Frankenthal Lieblingsinstrument Klavier

Am liebsten mag ich ja das Plätschern des Wassers, aber ich mag auch Musik. Und weil mich das Klavierspiel am meisten an den Speyerbach erinnert, habe ich mir mal angeschaut, wie dieses Ding mit den schwarzen und weißen Tasten funktioniert. Also war ich in der Städtischen Musikschule. Dort spielte mir der Chef, Hans-Jürgen Thoma, etwas vor und zeigte mir noch andere Instrumente.

Eigentlich hätte ich gern selbst die Tasten gedrückt, aber mit meinen Biber-pfoten war es ziemlich schwierig und der Klang seltsam. Noch mehr staunte ich, dass Kinder und Erwachsene dort 24 verschiedene Instrumente und das Singen lernen können. Thoma ist seit 26 Jahren Musikschulleiter und hat 52 Mitarbeiter. Seit 2014 sind alle Lehrkräfte fest angestellt, was nicht in jeder Musikschule so ist, wie er sagt. Deshalb haben die Schüler über viele Jahre die gleichen Lehrer. Es werden 1353 Schüler unterrichtet, davon 913 direkt in der Musikschule. Anders als früher sei es schwieriger geworden, die Unterrichtsstunden zu belegen, denn die Kinder hätten weniger Zeit für das Hobby Musik, erzählt Thoma. Deshalb arbeitet die Musikschule mit Schulen und Kindertagesstätten zusammen. Die meisten Schüler bevorzugen mein Lieblingsinstrument, das Klavier: 145 Kinder. Das Gitarrenspiel erlernen 114, Violine, Querflöte und Trompete sind auch stark gefragt. Als Biber kenne ich manche Instrumente gar nicht, beispielsweise das Fagott (ein Holzblasinstrument) oder Euphonium (ein tiefes Blechblasinstrument). Damit alle künftigen Schüler sich besser auskennen als ich, gibt es jedes Jahr einen Instrumententag, an dem sie alles ausprobieren dürfen. Über 1000 waren letztes Mal da, wie Thoma sagt. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern werden immer wieder neue Ideen für Veranstaltungen und Wettbewerbe besprochen, sodass der Chef nur noch wenig Zeit für seinen Klavierunterricht hat. Er muss Kontakte zu Verbänden, Institutionen und Kultureinrichtungen sowie der Verwaltung halten. Wettbewerbe wie „Jugend musiziert“, Konzerte und Meisterkurse müssen organisiert werden. Im Februar 2016 feiern die Marktkonzerte ihr 20-jähriges Bestehen, und auch Konzerte mit Partnerstädten sind ihm wichtig. Hinzu kommen Treffen mit dem Förderverein Bund der Freunde, der Stiftung Musikschule, mit dem Elternbeirat und allen, die zur „Schulfamilie“ gehören. Zusätzlich ist Thoma in Gremien außerhalb Frankenthals tätig, beispielsweise im Landesverband der Musikschulen. Und er unterrichtet Studenten der Musikhochschule Mannheim. Wie schön, dass er mir trotzdem das Klavierspielen erklärt hat, jetzt weiß ich, dass Musizieren auch Fleiß bedeutet ... (ma)

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