Frankenthal Mit Kerzen erinnern

Während Freunde der getöteten 21-jährigen Frau aus dem Wormser Nordend zu einem Trauermarsch am heutigen Samstag aufrufen, plant die Landtagsfraktion der AfD, am Dienstagabend voraussichtlich am Lutherdenkmal eine Mahnwache abzuhalten. Das Wormser Bündnis gegen Naziaufmärsche diskutiert darüber, ob es zu einer Gegendemonstration aufrufen soll.

Der Trauermarsch, zu dem Freunde um Organisatorin Sissi Köcher aufgerufen haben, soll um 20 Uhr starten. Treffpunkt soll der Netto-Markt in der Mainzer Straße sein. Von dort wollen die Trauernden mit Kerzen durch das Nordend ziehen und an die junge Frau erinnern. Als „ein angemessenes Zeichen des Zusammenhalts“ würdigte Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) das Engagement. „Ich vertraue auf die Wormser und ihren respektvollen Umgang mit dieser schrecklichen Situation. Meine Gedanken sind bei der Familie der jungen Frau“, wird Kissel in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Seitens der Stadtverwaltung wurde der Familie Unterstützung zugesichert, eine Sozialarbeiterin berate sie etwa über Hilfsangebote, berichtet eine Sprecherin der Stadt. Man werde auch bei der Suche nach einer neuen Wohnung helfen, wenn die Familie dies wünsche. Unterdessen will die Landtagsfraktion der AfD am kommenden Dienstagabend ab 18 Uhr voraussichtlich am Lutherdenkmal eine Mahnwache abhalten. Fraktionschef Uwe Junge erklärte dazu in einer Pressemitteilung: „Erneut wurde eine junge Frau Opfer eines zugewanderten Täters, der bereits mehrfach Straftaten begangen hatte und längst unser Land hätte verlassen müssen.“ Kissel appellierte an die AfD, von einer Mahnwache Abstand zu nehmen und der Familie der Getöteten Ruhe zu lassen, um das Erlebte verarbeiten zu können. Kissel wirft der AfD vor, das Thema instrumentalisieren zu wollen. Doch müssten mögliche Teilnehmer wissen, dass sie dann womöglich „mit braunen und rechtsextremistischen Leuten“ zusammenstehen. Das Wormser Bündnis gegen Naziaufmärsche überlegt, ob es zu einer Gegendemonstration aufrufen soll. Eine Entscheidung gebe es allerdings noch nicht, teilt Heiner Boegler vom Bündnis mit.

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