Frankenthal Das Jahresprogramm von Basurconcert

„Helden, Neuerer, Revoluzzer“ – unter diesem Titel steht in Anlehnung an das Motto des rheinland-pfälzischen Kultursommer „Helden und Legenden“ die Reihe Basurconcert im Sturmfeder’schen Schloss Dirmstein. Zusammengestellt wurde das Programm zum zweiten Mal von Johannes Pardall und Markus Munzinger. Die Reihe soll die Zuhörer mitnehmen auf eine Reise durch die Zeit ab der französischen Revolution bis in die Gegenwart. An Pfingstmontag, 25. Mai, 17 Uhr, soll es weitergehen mit dem Programm „Bilder einer Ausstellung“. Der Pianist Wolfgang Nieß spielt neben Modest Mussorgskys berühmtem Klavierzyklus Kompositionen von Franz Liszt und Erik Satie, die sich ebenfalls von Bildern zu Tongemälden inspirieren ließen. Dazu liest Nieß die teilweise heiteren Textergänzungen der Komponisten, berichtet Erstaunliches über die Entstehung der Werke und zeigt die Bilder, die den Komponisten als Vorlage gedient haben. Einen Hommage an Hildegard Knef soll der Chansonabend „Ich bin zu müde, um schlafen zu gehen“ am Sonntag, 12. Juli, 17 Uhr, im Weingut Horst Eberle in Dirmstein werden. „Es ist nicht ordentlich das Leben, und unser ganzes Bestreben, es so ordentlich zu machen, wie unser sieben Sachen, ist vergebens. Es scheitert zeitlebens an der Unordnung des Lebens.“ Dieses Knef-Zitat stellt Hannelore Bähr ihrer musikalisch-biografischen Collage voran. Gemeinsam mit Frank Kersting (Klavier) und Markus Munzinger (Schlagzeug) präsentiert die Pfalztheater-Schauspielerin die Chansons der Knef und gibt eine unterhaltsame Lektion in Sachen deutscher Nachkriegsgeschichte, in der noch „unter den Talaren der Muff von Tausend Jahren“ allgegenwärtig war. Die Knef hat Tabus gebrochen, war geliebt, umstritten, gehasst, verehrt, von Publikum und Presse. Von flammenden Revolutionären, idealistischen Reformern und furchtlosen Rebellen erzählt der musikalisch-literarische Abend mit Schauspieler Moritz Stoepel am Samstag, 3. Oktober, 17 Uhr, im Sturmfeder′sches Schloss unter dem Titel „Die Freiheit ist mein Leben mein Traum, mein Lied und Wort“. Am 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung nimmt der Schauspieler sein Publikum mit auf eine leidenschaftlich-poetische Literaturtheaterreise mit kritischem, gesellschaftspolitischem und revolutionärem Gedankengut aus der Tradition literarischer Rebellen und Reformer wie François Villon, Heinrich Heine, Olympe de Gouges, Henry David Thoreau oder Georg Büchner. Auch zeitgenössische Autoren wie Vladimir Wyssotzky, May Ayim, Gioconda Belli, Anna Politkowskaja und Stéphane Hessel kommen zu Wort. Weitere Informationen unter www.moritzstoepel.de. Für die Bewirtung bei den Konzerten sorgt wieder der Kulturverein St. Michael mit seinen hausgemachten Canapées sowie Sekt und Wein ortsansässiger Winzer. (rhp/möt)

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