Handball Oberliga: HSG Eckbachtal patzt zum Jahresende

Scheiterten oft an der Gästeabwehr: HSG Eckbachtal, hier mit Philipp Schloß (am Ball).
Scheiterten oft an der Gästeabwehr: HSG Eckbachtal, hier mit Philipp Schloß (am Ball).

Den Jahresabschluss hatten sich die Verantwortlichen und Spieler von Handball-Oberligist HSG Eckbachtal sicher anders vorgestellt. Mit 22:30 (12:17) unterlag die Mannschaft von Thorsten Koch der HSG Rhein Nahe Bingen im letzten Spiel vor der Winterpause.

Selten dürfte die Freude über eine Pause bei der HSG Eckbachtal größer gewesen sein als in diesem Winter. Das Team von Trainer Thorsten Koch unterlag auch im dritten Spiel im Dezember deutlich und verdient – diesmal gegen Bingen. „Die Pause kommt zum besten Zeitpunkt. Wir werden jetzt mal durchschnaufen“, sagte Koch nach der Partie gegen die HSG Rhein Nahe Bingen.

Gegen den Tabellenfünften kamen deutlich weniger Zuschauer in die Dirmsteiner Sporthalle. Das liege vor allem am Laumersheimer Weihnachtsmarkt und dem Fußball-WM-Finale, glaubte Koch. Dementsprechend ruhig war es in der Halle. Diese maue Stimmung schien sich auf die Spieler der Gastgeber auszuwirken. Bei den Eckbachtalern klappte wenig bis nichts an diesem Abend. „Es war sogar noch ein Rückschritt zu den Partien zuvor“, haderte der HSG-Übungsleiter.

Henrik Walb bereitet den „Gekkos“ Probleme

Das Team geriet schnell in Rückstand. Bereits nach 15 Minuten stand es 5:10 aus Sicht der „Gekkos“. Besser wurde es aber nicht. Eher im Gegenteil. „Wir haben heute in der Abwehr nicht im Verbund gedeckt, nicht genügend Beinarbeit geleistet. Es wirkte so, als ob die Abwehr nicht eingespielt ist“, ärgerte sich Koch über seine Defensive. Die hatte vor allem mit einem Akteur große Probleme: Gäste-Rückraumspieler Henrik Walb. Der linke Rückraumspieler war mit elf Treffern bester Werfer des Tages und führte sein Team zum Auswärtserfolg. „Wir hatten Schwierigkeiten, ihn in den Griff zu bekommen“, gestand der HSG-Coach. Nicht verwunderlich, dass der Coach Walb in der zweiten Halbzeit in Manndeckung nahm. „Das mache ich eigentlich ungern. Da ich aber das Gefühl hatte, dass wir in der Verbund-Deckung überhaupt nicht reinkommen, habe ich das gemacht“, erklärte Koch später.

Doch nicht nur defensiv erkannte der Übungsleiter Verbesserungspotenzial. Auch in der Offensive gab es einiges zu kritisieren. Wenn Eckbachtal mal durch die gute Bingener Abwehr kam, scheiterten sie immer wieder am gut aufgelegten Niklas Weißbrod im Tor der Gäste. „Von ihm haben wir uns aus der Ruhe bringen lassen“, erkannte Koch.

Diese Unruhe führte zu Fehlern und Unkonzentriertheiten. Kaum ein Akteur der HSG überzeugte mit guten Aktionen vor dem Tor der Gäste. Zu oft wurde überhastet der Abschluss gesucht oder aus Verzweiflung ein Wurf probiert. Es wirkte so, als wäre die HSG nicht eingespielt. Das Ergebnis aus diesen Angriffsversuchen war dann häufig identisch – kein Tor. „Wenn du da nochmal rankommen willst, brauchst du ein, zwei gute Szenen für eine Initialzündung. Bei uns war es das Gegenteil. Wir hatten schlechte Szenen, die uns runtergezogen haben“, erklärte der Coach der HSG.

Selbstbewusstsein fehlt nach Niederlagenserie

Einer, der das zuletzt immer gut gemacht hatte, ist Philipp Schloß. Aber der Rückraumspieler erwischte ebenfalls nicht seinen besten Tag. Jene, die den Unterschied in den vergangenen Jahren für die HSG ausgemacht haben, standen auf der Tribüne. Ob Michael Betz, Maximilian Schreiber oder Ex-Kollege Nisse Nehrdich, der seinen früheren Kollegen einen Besuch abstattete. Sie alle hätte Koch sicher gerne dabeigehabt. Doch ohne sie und eine schwache Vorstellung vom Rest des Teams, da war nicht mehr drin.

„Wir haben relativ früh die Köpfe hängen lassen“, erkannte der Trainer. Wer mag es seinem Team auch verdenken. Es fehlte das Selbstvertrauen, welches nach zuvor drei Niederlagen in Serie nicht vorhanden sein konnte. Einen kleinen Lichtblick gab es aber doch. Clemens Diehl, eigentlich dritter Torhüter hinter den Routiniers Tobias Schipper und Rouven Hahn, macht seine Sache gut und überzeugte mit einigen Paraden, nachdem er schon früh für Schipper ins Spiel gekommen war.

Verhindern konnte aber auch er die vierte Niederlage in Folge nicht. Dementsprechend froh dürfte Thorsten Koch darüber sein, dass er mit seiner Mannschaft nun in die Pause gehen darf. Vieles muss neu justiert oder angepasst werden, um im neuen Jahr wieder angreifen zu können.

x