Frankenthal Schwieriger Start – gelungenes Ende

Meisterten den regnerischen Start: Oli Dums und Band.
Meisterten den regnerischen Start: Oli Dums und Band.

Mit Pop-Hymnen wartete am Freitagabend im Rahmen der Frankenthaler Kulturtage die Oli-Dums-Band aus der Südpfalz auf. Ein am Anfang für Zuschauer und Musiker schwieriges Konzert war am Ende ein gelungener Abend mit Überraschungen.

Als Oliver Dums und seine Bandkollegen um 19 Uhr begannen, spielten sie in eine fast brutale Leere. Drei, vier Leute in der Mitte der Ruine, der Rest der rund 50 Besucher – weniger als im Vorverkauf an Tickets abgesetzt wurden – kauerte unter den kleinen Pavillons am Rande. Es regnete. Professionell gingen die Musiker mit der Situation um. Wie Dums nach dem Konzert sagte, mag er die Herausforderung, in kleinen Kreisen Zuhörer einzufangen. In der ersten Stunde konnte er zwischen den Songs die Besucher einzeln begrüßen: „Hallo, auf dich haben wir gewartet.“ Er sei mit der Weisheit aufgewachsen, dass nicht die Quantität der Zuhörer entscheidend sei. „Wir wollen einfach nur Musik machen“, betonte er auf der Bühne. Und das machten sie. U2, David Bowie, Phil Collins, Coldplay und mehr coverten Dums (Gesang), Kai Rogowski (Schlagzeug), Holger Schell (Gitarre), Marcus Rutz Lewandowski (Keyboard) und Daniel Zäpfel (Bass) mit einer eigenen Note. Es war der zweite Auftritt der Band in Frankenthal, der zweite bei Regen. Das ließ den Sänger verzweifelt nach einem dritten Anlauf rufen, mit einem Dach über dem Kopf. Aber: Mit seiner sympathischen Art und einem exklusiven Zucken der Beine während der Songs, brachte Dums die erste Stunde souverän über die Bühne. Den Aufschwung der anderen Art erlebte das Konzert mit dem Song „Absolute Beginners“ (Bowie). Der Regen hörte auf, die Pavillons leerten und der Platz füllte sich, neue Zuhörer stießen dazu. Zu dem immer noch fast persönlichen Wohnzimmercharakter passte es, dass die Band einen Wunsch erfüllte. Die elfjährige Saskia aus Mörsch, die mit ihrer Mutter zum Konzert gekommen war, wünschte sich „In The Air Tonight“ (Phil Collins). Das Lied hatte sie im Plattenschrank ihres Papas „entdeckt“. Eine komplette Gesellschaft stieß zu den Konzertbesuchern – ein Hochzeitspaar: Madelaine und Sebastian Häckert aus Frankenthal. Sie in bunten Gummistiefeln, er mit Plastiksack als Regenschutz. Mitgebracht hatten sie Gäste vom Osten bis zum Süden der Republik. Und die Braut bewies nicht nur beim achtminütigen Pop-Hochzeitswalzer, dass Gummistiefel tanztauglich sein können. Ein Regenbogen stand jetzt über der Erkenbertruine. Die Stimmung zu den Hymnen von U2 („One“) und Robbie Williams („Angels“) war bestens. Gefühlvoll der Start in die zweite Hälfte mit „Across The Universe“ (John Lennon/Scorpions) und „A Sky Full Of Stars“ (Coldplay). Zwischenzeitlich holte die Band mit „Sex On Fire“ (Kings of Leon) und „Dance With Somebody“ (Mando Diao) die Zuhörer aus den Träumen, schickte schnellere Rhythmen in die Beine, dem folgten wieder Klassiker wie „Heroes“ (Bowie) und ein Plädoyer der Musiker, dass sich die Menschen auf dem kleinen Planeten füreinander einsetzen: „Miss Sarajevo“ (U2/Pavarotti).

x