Frankenthal Hoffen auf schlechtes Wetter

BOBENHEIM-ROXHEIM. Als Führender der Fahrer- und Teamwertung startet der Bobenheim-Roxheimer Rennstall GW IT Racing/Schütz Motorsport heute auf dem Red Bull Ring in Spielberg (Österreich) ins zweite Saisonwochenende in der ADAC-GT-Masters-Serie. Für den Neuen im Team stehen zwei Heimrennen an: Der Österreicher Klaus Bachler teilt sich das Cockpit des Porsche 911 GT3 R in diesem Jahr mit dem langjährigen Fahrer Christian Engelhart.

Der 23-Jährige startet vor vertrauter Kulisse. „Ich lebe gerade mal 25 Kilometer von der Strecke entfernt. Allein deswegen wird das Wochenende ein ganz besonderes“, sagt Bachler, der beim Saisonauftakt in Oschersleben Ende April einen prima Einstand hatte. Denn als amtierender Vizemeister hat das Team gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. Im ersten Lauf übernahm der von Position zwei ins Rennen gegangene Engelhart nach einem perfekten Start die Führung und gab sie bis zum Boxenstopp nicht ab. Bachler fuhr das Rennen nach dem Fahrerwechsel sicher nach Hause. Auch mit Platz vier im zweiten Lauf war das Team nicht unglücklich. Zum einen, weil der im Mittelfeld feststeckende Österreicher den Porsche durch eine perfekt aufgegangene Boxenstopp-Strategie auf Platz fünf an seinen Teamkollegen übergab. Zum anderen, weil der Bolide die wegen des Siegs am Vortag installierten Zusatzgewichte wieder verliert. „Wir können heute leicht ins erste Rennen starten. Das ist natürlich kein Nachteil“, meint Teamchef Christian Schütz. Ansonsten seien die Erwartungen nicht allzu hoch. Oschersleben liege mit seinen engen Kehren dem Porsche. Auf den langen Geraden und steilen Bergaufpassagen des Alpen-Rundkurses seien die hubraumstärkeren Autos im Vorteil. Die Bobenheim-Roxheimer, die in diesem Jahr ihre vierte Saison in der ADAC-GT-Masters-Serie bestreiten, setzen vor allem auf ihre Erfahrung. „Wir haben jetzt eine gewisse Routine, was die ganzen Abläufe an einem Rennwochenende anbelangt. Das könnte uns erneut einen strategischen Vorteil bringen“, sagt Schütz. Auch das oft tückische Bergwetter könnte Unterstützung leisten. Regen käme dem Porsche entgegen. Bachler, der aus dem Porsche-Förderprogramm für Nachwuchspiloten stammt, ersetzt den Niederländer Jaap van Lagen, der nicht mehr zur Verfügung stand. Das Hauptgeschäft des 23-Jährigen ist die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), die er ebenfalls in einem 911 für das bayerische Proton-Competition-Team bestreitet. Der Österreicher ist ein Porsche-Spezialist, genauso wie Christian Engelhart, der auch den Carrera Cup und Supercup absolviert. Der 28-Jährige fährt seit ihrer ersten GT Masters-Saison 2012 für die Bobenheim-Roxheimer, muss aber wegen einer Erkrankung an diesem Wochenende pausieren. Für ihn springt der Salzburger Philipp Eng (25) ein, der aktuell im Porsche Carrera Cup die Meisterschaft anführt. „Vielleicht hilft uns die rein österreichische Fahrerpaarung ja, das ein oder andere Quäntchen mehr Leistung in Spielberg zu finden“, spekuliert Schütz. Mit Prognosen zum Saisonverlauf hält sich der Teamchef zurück. Natürlich wolle man als Vorjahreszweiter wieder um den Titel mitfahren. Doch die Leistungsdichte in der Serie sei hoch. Dafür sorgt nicht zuletzt die „Balance of Perfomance“. Mit technischen Eingriffen und Gewichten wird versucht, die bauartbedingten Unterschiede der Fahrzeuge auszugleichen. „Entscheidend wird wieder sein, kontinuierlich zu punkten“, betont Schütz. „Am Ende gehört auch ein bisschen Glück dazu. Und das ist ja bekanntlich mit den Tüchtigen.“ Dass die Vorderpfälzer in dieser Saison als einziger Rennstall einen Porsche einsetzen, macht die Titel-Jagd nicht leichter. „In den letzten Jahren waren immer starke Porsche-Teams dabei. Jetzt haben wir keine Referenz mehr, ob wir wirklich alles aus unserem 911 rausgeholt haben.“ Auch wenn Angebote anderer Rennwagenhersteller vorlagen, habe man nie ernsthaft über einen Markenwechsel nachgedacht: „Unsere Identifikation mit den Autos aus Zuffenhausen ist groß, nicht zuletzt durch unser Kundenmotorsport-Geschäft.“ In der ADAC-GT-Masters-Serie kommt der rund 500 PS starke Vorjahreswagen zum Einsatz, der auf dem Porsche 997 basiert. (gnk) Noch Fragen? —Internet: www.adac-gt-masters.de. —Termine: 5. bis 7. Juni, Red Bull Ring; 19. bis 21. Juni, Spa-Francorchamps; 3. bis 5. Juli, Lausitzring; 14. bis 16. August, Nürburgring; 28. bis 30. August, Sachsenring; 18. bis 20. September, Zandvoort; 2. bis 4. Oktober, Hockenheimring.

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