Frankenthal Ja zum Friedhofskonzept

Einstimmig bei Enthaltung der SPD hat der Betriebsausschuss der für das neue Jahr geplanten Umgestaltung der Urnengrabfelder auf dem Hauptfriedhof zugestimmt.

Damit sollten die Probleme bei den Urnenrasengräbern I und II beseitigt werden, sagte Klaus Gerth vom Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal (EWF). Dort seien die Blumenablagestellen teilweise als solche nicht mehr erkennbar, unklare Wegeverbindungen ließen Trampelpfade über die Rasenfläche entstehen. Bänke behinderten den Zugang. Nach dem Plan des Architekturbüros Butsch und Faber aus Flonheim/Bobenheim-Roxheim werden auf dem erneuerten Rasen im Frühling Wildkrokusse blühen – ein Signal an die Besucher, dass die Fläche nicht betreten werden soll. Eine Erweiterung des mittleren Pflasterfeldes und die Anlage eines schmalen gepflasterten Parallelwegs zum Hauptweg zwischen Pflanz- und Urnenfeldern wie die Anlage zusätzlicher gepflasterter Trittflächen sorgten für bessere Begehbarkeit. Eine neue Blumenablagestelle in Form von sechs bearbeiteten Quadern ebenso wie die Sicherung des Baumbestandes und die Neubepflanzung der Beete unter den Bäumen sind darin auch vorgesehen. 60.000 Euro stehen dafür laut Investitionsplan zur Verfügung. Nach der Kalkulation des Architekturbüros benötige man 49.600 Euro für die Umgestaltung, auf 10.000 Euro beliefen sich die Honorarkosten. Für das Pflaster soll Betonsteinpflaster verwendet werden; die Alternativlösung mit Natursteinpflaster würde zu etwa 17.250 Euro Mehrkosten führen. Bei der Abstimmung enthielt sich die SPD-Fraktion der Stimme. Schon bei der Verlesung der Tagesordnung hatte sich Alis Hoppenrath darüber gewundert, dass ein Antrag und eine Anfrage ihrer Fraktion zum Gestaltungskonzept und der Systematik der Grabstellen von der Tagesordnung genommen worden seien. Bürgermeister Martin Hebich (CDU) sagte dazu, man werde darüber in der nächsten Sitzung reden. Einige Punkte seien zu klären; so könne man beispielsweise noch keine Aussage zur Gebührenstruktur machen. „Wir wollen lieber das ganze schlüssige Konzept vorstellen“, erklärte Hebich. Bei der Abstimmung bat Hoppenrath, die Entscheidung zurückzustellen, bis das Gesamtkonzept auf dem Tisch liege. Hebig sagte, dass es hier um die Beseitigung eines Missstandes gehe, der angegangen werden müsse. Die nächste Sitzung sei erst am 18. März. „Wir möchten das auf keinen Fall blockieren“, sagte Adolf-José König (SPD), aber man wolle auch dem Wunsch der Fraktion entsprechen. Deshalb werde man sich enthalten. Dann berichtete Klaus Gerth vom EWF über ein Gutachten zur Zuleitung kommunaler Abwässer zur BASF-Kläranlage. Nach zwei Störfällen 2013 und 2014 in Frankenthal und dem Ludwigshafener Gewerbegebiet Nachtweide gebe es Handlungsbedarf. Es bestehe die Gefahr, dass durch große Mengen von Schadstoffen die BASF-Kläranlage, die auch die Frankenthaler Abwässer klärt, ausfallen könnte. Das könnte gravierende Folgen bis zum Produktionsstopp bei der BASF haben. Die größte Menge der zugeleiteten Abwässer komme zwar von der BASF und aus Ludwigshafen, doch die werde in einem Analysehaus geprüft und, falls nötig, in einen Zwischenspeicher umgeleitet. Das sei bei zwei weiteren Zuleitungssträngen, die einmal aus Frankenthal, Bobenheim-Roxheim und dem Gewerbegebiet Nachtweide und in einem dritten Strang von Intersnack und Lanfer zu Klärlage verlaufen, nicht der Fall. Diese Abwässer liefen ohne Prüfung zu den Klärbecken. Dazu gebe es Gespräche zwischen den Kommunen, der BASF und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD). In einer auf zwei bis fünf Jahre angelegten Begutachtung sollen nun eine Bestandaufnahme, Bewertung und Lösungsvorschläge erarbeitet werden. „Entweder geht alles über das Analysehaus und das Auffangbecken der BASF, oder wir brauchen dezentrale Lösungen“, beschrieb Martin Hebich die möglichen Varianten. (enk)

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