Frankenthal TuS Dirmstein gerät gegen Ludwigshafen unter die Räder

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DIRMSTEIN. Spannung bis zum Schluss boten die Fußballer beim Brunnenbau-Handke-Cup 2017 am Samstag in der Schulsporthalle in Dirmstein. Mit dem ESV Ludwigshafen fand das Turnier einen würdigen Sieger. Lediglich die überschaubaren Zuschauerzahlen stießen bei den Organisatoren sauer auf.

Als der entscheidende Neunmeterschuss im Tornetz zappelte, fiel der Jubelschrei der Ludwigshafener kurz, aber ausgelassen aus. ESV-Spieler Celal Yesil beendete mit seinem Treffer das Hallenturnier, in dem die Schiedsrichter nicht eine einzige Rote Karte zeigen mussten, und krönte den ESV Ludwigshafen gleichzeitig zum Titelträger. Ein Sieger, der über jeden Zweifel erhaben war. „Ich hatte größtenteils die Jungs aus der zweiten Reihe dabei, aber die haben das alle gut gemacht“, befand ESV-Trainer Bernhard Grätz, der ohne seinen kompletten Sturm beim Turnier angetreten war. Wie gut seine Spieler waren, zeigten sie bereits in der Gruppenphase. Ohne Punktverlust und mit einem Torverhältnis von 9:4 schoss sich der A-Klassist souverän ins Viertelfinale. Dort wartete mit dem Ligakonkurrenten VfR Friesenheim ein schwerer Brocken, der aber dennoch mit 4:3 nach Neunmeterschießen aus dem Weg geräumt werden konnte. Im Halbfinale wartete mit Ausrichter TuS Dirmstein die nächste Hürde auf die Ludwigshafener. Der TuS hatte seine Gruppenphase als Zweiter hinter dem CSV Frankenthal beendet. Viertelfinalgegner FSV Oggersheim war für die Mannschaft von TuS-Trainer Oliver Müller kein Problem und wurde mit 3:0 besiegt. Kurios: So souverän das Viertelfinale verlief, so desaströs geriet für Dirmstein das Halbfinale. Mit 1:7 wurde der TuS von den Ludwigshafenern ins Spiel um Platz drei geschickt. Im „kleinen Finale“ unterlagen die Gastgeber – in einem zuvor abgesprochenen Duell vom Punkt aus – dem CSV 2:3. „Wir haben das Turnier heute als reine Trainingseinheit gesehen. Die einen waren schon laufen, die anderen Spieler gehen jetzt noch ihre Runden drehen. Insgesamt war das eine gute Einheit für uns“, zeigte sich Müller mit dem Turnierverlauf zufrieden. Auch sein Trainerkollege Martin Wohlschlegel vom CSV Frankenthal betrachtete das Turnier als Erfolg. Wichtig war für ihn, dass seine Mannschaft seine Philosophie des schnellen Spiels trainieren konnte. „In der Halle geht alles sehr schnell, man hat kurze Wege, und wenn einem der Ball verspringt, wird das sofort bestraft“, meinte Wohlschlegel. „Das war vor allem für die Jungs gut, die während der Vorbereitung aufgrund ihrer Arbeit nicht viel trainieren können. Wir wollten Spaß haben, und den hatten wir.“ Die Frankenthaler hätten durchaus den Sprung ins Finale schaffen können. Im Halbfinale hatte der CSV durch Tore von Dominik Knorr, Martin Tielmann und Arthur Herdt bereits mit 3:0 geführt, musste sich am Ende aber dem SV Alemannia Nied knapp mit 10:11 nach Neunmeterschießen geschlagen geben. Nied traf im Endspiel auf den ESV und hielt das Turnier bis zum letzten Schuss spannend. Während Tim Ledwina, Christian Rossbach, Fatlind Zeqiraj und Thomas Hilbert per sehenswertem Lupfer für den ESV trafen, netzten Marcel Grioli, Ufuk Kertel und zweimal Sascha Müller für Nied ein. Im anschließenden Neunmeterschießen konnte sich der starke ESV-Torwart Peter Provo mit zwei gehaltenen Schüssen auszeichnen, ehe Yesil der „goldene“ Treffer gelang. Was nicht schön war: Als der ESV im Finale seinen verdienten Turniersieg einfuhr, war kaum noch jemand in der ohnehin nicht gut gefüllten Halle. „Man kann einladen, wen und wann man will, aber irgendwie will es mit dem Zuschauerandrang nicht so wirklich klappen“, ärgerte sich Dirmsteins Spielleiter Christian Beller. Ansonsten zog er nach der Veranstaltung ein positives Fazit. Auch die vier Halbfinalisten bedauerten es, dass bei ihren Spielen die Kulisse fehlte. Sie machten aber gleichzeitig deutlich, im nächsten Jahr wieder mit von der Partie sein zu wollen.

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