Frankenthal Rozwadowski sieht Schritt in richtige Richtung

Frankenthal

. Die rund 200 Zuschauer staunten am Samstag nicht schlecht, als sie den ersten Heimauftritt der „runderneuerten“ TG gegen die Zehlendorfer Wespen (wir informierten in der RHEINPFALZ am SONNTAG) bestaunten. Klar wurde dabei vor allem eines: Die Frankenthaler (7./13 Punkte) haben dank der hinzugekommenen Jugendspieler deutlich an spielerischer Qualität gewonnen. Was vor allem in der Offensive an Spielzügen geboten wurde, bekam immer mal wieder Szenenapplaus. Was die TG-Herren jetzt allerdings noch dringend lernen müssen, ist, die Aktionen konsequenter vorzutragen und entschlossener zu Ende zu spielen. Wie das gehen kann, zeigte Neuzugang Alexander Cunningham in der 28. Minute, als er einen Nachschuss aus halbrechts ins Netz drosch. Wären noch mehr Chancen so gut abgeschlossen worden, hätte die TG am Samstag das Feld wohl als Sieger verlassen – so aber ließen Spieler und Trainer als unglücklicher 2:3-Verlierer die Köpfe hängen. In einer flotten und intensiv geführten Zweitligapartie war Frankenthal die meiste Zeit am Drücker, wobei die Wespen aber auch sehr konsequent verteidigten. Chancen für einen Heimsieg gab es dennoch: So wurden vier Strafecken vergeben, nur eine von Melvin Fuchs (60.) landete zum 2:2 im Tor. Auch aus dem Spielgeschehen heraus ergaben sich immer wieder gute Einschussmöglichkeiten: So in Minute 18, als die Wespen auf der Linie klären konnten, oder in Minute 49, als Johannes Gans frei am Berliner Torhüter scheiterte. Aber es blieb bei zwei TG-Toren. Dass diese nicht wenigstens zu einem Punkt reichten, lag auch an der Kaltschnäuzigkeit des Tabellenzweiten, denn der verwertete seine zwei Strafecken zum 1:1-Pausenstand (35.) und zum 3:2-Siegtreffer (65.) stark. Dass die Eckenpfiffe aus Sicht von Trainer Fabian Rozwadowski ebenso stark umstritten waren wie die Gelbe Karte gegen Friedrich Schwindt (49.), verlieh der Niederlage noch eine zusätzliche bittere Note. „Ich bin stolz auf mein Team“, unterstrich der Coach daher nach dem Abpfiff das Positive. Gestern gegen den lauffreudigen Tabellenvorletzten SC Charlottenburg (10 Punkte) zeigte sich dann: Ganz so einfach wird der Umbruch bei der TG nicht. Denn die Frankenthaler begannen zwar wieder stark. Da aus dieser Überlegenheit aber wie schon am Samstag kein Kapital geschlagen wurde (drei Strafecken wurden vergeben) und Charlottenburg dann gegen müder werdende Frankenthaler besser ins Spiel kam, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die TG hätte sich dabei auch nicht beschweren können, wenn sie als knapper Verlierer vom Platz gegangen wäre. So aber brachte der starke Marc Beck seine Farben per Siebenmeter in Front (57.), nachdem er kurz zuvor eine Rückhand an die Latte gesetzt hatte. Zwei Minuten vor dem Abpfiff fiel der Ausgleich: Charlottenburg traf mit einer Eckenvariante, die aus einem Meter über die Linie gedrückt wurde. Alexander Cunningham, der den Siebenmeter herausgeholt hatte, hätte sein Wochenende krönen können: Doch in der vorletzten Minute schoss er den Ball aus fünf Metern am Tor vorbei. Es blieb also beim 1:1. Rozwadowski war etwas zerknirscht: „Wir hatten unsere Probleme und waren im Aufbau nicht intelligent genug.“ Bitter sei das Gegentor: „Das dürfen wir so nicht kriegen.“ Insgesamt sei das Wochenende, bei dem er Timo Schmietenknop „eine überragende Leistung“ bescheinigte, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Man müsse weiter hart arbeiten und alles analysieren. Der Punktgewinn sei gestern auch der starken Abwehrleistung von Dominik Bassemir, Marc Beck und Volker Schwindt zu verdanken, so Rozwadowski. Wichtig: In der Bundesliga hat sich Nürnberg gerettet. Somit gibt es in der Zweiten Liga Süd nur einen Absteiger. Aktuell ist das Schlusslicht Rot-Weiß München – der TG-Vorsprung beträgt neun Punkte. (ax)

x