Frankenthal Superschnelles Internet für alle

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Die Deutsche Telekom kann ab dem 20. Oktober im gesamten Frankenthaler Stadtgebiet VDSL-Internetanbindungen anbieten. Einbezogen in den Ausbau sind auch die Gemeinden Beindersheim, Heßheim und Lambsheim, die zum Frankenthaler Telefon-Vorwahlbereich 06233 gehören.

Zusammen rund 28.500 Haushalte können im Ausbaugebiet künftig Zugang zum Hochgeschwindigkeits-Internet bekommen. Kurz vor der „offiziellen“ Inbetriebnahme bietet die Telekom am Donnerstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr, noch einmal eine Bürgerinformationsveranstaltung im Frankenthaler Congress-Forum. Das hat Projektmanager Bruno Stolz bei einem Pressegespräch im Rathaus angekündigt. In der Frankenthaler Innenstadt und im Süden steht für 8000 Haushalte bereits ein Glasfasernetz zur Verfügung, das bis in die einzelnen Wohnungen reicht. Datenraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) werden hier zurzeit angeboten; technisch möglich wäre laut Telekom noch mehr. Der Ausbau hatte in der Stadt im Frühjahr 2013 begonnen. „Wir haben die Glasfaser nun weiter in die einzelnen Straßen vorgeschoben“, berichtete Telekom-Manager Stolz. Nur auf den letzten Metern zu den einzelnen Wohnungen werde noch mit herkömmlichem Kupferkabel gearbeitet. Und dieses werde über die sogenannte Vectoring-Technik, „die Störsignale ausfiltert“, aufgerüstet: Damit würden dann die Datenraten bis zu 100 Megabit Mbit/s deutlich gesteigert (siehe „Stichwort“). Mit der Formulierung „bis zu“ sei nicht gemeint, dass die Datenrate abnimmt, wenn mehrere Nutzer sich eine Leitung teilen, erläuterte Stolz. Ausschlaggebend sei vielmehr die Länge der abschließenden Kupferleitung vom sogenannten Multifunktionsgehäuse, dem grauen Kasten an der Straße, zur Wohnung. Als Faustregel gilt: Mit zunehmender Leitungslänge nimmt die Leistungsfähigkeit etwas ab. Frankenthal sei „die erste Stadt in der Pfalz mit dieser flächendeckenden guten Anbindung“, unterstrich Volker Heieck, Manager beim Telekom-Infrastrukturvertrieb Südwest. Wie gigantisch die Datenmengen im Internet zugenommen haben, verdeutlichte Bruno Stolz mit einem Vergleich: „Im Jahr 1997 war der gesamte Internetverkehr weltweit so groß wie heute das Datenvolumen einer Stadt mit 50.000 Einwohnern.“ „Wir freuen uns, dass dieses Projekt zum Abschluss kommt“, erklärte Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU). In zweieinhalb Jahren sei es somit gelungen, „eine der besten Infrastrukturen in Sachen Netzausbau“ zu bekommen. Das stärke insbesondere auch den Wirtschafts- und den Schulstandort Frankenthal. Alle Bürger hätten nun die Möglichkeit, schnelle Internetverbindungen zu nutzen. Die Stadt gebe hier aber keine Ratschläge: „Jeder kann entscheiden, welchen Anbieter er wählen will – so ist das in der Marktwirtschaft.“ 14.600 Haushalte können laut Telekom in Frankenthal über die Vectoring-Technik ans Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden. Rund 28 Kilometer Glasfaser seien verlegt, 114 Multifunktionsgehäuse modernisiert oder neu aufgestellt worden. In Lambsheim, Heßheim und Beindersheim zusammengenommen steht die neue Technik fast 5900 Haushalten zur Verfügung. Zu Nutzerzahlen will die Telekom nichts Genaues sagen. Man sei aber sicher, an der richtigen Stelle investiert zu haben, erklärte Projektmanager Stolz. „Wir haben einen Breitbandhunger in Frankenthal festgestellt.“ Beim Gesamtaufwand für das Projekt „nähern wir uns einem zweistelligen Millionenbetrag“, sagte auf Nachfrage Volker Heieck. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Stadt bezeichnete OB Wieder als gut. „Es gab relativ wenige Beschwerden.“ Als Nebeneffekt seien auf vielen Gehwegen die Plattenbeläge erneuert worden. Bei der Telekom gibt es bereits Überlegungen für einen nächsten Ausbauschritt. Karlheinz Nied: „Die Stichworte heißen Hotspots und WLAN“ – also mobiler Internetzugang per Funk. „Die Infrastruktur dafür ist jetzt da.“ Allerdings sei vor 2015 mit Entscheidungen nicht zu rechnen. (spi) INFO Bürgerinformation der Telekom am Donnerstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr, im Congress-Forum Frankenthal.

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