Frankenthal Das Gehirn von innen sehen

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Wissenschaftliche Themen einfach und verständlich erklärt – das will der Wissenschaftstag am 29. November im Mannheimer Technoseum bieten. Es soll ein „neues Format der Wissenschaftskommunikation“ sein, sagt Technoseum-Direktor Hartwig Lüdtke. So könne beispielsweise in ein Gehirn geschaut und durch einen Darm gewandert werden.

Für diesen Tag haben sich neun Mannheimer Institutionen zusammengesetzt und gemeinsam mit dem Stadtmarketing sowie Hochschulstudenten ein Programm erstellt, das Mannheim als Wissenschaftsstadt sichtbar machen soll. Das Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) steuert zum Beispiel ein begehbares Gehirn bei, die Universitätsmedizin Mannheim ein acht Meter langes Darmmodell. Die Devise lautet: gucken und mitmachen. 37 Programmpunkte füllen die Etagen des Technoseums. Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträge finden statt. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg zeigt Roboter-Fußball, das Fraunhofer-Institut lässt die Besucher endoskopische Versuche am Phantom machen. Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) hat eine Sprechmaschine dabei, mit der man im 18. Jahrhundert versuchte, Stummen eine Stimme zu geben. „Mit ihr kann man begreifen und nachvollziehen, was im Menschen beim Sprechen passiert“, erklärt IDS-Mitarbeiter Fabian Brackhane. Vieles darf man anfassen und probieren, anderes lässt staunen. Das Ziel aller Beteiligten: Die Wissenschaft soll raus aus dem Forschungslabor und rein in die Öffentlichkeit, um junge Menschen dafür zu interessieren. Das Besondere an diesem Aktionstag sei, dass nicht nur die Naturwissenschaften vertreten sind, sondern auch die Geisteswissenschaften. Für den Projektgruppenleiter des Fraunhofer-Instituts, Jan Stallkamp, hat dieser Tag einen wichtigen Wert: „Deutschland wird in Zukunft nur über Qualifikation Geld verdienen. Davon werden wir leben.“ Die Vorträge, Vorlesungen und Workshops sind großteils für Kinder und Jugendliche geeignet. „Gefangen im Netz“ ist zum Beispiel ein Vortrag für Jugendliche ab 14 Jahren von Tagrid Leménager von der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI. „Was ist eigentlich Krebs?“ – das erfahren Kinder ab acht von Tobias Gutting vom Klinikum. Mannheimer Forschungseinrichtungen, deren Arbeitsbereiche sich manchmal überlappen, präsentieren aktuelle Projekte und wecken – so die Hoffnung der Veranstalter – das Interesse der Bevölkerung. Denn: „Wissenschaft ist nichts Abstraktes, sondern umgibt uns überall im Alltag“, sagt Lüdtke. Und er fügte hinzu, dass es in Zukunft weitere Veranstaltungen dieser Art in Mannheim geben soll. (ill) Termin Die Eröffnung am Sonntag, 29. November, ist um 10 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.technoseum.de.

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