Frankenthal Mit Teamgeist in die A-Klasse

Alen Blazevic (rechts) von Croatia Ludwigshafen grätscht vergebens. Der Heßheimer Marcel Kraft ist vorbei. Der ASV entschied die
Alen Blazevic (rechts) von Croatia Ludwigshafen grätscht vergebens. Der Heßheimer Marcel Kraft ist vorbei. Der ASV entschied die Aufstiegsrelegation für sich. Aber auch die Ludwigshafener spielen in der kommenden Runde in der A-Klasse.

«HESSHEIM.» Der ASV Heßheim hat im Schlussspurt den Aufstieg in die Fußball-B-Klasse über die Relegationsspiele gegen Croatia Ludwigshafen geschafft. In der Meisterschaft reichte es am Ende zwar „nur“ zum zweiten Platz, trotzdem ziehen die Trainer, Lothar und Kai Schäfer, ein zufriedenes Fazit. „Wir haben es anders gemacht als die Nationalmannschaft. Bei uns hat der Teamgeist am Ende gestimmt“, sagt Kai Schäfer.

Der ASV hatte die stärkste Offensive der Klasse mit 127 Toren und die stärkste Defensive mit nur 24 Gegentoren. Trotzdem reichte es am Ende nicht zur Meisterschaft in der Fußball-B-Klasse Nord. Mit 68 Punkten standen die Heßheimer zwei Zähler hinter Spitzenreiter MTSV Beindersheim. Gleich im Anschluss ging es in die Relegation, die am Ende dann gar nicht mehr nötig gewesen wäre. Der Hintergrund: Weil Bockenheim freiwillig aus der A-Klasse in die B-Klasse geht und die beiden A-Klassisten aus Maudach, SV und Alemannia, eine Spielgemeinschaft bilden, zudem der CSV Frankenthal, eigentlich aus der A-Klasse abgestiegen, auf sein so gewonnenes Startrecht in der A-Klasse ebenfalls verzichtete, darf nun auch Relegationsgegner Croatia Ludwigshafen in der kommenden Spielzeit in der A-Klasse Rhein-Pfalz ran. „Uns ist es jedoch 1000-mal lieber, dass wir uns sportlich qualifiziert haben“, sagt Kai Schäfer. Es war nicht immer ein leichter Weg in Heßheim, bestätigen die beiden Trainer. „Es hat schon einmal gekracht, weil die Einstellung der Spieler nicht stimmte“, sagt Kai Schäfer. Lothar Schäfer hatte im Verlauf der Saison mehrmals die mangelnde Trainingsbeteiligung beklagt. Doch als die Meisterschaft an den MTSV Beindersheim verloren war, dem ASV aus eigener Kraft nur noch der Weg über Tabellenplatz zwei nach oben blieb, waren die Heßheimer Jungs wieder da. „Da ging auf einmal ein Ruck durch die Mannschaft“, sagt Lothar Schäfer. Im Schlussspurt hielt die Mannschaft die Spannung hoch und fertigte die Gegner mit zum Teil deutlichen Ergebnissen ab. Spielerisch waren die Trainer nach eigenen Aussagen mit der Leistung ihrer Mannschaft in den Relegationsspielen nicht zufrieden. Aber der Teamgeist, Wille und Zusammenhalt seien gut gewesen. Das habe dann in die A-Klasse getragen. „Die beiden Spiele gegen Croatia waren auch deshalb eine gute Erfahrung, weil die Mannschaft gesehen hat, dass sie in der A-Klasse ganz anders gefordert werden wird. Da kommen dann jede Woche solche Kaliber auf uns zu“, meint Lothar Schäfer. In der Meisterschaft sah es nach der Hinrunde eigentlich nach einem Durchmarsch der Heßheimer aus. Sechs Punkte lag der ASV vor dem späteren Meister MTSV Beindersheim, hatte bis dato noch kein Spiel verloren. Auf eigenem Platz blieb der ASV sogar die komplette Runde ungeschlagen. Doch gleich im ersten Rückrundenspiel noch im November 2017 verlor der ASV dann mit 0:3 bei der VT Frankenthal erstmals und kam zwei Spieltage später in einer wenig überzeugenden Partie nicht über ein 0:0 bei Eintracht Lambsheim hinaus. Der MTSV war dran und ließ sich die Chance im Heimspiel gegen den ASV nicht entgehen, dem Konkurrenten weitere drei Punkte abzunehmen. 4:1 gewannen die Beindersheimer das Spitzenspiel. Überhaupt lieferte der MTSV die fast perfekte Rückrunde, blieb ungeschlagen, gab nur bei einem Unentschieden Punkte ab. Am Saisonende gewann der ASV dann noch zweimal zweistellig, doch aus eigener Kraft war nichts mehr zu holen. Der MTSV Beindersheim ließ sich den Titel nicht mehr nehmen. Der mit 24 Toren erfolgreichste Torschütze des ASV, Masen Shanab, verlässt die Heßheimer mit unbekanntem Ziel. Christopher Weiss (neun Treffer) schließt sich Südwest Ludwigshafen an. Gerne hätte Kai Schäfer deshalb für die kommende Saison noch einen offensiven Spieler neu ins Team geholt. Bisher hat es noch nicht geklappt. Dafür kam vom A-Klassisten ASV Edigheim Sebastian Kröhnert. Er soll der verlängerte Arm der Trainer auf dem Spielfeld werden. Vom CSV Frankenthal kommt Dominik Knorr. Für Andreas Wind, der kürzer treten will, wird Patrick Rößler ins Tor rücken. Rößler stand dem ASV schon zum Saisonende zur Verfügung. „Ein Glücksgriff“, urteilt Kai Schäfer. Er glaubt nicht, dass sich am Kader noch viel ändern wird.

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