Frankenthal Pause bringt TG-Damen aus der Erfolgsspur

Nach dem Sieg gegen die Kickers lagen die TG-Damen, hier Stürmerin Kim Lauer (rechts) mit der Stuttgarterin Mareike Ibach, voll
Nach dem Sieg gegen die Kickers lagen die TG-Damen, hier Stürmerin Kim Lauer (rechts) mit der Stuttgarterin Mareike Ibach, voll auf Titelkurs.

«FRANKENTHAL.» In der Halle mussten die ersten Damen der TG Frankenthal bis zum letzten Spieltag kämpfen, um den Klassenerhalt in der Regionalliga klar zu machen. Auf dem Feld präsentierte sich das Team von Trainer Nico Hahl dann wie ausgewechselt. Die Frankenthalerinnen starteten eine Erfolgsserie und hielten lange Zeit den ersten Tabellenplatz. Ganz knapp verpassten sie den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Nur ein Punkt hat gefehlt.

Am Ende jubelte der Bietigheimer HTC, der die Turngemeinde auf der Zielgeraden noch überholt hatte und ein Jahr nach seinem Aufstieg in die Feldhockey-Regionalliga Süd den Gang in die Zweite Liga antritt. Der HTC hat in 14 Saisonspielen 29 Punkte gesammelt, die TG-Damen kamen auf 28 Zähler, was den zweiten Platz in der Abschlusstabelle bedeutet. Knackpunkt aus Frankenthaler Sicht war das direkte Aufeinandertreffen beider Teams Mitte Juni auf dem Jahnplatz. Das Hinspiel hatte die TG noch 2:1 gewonnen. Auch das Rückspiel hätte der damalige Spitzenreiter erfolgreich gestalten können, wenn das leidige Thema Chancenverwertung nicht wäre. Es war aber auch Pech dabei: Ein Gegentor in letzter Minute nach einem umstrittenen Siebenmeter bescherte den Frankenthalerinnen die dritte Saisonniederlage. Ein Sieg hätte ihren Aufstieg bedeutet. Die Turngemeinde hätte dann in der Tabelle nicht mehr eingeholt werden können. „Alles war perfekt angerichtet, aber es hat nicht sollen sein“, sagt TG-Trainer Nico Hahl. „Vielleicht war am Ende der Druck doch zu groß.“ Vielleicht fehle dem Team auch noch die Reife, um so eine Saison kaltschnäuzig zu Ende zu bringen. Am vorletzten Spieltag übernahm Bietigheim die Tabellenführung von Frankenthal, weil die TG trotz eines aufopferungsvollen Kampfs auswärts 1:2 gegen den TSV Schott Mainz verlor, während der HTC zu Hause die Stuttgarter Kickers – einen von zwei späteren Absteigern – besiegte. Am letzten Spieltag mussten die TG-Damen schon auf eine Niederlage Bietigheims hoffen. Diese blieb aus. Da nützte dann auch der 1:0-Auswärtserfolg der Frankenthalerinnen beim SC Frankfurt 1880 nichts mehr. Mit dem Titel hatte man bei der TG da ohnehin nicht mehr gerechnet. „Es wäre schon seltsam gewesen, wenn Bietigheim das am Ende noch abgegeben hätte“, meint Hahl. Die Meisterschaft habe man letztendlich durch die Niederlage in Mainz verloren. Der Bruch kam mit einer dreiwöchigen Spielpause kurz vor Rundenende. Davor waren die TG-Damen sieben Partien in Folge ungeschlagen geblieben. Sechs davon hatten sie gewonnen. Dann kam die Niederlage gegen Bietigheim. Womöglich wäre die Saison anders ausgegangen, wenn das Team im Wochenrhythmus geblieben wäre. Gefehlt hat nach der Pause auch Sophia Magura, die wegen eines Auslandsaufenthalts die letzten drei Begegnungen verpasste. Die Leistungsträgerin konnte nicht zu 100 Prozent ersetzt werden. Trotz der Abschlussschwäche, die in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit die größte Baustelle darstellt, bleibt objektiv festzuhalten, dass die TG-Damen mit 29 Treffern die meisten Tore der Liga erzielt haben – vier mehr als der Meister. Das Problem mit dem Tore schießen hätten andere Teams auch, meint Hahl. Umso bedauerlicher sei es, dass es mit dem Aufstieg nicht geklappt habe. Dennoch nehme man viel Positives aus der Runde mit. So gelang gegenüber der Vorsaison eine klare Steigerung. Holten die TG-Damen in der Spielzeit 2015/16 nur drei Siege, gewannen sie heuer neun von 14 Begegnungen. Vor einem Jahr belegten sie in der Abschlusstabelle den fünften Platz, nun sind sie Vizemeister. Nach dem knappen Klassenerhalt in der Halle zeigte die Mannschaft ein verbessertes Aufbau- und Kombinationsspiel. Auch bei den vier Niederlagen und dem Unentschieden im Hinspiel gegen Mainz war Frankenthal eigentlich das dominante Team. Was auch daran lag, dass sich junge Spielerinnen wie Katharina Koppel, Alisa Hoffmann und Anna Mees nochmals steigern konnten. Auf der insgesamt guten Saisonleistung lässt sich aufbauen. Das findet auch Nico Hahl, der aus beruflichen Gründen in der im September beginnenden Hinrunde der neuen Feldhockeysaison nicht als Damentrainer zur Verfügung steht.

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