Grünstadt Das Wunder von der A 6

Kater Joschi (links) und Katze Püppi wurden am Rasthof in Wattenheim ihrem Schicksal überlassen. Doch die Sache nahm ein gutes E
Kater Joschi (links) und Katze Püppi wurden am Rasthof in Wattenheim ihrem Schicksal überlassen. Doch die Sache nahm ein gutes Ende.

Es ist eine Geschichte, die nicht nur Heike Bähr vom Tierhilfeverein Bad Dürkheim/Freinsheim zu Tränen rührt. Es geht um das Katzenpaar Joschi und Püppi. Die beiden sind von Unbekannten nahe der Autobahnraststätte Wattenheim ausgesetzt worden. Was dann passierte, ist märchenhaft.

Es beginnt mitten in der Nacht: Die Tierhilfe Bad Dürkheim/Freinsheim erhält den Anruf einer besorgten Frau aus dem Donnersbergkreis. Die Dame hat nahe der A 6 bei der Raststätte Wattenheim einen total durchnässten Karton mit zwei verängstigten Katzen gefunden. „Der Kater war in einem unglaublich schlechten Zustand, die Katze total eingeschüchtert, körperlich aber fitter“, erzählt Heike Bähr und macht klar: „Man hatte sie einfach ausgesetzt und sich überlassen und das bei Minustemperaturen. Es war wirklich ein Wunder, dass sie noch lebten und nicht aus dem Karton entflohen sind. Ihr Schicksal an der Autobahn wäre besiegelt gewesen.“ Die Frau, die die Tiere gefunden hat, ruft die Tierhilfe Bad Dürkheim/Freinsheim an. Da es sich um einen Notfall handelt, nehmen Bähr und ihr Team die zwei Katzen auf. Der Kater hat zwar einen Chip, aber anhand der Daten kann sich die Tierhilfe keinen Reim auf den mutmaßlichen Eigentümer machen. Im Tierheim Worms, das rechtlich für Joschi und Püppi zuständig ist und das Katzenpaar freitags gleich holt, werden beide Tiere aufgepäppelt. Bähr und Co. machen derweil auf den Fall in den sozialen Medien aufmerksam. „Nach unserem Aufruf erhielten wir einen Anruf, der uns umhaute“, sagt Bähr: „ Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine aufgelöste Frau aus Hohenecken, die glaubte, ihren Kater erkannt zu haben. Sofort haben wir frühere Bilder und auch die Chipnummer verglichen Alles stimmte letztendlich überein. Es war tatsächlich Joschi, ihr Kater!“ Vor fast elf Jahren sei die reine Hauskatze verschwunden. „Das ist schon ungewöhnlich, wenn ein Kater, der in der Wohnung lebt, wie vom Erdboden verschluckt wird. Vielleicht hat man ihn ja gestohlen“, spekuliert Bähr. Vor wenigen Tagen kann die Eigentümerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, ihren Joschi wieder in die Arme schließen. „Wir wussten aber zunächst nicht, was wir mit der Katzendame machen sollten“, erzählt Bähr. Püppi ist nach Angaben der Tierschützerin deutlich jünger. Und nun passiert Happy End Nummer zwei: Die Besitzerin von Kater Joschi nimmt auch die Katze bei sich auf. „Sie hat uns gesagt, dass beide Tiere wohl sehr viel miteinander erlebt haben und deshalb einfach zusammengehören. Für uns war das eine wunderbare Wendung“, erzählt Bähr, die weiter bemerkt: „Der Kater ist auf dem Weg der Besserung. Er ist schon aufgetaut. Die Katze dagegen weiß offenbar noch nicht so recht, was da alles passiert. Aber Katzendamen benötigen meistens ein bisschen länger. Die Hauptsache ist, dass aus dieser brutalen Tat von rücksichtlosen Leuten noch etwas so Schönes entstanden ist.“

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