Frankenthal Schulsozialarbeit: Mehr geht nicht

Für die Schulsozialarbeit hat die Stadt Frankenthal im vergangenen Jahr knapp 310.000 Euro ausgegeben. „Wir sind die Kommune, die mit am meisten Geld in diese wichtige Aufgabe investiert“, hob Bürgermeister Andreas Schwarz (SPD) in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses hervor. Die gegenwärtig 5,6 Stellen reichten freilich nicht aus, um den Bedarf abzudecken.

An sechs Frankenthaler Grundschulen sind gegenwärtig Sozialarbeiter im Einsatz, wobei an der Friedrich-Ebert- und der Neumayer-Schule jeweils eine Dreiviertel-Stelle eingerichtet wurde. An der Pestalozzi- und Albert-Schweitzer-Schule wurde jeweils eine halbe Stelle geschaffen. Sowohl die Grundschule Mörsch als auch an die Erkenbert-Schule muss jeweils mit einer Viertelstelle auskommen. Personell etwas besser ausgestattet sind da die weiterführenden Schulen. An der Friedrich-Ebert-Realschule plus und der IGS Robert Schumann ist jeweils eine volle Stelle für Sozialarbeit ausgewiesen. Mit einem Anteil von 0,6 wird die Friedrich-Schiller-Realschule plus versorgt. Während es für die Grundschulen keine Refinanzierung gibt, hat das Land für die weiterführenden Schulen 61.200 Euro (rund 42 Prozent der Kosten) gezahlt. „Die vorhandenen Stellen reichen nicht aus, um den Aufgaben gerecht zu werden“, erklärte Andreas Schwarz. Bisher von der Schulsozialarbeit ausgenommen worden seien die beiden Gymnasien, obwohl auch dort die Problemlagen vielfältiger würden. Mit einer Bedarfsermittlung – wie vom Kinder- und Jugendbüro vorgeschlagen – würden neue Begehrlichkeiten geweckt. Eine weitere finanzielle Förderung sei derzeit nicht möglich, stellte der Sozialdezernent fest. Die durchschnittlichen Kosten für eine Vollzeitkraft liegen ihm zufolge bei jährlich rund 54.000 Euro. Gabriele Bindert (CDU) bezeichnete die Schulsozialarbeit als wichtige Sache, da mit ihr einiges schon früh abgefangen werden könne. Eine Bedarfsanalyse halte sie für sinnvoll. Auch Gisela Werle-Schneider (SPD) begrüßte einen solchen Schritt und interessierte sich für den Migrantenanteil. Dazu konnten in der Sitzung keine konkreten Angaben gemacht werden. Brunhilde Fiege, Rektorin der Pestalozzi-Grundschule, war über den Abschluss von Kooperationsvereinbarungen nicht besonders glücklich. Schule und Verwaltung müssten sich vielmehr auf Augenhöhe begegnen, meinte sie. Auch nicht alle an die Schulsozialarbeit geknüpften Voraussetzungen könnten im Einzelfall erfüllt werden. So sei eine Freistellung von Lehrkräften nicht möglich. Auch spreche nichts dagegen, den dem Sozialarbeiter zugewiesenen Raum an Tagen seiner Abwesenheit anderweitig zu nutzen. Das Fazit der Schulleiterin: „Bei uns läuft es gut.“ (eec)

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