Frankenthal Simon Haas verteidigt Titel

«GEROLSHEIM.» Der zwischen den Jahren vom TuS Gerolsheim ausgerichtete Eichbaum-Cup bot Spannung bis zum Schluss; die Fans bekamen hochklassigen Kegelsport zu sehen. Den Turniersieg sicherte sich erneut Simon Haas vom Bundesligisten Rot Weiss Sandhausen. Die Titelverteidigung geriet aber denkbar knapp. Haas lag mit 1030 Kegeln punktgleich mit Ralf Schmitt (SG Lampertheim), hatte aber ein Holz mehr im Abräumen auf dem Konto.

108 Teilnehmer, eine riesige Kuchentheke, eine Tombola und vier Tage lang Kegeln satt – das bot die 20. Auflage des Eichbaum-Cups, der diesmal wieder zwischen Weihnachten und Silvester stattfand. Bei einer Distanz über 200 Wurf bekamen die Zuschauer erneut Spitzensport zu sehen. Turniermitgründer und Organisator Jürgen Staab erinnerte sich bei dem ganzen Trubel noch genau an die Anfänge 1997. „Wir sind damals in die Zweite Bundesliga aufgestiegen, und da haben mein Bruder Dieter und ich überlegt, ein größeres Kegelturnier ins Leben zu rufen“, erzählte Jürgen Staab. Aus dieser Idee sei ziemlich schnell ein Konzept und in Zusammenarbeit mit der Mannheimer Brauerei der erste Eichbaum-Cup entstanden. „Kuchen oder gar eine Tombola – das alles gab es damals noch nicht. Die Einladungen wurden noch per Brief verschickt oder am Telefon abgeklärt. Aber auch beim ersten Turnier hatten wir schon 50 Teilnehmer am Start“, berichtete der Organisator nicht ohne Stolz. 20 Jahre später ist der Eichbaum-Cup in der familiären Kegelszene in aller Munde und für viele Spieler aus dem Terminkalender nicht mehr wegzudenken. „Der Cup ist für alle Teilnehmer super, um sich mit Bundesligaspielern zu messen. Man muss bis zum Schluss an seine Grenzen gehen, wenn man vorne dabei sein will“, sagte Christian Mattern, Kapitän des Bundesligateams des TuS Gerolsheim, der mit 990 Kegeln am Ende den 19. Turnierplatz belegte. Das Niveau sei wohl auch ein Grund, warum das Turnier in der Regel bereits innerhalb weniger Tage nach der Ausschreibung voll besetzt sei, so Mattern. „Die Grenze haben wir bei 108 Teilnehmern gesetzt, sonst würden wir mit der Organisation nicht mehr hinterherkommen“, erläuterte Jürgen Staab. Er verrät, dass selbst bei 108 Keglern noch einige Spieler auf der Warteliste stehen, um im Notfall einspringen zu können. So erging es diesmal Dieter Staab. „Ich habe erst knapp zwei Stunden vorher erfahren, dass ich für einen kurzfristig erkrankten Teilnehmer spielen muss“, berichtete Staab, der seinen Einsatz wegen des Kaltstarts auch eher als Trainingseinheit betrachtete. Doch die hatte es durchaus in sich. Mit 992 Holz landete Dieter Staab in der Gesamtwertung auf dem 16. Platz und erzielte damit das beste Ergebnis aller TuS-Akteure. „Es ist super gelaufen. Gegen Ende ging mir wie gewohnt die Puste aus, das Kreuz und die Knie haben sich gemeldet – wie das eben so ist, wenn man die 50 bereits überschritten hat“, sagte Dieter Staab lachend. Sportlich ging es auf den TuS-Bahnen ohnehin wieder spannend zu. Bereits am vorletzten Tag stellte der langjährige Turnierteilnehmer Ralf Schmitt von der SG Lampertheim mit 1030 Kegeln ein Topresultat auf. Ein Ergebnis, das fast zum Sieg gereicht hätte. Doch dann kam Simon Haas (Rot Weiss Sandhausen) auf die Bahn und erzielte ebenfalls 1030 Kegel. Weil er im Abräumen ein Holz mehr verbuchte als Schmitt, sicherte sich Haas den Turniersieg. Der Lampertheimer war auch mit dem zweiten Platz zufrieden. „Wenn man schon so lange kegelt wie ich, nimmt man das alles etwas lockerer“, erklärte Schmitt. „Als ich fertig war, dachte ich, dass es am Ende der fünfte oder sechste Platz werden würde.“ Im nächsten Jahr will Ralf Schmitt, der gleich vier Teamkollegen von der SG mitbrachte, wieder beim Eichbaum-Cup starten. „Die Atmosphäre stimmt, und die Zuschauer sind klasse“, sagte Schmitt. „Es ist das schönste Turnier des Jahres. Und es macht einfach Spaß, hier mitzuspielen.“ Ergebnisse 20. Eichbaum-Cup 16. Dieter Staab (992), 19. Christian Mattern (990), 26. Markko Abel (982), 28. Jürgen Staab (979), 33. Christian Buck (971), 37. Uwe Köhler (961), 42. Alain Karsai (956), 46. Roland Walther (950), 50. Marcel Emrath (946), 56. Tobias Bethge (940, alle TuS Gerolsheim), 65. Florian Zitzmann (923, SG Großkarlbach-Carlsberg), 66. Markus Biebinger (922), 70. Karolj Marton (918, beide TuS Gerolsheim), 73. Manfred Zimmermann (913, SG Großkarlbach-Carlsberg), 79. Hans-Jürgen Basler (902), 83. Udo Fetzer (894), 89. Frank Steffen (878), 97. Jürgen Dämgen (864, alle TuS Gerolsheim), 106. Florian Beyer (811, SG Großkarlbach-Carlsberg), 107. Timo Nickel (775, TuS Gerolsheim/Verletzung).