Frankenthal Näher dran an den Patienten

Die Tagesklinik für Psychiatrie in Frankenthal im Metznerpark ist auch für den mittleren Rhein-Pfalz-Kreis zuständig.
Die Tagesklinik für Psychiatrie in Frankenthal im Metznerpark ist auch für den mittleren Rhein-Pfalz-Kreis zuständig.

Die Einrichtung einer psychiatrischen Tagesklinik in Limburgerhof – als Außenstelle der Stadtklinik Frankenthal – ist auf den Weg gebracht. Das Land Rheinland-Pfalz hat grünes Licht gegeben und Mittel für eine Anschubförderung eingestellt. Auf einem gemeindeeigenen Grundstück am Bahnhof Limburgerhof soll ein Neubau entstehen. Nun laufen die Planungen.

„Ein enormer Gewinn für uns.“ Was Bürgermeister Peter Kern (SPD) für Limburgerhof feststellt, wenn die Tagesklinik hier errichtet und betrieben wird, bekräftigt auch Ralf Kraut, kaufmännischer Direktor der Stadtklinik Frankenthal, für sein Haus. Denn die psychiatrische Abteilung der Frankenthaler Einrichtung ist auch für die Versorgung der Patienten im mittleren Rhein-Pfalz-Kreis zuständig – für stationäre und ambulante Behandlung von psychisch Erkrankten. Jedoch sei die Tagesklinik in Frankenthal mit ihren 20 Plätzen „heillos überlastet“ (wir berichteten). Und die Patienten aus dem mittleren Rhein-Pfalz-Kreis seien gegenüber dem nördlichen Kreis und der Stadt Frankenthal unterrepräsentiert. Das sei auch eine Frage der Erreichbarkeit. Aus diesen Gründen läuft schon seit Längerem die Suche nach einem günstig gelegenen Standort in der Kreismitte, die sich schnell auf Limburgerhof konzentrierte. Schon vor mehr als einem Jahr hatte der ärztliche Direktor und Chefarzt der Psychiatrie in Frankenthal, Matthias Münch, im Sozialausschuss des Rhein-Pfalz-Kreises Pläne für eine Tagesklinik in Limburgerhof vorgestellt. Für den Standort spreche die Größe der Gemeinde, die hohe Dichte niedergelassener Ärzte und die gute Zuganbindung, sagte Münch. Damals ging es allerdings um das Gelände einer ehemaligen Spedition in Bahnhofsnähe. Das habe sich zerschlagen, sagt Peter Kern. Der jetzt gewählte Standort, für den nun auch Planungsmittel vom Land bereitgestellt werden, habe sich im Zusammenhang mit der Sanierung und dem Ausbau der Jahnstraße ergeben. Das freie Gelände sei Gemeindeeigentum und „optimal gelegen“, nur wenige Schritte vom Bahnhof „mit Bahn- und Busanbindung, der Park-&-Ride-Anlage, den Klinik- und Ärzteangeboten, dem Mehrgenerationenhaus, dem nahen Ortszentrum“, wirbt der Bürgermeister. „Das Tagesklinik-Projekt hat mich von Anfang an sehr überzeugt“, sagt Kern. Jetzt, da die Unterstützung des Landes offiziell ist, wird es seinen Weg durch die Gremien gehen. Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein interkommunales Projekt des zuständigen Landesministeriums, der Stadt Frankenthal als Träger, des Rhein-Pfalz-Kreises sowie der Gemeinde Limburgerhof. „Das läuft absolut toll, das erlebt man selten“, sagt Ralf Kraut. Der kaufmännische Direktor ist voll des Lobes über die seiner Aussage nach gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit Landrat Clemens Körner (CDU) und Frankenthals Bürgermeister und Krankenhausdezernent Andreas Schwarz (SPD). Ein Architekturbüro sei bereits mit Planungen beauftragt, nun da das Land der Stadtklinik quasi einen Auftrag erteilt und eine Anschubförderung in Höhe von 500.000 Euro zugesagt habe. Über Gesamtkosten könne man zum derzeitigen Zeitpunkt noch nichts sagen, sagt Kraut. Aber: „Das wird definitiv ein Millionenprojekt.“ 20 Plätze soll die neue Tagesklinik haben und mit 540 Quadratmetern Nutzfläche ausgestattet sein. Einen zeitlichen Rahmen könne er nicht stecken, sagte der kaufmännische Direktor, bis Pläne, Kostenschätzungen, Beschlüsse, Ausschreibungen und schließlich der Bau soweit seien. Peter Kern jedoch ist da optimistisch: „Das könnte schon im nächsten Jahr stehen.“

Auf dem Dreieck zwischen Bahn, Jahnstraße und Speyerer Straße soll in Limburgerhof die Tagesklinik errichtet werden.
Auf dem Dreieck zwischen Bahn, Jahnstraße und Speyerer Straße soll in Limburgerhof die Tagesklinik errichtet werden.
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