonst könnte man sich ja diesen Weg sparen.“ Stadtrat Neben dem Hochwasserschutzkonzept befasst sich der Stadtrat am Dienstag ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Weinstraßencenters unter anderem mit der Vorstellung des Sportentwicklungskonzepts wegen der Gesamtsanierung der Rudolf-Harbig-Anlage.

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