Frankenthal Neue Mieter gesucht

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Die Postgalerie in Speyer wird drei Jahre alt. Inzwischen ist das dritte Centermanagement mit dem vierten Centermanager für das am 28. November 2012 eröffnete Einkaufszentrum zuständig. Es ist zusammen mit Eigentümern und Vermarktern auf der Suche nach neuen, großen Mietern.

Mit jedem Wechsel sollte es besser werden. 2013, als die Firma Orangefield das Centermanagement von Aufbauhelfer Koprian übernahm, im Februar 2015, als Acrest nachfolgte. Die damals neue Managerin Caroline Fischer kündigte ein schnelles Weiterentwicklungskonzept für die Galerie an. Davon hat man seither wenig gehört. Das hat sicher auch damit zu tun, dass Fischer seit Monaten erkrankt ist und inzwischen durch Jochen Czub (61) ersetzt worden ist, weil sie möglicherweise nicht mehr nach Speyer zurückkehren wird. Andererseits sind viele Verhandlungen hinter den Kulissen gelaufen: Bevor größer in die Galerie investiert wird, müssen die unbekannten Investoren der norddeutschen Betreibergesellschaft Market 12 zustimmen. Der neue Chef stammt aus Münster und verfügt nach eigener Aussage über 20 Jahre Erfahrung im Centermanagement. Mit dem Ruhrpark in Bochum, den Riem-Arcaden in München oder den Düsseldorf-Arcaden war Czub für deutlich größere Objekte als die Postgalerie zuständig. In Speyer ist er an drei Tagen pro Woche. Er fühle sich wohl in der Stadt mit „sehr jungem Publikum“, sagt Czub. „Keiner von uns, inklusive der Stadt, kann mit dem aktuellen Zustand zufrieden sein“, betont Oliver Nobel. Der Rechtsanwalt aus Frankfurt ist einer der beiden Market-12-Geschäftsführer. Er führt derzeit viele Gespräche über sein „Sorgenkind“. Im Speyerer Rathaus war er zuletzt vorstellig mit seiner Bitte um bessere Werbemöglichkeiten, außerdem wird mit Wunsch-Mietern verhandelt. Die Stadtverwaltung hatte betont, die Postgalerie schöpfe derzeit ihre Werbemöglichkeiten nicht aus. Nobel erhofft aber von ihr ein weiteres Entgegenkommen: „Die Werbesatzung für die Innenstadt ist sehr restriktiv. Leider.“ Er setze auf künftig bessere Hinweise auf die Läden, ohne in die Fassade der einstigen Postdirektion eingreifen zu müssen. Gerade im Werben um neue Mieter sei das ein wichtiges Argument, berichtet Nobel: „Sie legen Wert auf die Möglichkeit, sich besser darzustellen.“ Die Vorstellungen, welche Branchen gesucht werden, sind klar; insofern ist das angekündigte Konzept weit gediehen: Es sollen zwei bis drei größere Geschäfte werden, „die das Center prägen“. Mit ihren kleineren Läden sei die Galerie nicht schlecht aufgestellt, aber es fehlten noch große Filialisten. Sie sollten die „extreme Junge-Mode-Lastigkeit“ aufbrechen, breitere Besucherschichten in die Räume locken und zum Verweilen einladen. Am liebsten wäre Nobel ein Lebensmittel- oder Drogeriemarkt, der Bedarfe des täglichen Lebens abdecke und für eine „Grundfrequenz“ in der Galerie sorge, dazu ein Großer aus dem „Nonfood“-Bereich, möglicherweise ein Elektronikfachhandel. „Wir führen Gespräche mit zwei bis vier Unternehmen aus jedem Bereich“, sagt Nobel. Es gebe „Interesse, trotz der bekannten Defizite ins Objekt zu ziehen“, jedoch noch keinen unterschriebenen Mietvertrag. Vor Weihnachten werde sich dabei auch nichts mehr tun, aber er hoffe, „im ersten Quartal 2016 etwas präsentieren zu können“, betont Nobel. Am liebsten wäre ihm eine „Kombilösung“ mit gleichzeitig mehreren neuen Mietern, für die auch bauliche Veränderungen denkbar seien. Vor allem das erste Obergeschoss benötige Belebung. Falls ein neuer Bauantrag dafür nötig wäre, könnte sich ein Einzug allerdings noch etwas hinauszögern. Dies sei den Interessenten bewusst. Die Galerie in einem Gebäude von 1901 beheimatet auf 15.000 Quadratmetern neben Geschäften auch Büros. Zu Handelsbetrieben kommen Gastronomie und Dienstleister, insgesamt rund 40 Firmen.

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