Frankenthal Das Strahlen der Mehrkämpferin

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KLEINNIEDESHEIM. Lea Becker vom TV Kleinniedesheim und weitere rund 120 Nachwuchsleichtathleten haben die Wetterkapriolen am zweiten und letzten Wettkampftag des Kleinniedesheimer Doubles am Dienstagabend kalt gelassen. Bis kurz vor halb sechs hatte Petrus seine Schleusen geöffnet. Doch pünktlich zum ersten Start hörte es auf zu regnen.

Lea strahlte nach dem Weitsprung übers ganze Gesicht. Mit 3,43 Meter kam sie ganz nah an ihre persönliche Bestleistung ran. „Nur bei den Bundesjugendspielen bin ich einen Zentimeter weiter gesprungen“, berichtet die Zehnjährige. Weniger gut ging es für sie im Ballwurf los. Mit 17,10 Metern im ersten Durchgang war sie nicht ganz zufrieden. Der Daumen ging nach unten. Enttäuscht blickte sie zur Mama und zu Bruder Lukas, der jede Aktion seiner Schwester mit der Kamera festhielt. Doch die Viertklässlerin steigerte sich während des Wettbewerbs und katapultierte den Ball auf 21,10 Meter. Lea ist schon ein „alter Hase“ in Sachen Leichtathletik, war bereits dreimal beim „Double“ dabei. „Ich glaube, das ist heute mein bester Wettkampf“, erzählt sie. Seit Anfang des vergangenen Jahres hat Gert Grötzinger die talentierte Lea unter seinen Fittichen. „Sie ist eine typische Mehrkämpferin“, betont der Übungsleiter mit Blick auf die Ergebnisse des Blondschopfs. Als echten Glücksfall für die Kleinniedesheimer Leichtathletik bezeichnet TV-Sportwart Tim Fruth den Trainer. „Er kam über eine klassische Zeitungsannonce zu uns“, erklärt er. Grötzinger war früher ein erfolgreicher Mehrkämpfer, zählte zu den besten zehn Athleten in Baden-Württemberg. „Ich bin heute mindestens genauso aufgeregt wie meine Sportler“, sagt Grötzinger lachend und legte am Dienstag wohl einige Kilometer zwischen Ballwurf-, Weitsprung-Anlage und Sprintbahn zurück, musste er doch neun Athleten des TV Kleinniedesheim gleichzeitig betreuen. Mit 36 Nachwuchsathleten war der MTSV Beindersheim beim Double dabei, die TG Worms mit 29. Die Doppelveranstaltung wurde um die Jahrtausendwende von Johannes Fruth ins Leben gerufen. „In Anlehnung an die Golden League in der Leichtathletik“, betont Tim Fruth, der im dritten Jahr das Double federführend organisierte, unterstützt von rund 60 ehrenamtlichen Helfern des 500 Mitglieder starken Vereins. Pokale für die Besten, Medaillen und Urkunden für alle – darüber freuten sich die großen und kleinen Sportler auch am Dienstag wieder. „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen professionelle Bedingungen bieten und auch eine entsprechende Atmosphäre schaffen“, erläutert Fruth. Das Double ist ein Einladungssportfest für die Vereine aus der Region. Neben den Disziplinen 50 Meter Sprint, Weitsprung und Ballwurf oder Kugelstoßen stand die außergewöhnlichste Laufrunde der Pfalz auf dem Programm. In Kleinniedesheim werden nicht 400, sondern 254 Meter gelaufen. Besonders häufig tauchte der Name Bingenheimer vom MTSV Beindersheim beim Double in der Ergebnisliste auf. Die bereits auf Pfalzebene dekorierten Brüder Eric und Finn Bingenheimer räumten kräftig ab. Beide standen jeweils in drei von vier Disziplinen ganz oben auf dem Treppchen. Während sich Eric bei den Schülern A im Kugelstoßen Teamkollege Dominik Bauer geschlagen geben musste, lag Finn bei den Schülern B im Endklassement über die TV-Runde hinter dem Wormser Dennis Schmitt auf Platz zwei. Einen Doppelerfolg feierte Nils Binder (ATB Heuchelheim) bei den Schülern C: Er wurde Erster im Wurfball und über die TV-Runde. Ebenfalls dominierend: Jonah Goronczy (ATB Heuchelheim), der die Disziplinen 50 Meter, TV-Runde und Weitsprung gewann. Bei den Schülerinnen A war Natalie Tosic (LAC Frankenthal) das Maß aller Dinge. Über 100 Meter, über die TV-Runde und im Weitsprung war die Frankenthalerin Erste. Leni Raffel (ATB Heuchelheim) gewann das Double der Schülerinnen D im Weitsprung sowie über 50 Meter und über die TV-Runde.

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