Frankenthal „Ich war sehr aufgeregt“

Sie hat gekämpft, aber es hat nicht gereicht: Melanie Schlüter konnte am Donnerstagabend im Finale der RTL-Sendung „Rising Star“ nicht die nötigen 92,77 Prozent der späteren Sieger Unknown Passenger überbieten. Für die Frankenthaler Schülerin ist dies allerdings kein Grund, traurig zu sein – die junge Sängerin macht auf jeden Fall weiter.

Es ist nach 22 Uhr, als die 16-Jährige die Showbühne betritt. Wie alle anderen 20 Finalisten muss sie hinter der großen LED-Wand, die es mit dem Gesang zu heben gilt, in Position gehen. Melanie wirkt etwas nervös, immerhin hat die Band Unknown Passenger mit dem Rihanna-Hit „Stay“ eine wahre Hürde in Form von 92,77 Prozent vorgelegt, die es für die Frankenthalerin zu überbieten gilt, wenn sie denn die Wand niedersingen möchte. Nur dann wäre der Sieg der interaktiven Musik-Show ein Stück näher gerückt. Zudem ist es eine Live-Show, da kann man mal schon ein bisschen nervös werden. „Ich war sehr, sehr aufgeregt, immerhin war es ja das Finale“, sagt Melanie im RHEINPFALZ-Gespräch. Vielleicht sei es auch der falsche Song gewesen, überlegt sie rückblickend. „Skyscraper“ von Demi Lovato ist eine gefühlvolle Ballade, die nicht einfach zu singen ist. Einzelne Töne trifft sie nicht ganz, und anfangs merkt man ihrer Stimme auch die Nervosität an. Sie klingt etwas unsicher, steigert sich zwar gegen Ende, aber da ist es schon zu spät. Melanie erreicht nur knapp 30 Prozent. Die Jury, in der die deutschen Sänger Sasha, Joy Denalane und Gentleman sowie der amerikanische Superstar Anastacia sitzen, spricht ihr Mut zu. Sie solle unbedingt weitermachen, auch ihr Markenzeichen – barfuß aufzutreten – beibehalten und sich nicht reinreden lassen. „Ich gehe auch im Winter ohne Schuhe auf die Bühne. Da fühle ich mich sicherer, habe einen festeren Stand“, erklärt die Schülerin ihre Vorliebe für Bühnenauftritte. Dennoch hatte ihr Anastacia in der ersten Runde der Casting-Show versprochen, ihr ein Paar Schuhe zu schenken. Dieses Versprechen hat der Superstar am Donnerstag eingelöst und Melanie braune Stiefeletten überreicht. „Das war echt nett und süß von ihr. Die Schuhe sind auch sehr schön und ich werde sie auch tragen, aber eben nicht auf der Bühne“, meint Melanie. In der ersten Runde der Casting-Show „Rising Star“ verpasste die Frankenthalerin den Zuschauern mit ihrer gefühlvollen und dennoch starken Interpretation von „Warrior“ – auch ein Song von Demi Lovato – eine Gänsehaut. Die Jury überschlug sich mit Lobeshymnen, und Melanie vergoss nach ihrem Auftritt Freudentränen auf der Bühne. Das hätte die talentierte Sängerin auch gerne am Donnerstagabend getan. „Aber ich hatte auch gar nicht damit gerechnet zu gewinnen, demnach war die Enttäuschung nicht so groß“, sag sie. Fernsehauftritte sind der Schülerin mittlerweile nicht mehr fremd. Im Frühjahr nahm sie am Vorentscheid zum Eurovision Songcontest teil. Danach habe sie bei Facebook eine Nachricht mit einer Anfrage der Produktionsfirma von „Rising Star“ erhalten. Zuerst wollte sie nicht mitmachen, das Konzept habe sie letztlich aber doch überzeugt. Und so entschied sich Melanie zu ihrer ersten Teilnahme an einer Casting-Show. „Das war eine tolle Erfahrung. Wir waren keine Konkurrenten – im Gegenteil. In Köln sind richtige Freundschaften entstanden“, berichtet sie von ihren Erfahrungen hinter der Fernsehbühne. Die Sieger von Unknown Passenger haben es ihrer Meinung verdient, „das waren auch meine Favoriten“, sagt Melanie, die auf jeden Fall mit dem Singen weitermachen wird. Ob sie allerdings noch einmal an einer Casting-Show teilnehmen wird, weiß sie noch nicht: „Mal sehen, was noch kommt. Ich lasse mich überraschen.“

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