Frankenthal „Keine einfachen Lösungen“

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„Kein Generalverdacht gegen Flüchtlinge“, aber auch keine Duldung von rechtsfreien Räumen und kein Relativieren von kriminellen Taten: Das hat Maria Böhmer, CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Ludwigshafen/Frankenthal und Staatsministerin im Auswärtigen Amt, am Montagabend bei ihrem Neujahrsempfang im Mutterstadter Palatinum mit Blick auf die Geschehnisse der Silvesternacht in Köln gefordert.

Integration der Asylbegehrenden sei der Schlüssel. Andererseits müsse die Polizei ausreichend ausgestattet werden, um kriminellen Auswüchsen Einhalt zu gebieten. Die Anzahl der Flüchtlinge müsse reduziert werden, aber „es gibt keine einfachen Lösungen“, warnte sie und erteilte radikalen Forderungen eine Absage. Hatte Böhmer im vergangenen Jahr beim Neujahrsempfang am gleichen Ort der Opfer des Anschlags auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo gedacht, so erinnerte sie am Montag an die Opfer des Anschlags in Istanbul: „Das sind bewusste Anschläge auf den Freiheitsgedanken.“ Die Bundestagsabgeordnete berichtete von ihren Arbeitsschwerpunkten, zum Beispiel in Sachen Welterbe, worüber sie erstmals bei einer Versammlung der Vereinten Nationen gesprochen hat. Zum Thema Pflege wünschte sie mehr Unterstützung für Angehörige. Sie wandte sich gegen „geschäftsmäßige Sterbehilfe“ und forderte eine Verbesserung der Palliativ- und Hospizversorgung. Auch wenn sie ihr Amt als Bundesvorsitzende der Frauen-Union aufgegeben habe, bleibe die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ihr Thema. ESA-Direktor Thomas Reiter schlug die Zuhörer im dicht besetzten Palatinum mit seinen Berichten aus dem Weltall und der astronomischen Raumfahrt in Bann. Der frühere Astronaut schilderte die wissenschaftliche Arbeit in der Raumstation ISS. Die anschließende Diskussion moderierte der Ludwigshafener CDU-Landtagskandidat und Physiker Christian Beilmann. Für rockige Töne sorgte die Schülerband der Schiller Realschule plus aus Frankenthal unter Leitung von Claudia Müller. (umi) Region

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