Frankenthal Das Üben üben

Zwölf Schüler der Frankenthaler Musikschule bekommen am Sonntag, 27. September, die Gelegenheit, von einem erfahrenen Profi-Violinisten zu lernen. „Das Üben üben“ steht auf dem Plan von Jaroslav Sonsky, der am Abend zuvor mit seiner Duopartnerin, der Pianistin Sylvaine Wiart, im Konzertsaal der Schule auftritt.

Ausgeschrieben ist der dreistündige Meisterkurs hausintern. „Die Leistungsträger unserer Schule“ sollen davon profitieren, sagt Musikschulleiter Hans-Jürgen Thoma. Zum zweiten Mal unterrichtet der gebürtige Tscheche Sonsky in Frankenthal. Grund dafür sei eine lange musikalische Beziehung zu Schulleiter Thoma. Auf einem Konzert lernten sich die beiden kennen, gemeinsam hätten sie zahlreiche Projekte und Auftritte realisiert, so der Geiger. Sonsky freut sich auf das Gastspiel und den Kurs in der Pfalz. „Die Schüler hier sind sehr interessiert und durch die häufige Teilnahme an Wettbewerben und Vorspielen bühnenerfahren“, sagt er. Was den Unterricht angeht, zeigt sich der Musiker offen. Stücke für Violine und Klavier, eventuell auch Trio-Werke seien denkbar. Sein Ziel sei es, die Schüler zu inspirieren und zu motivieren. „Ich will ihnen helfen, die Schönheit der Musik zu finden.“ Insofern sehe er es als seine Verpflichtung, zu unterrichten. Er selbst wird am Samstagabend ab 19 Uhr Kompositionen von Brahms (Sonatensatz), Dvorák (Sonatine), Ravel (La Valse) und dem tschechischen Komponisten Oskar Nedbal vortragen. Begleitet wird er dabei von der Pianistin Sylvaine Wiart aus Paris. Der Zufall habe sie vor einigen Jahren musikalisch zusammengebracht, erzählt Sonsky. „Wie das eben so ist: Man trifft sich auf Konzertreisen, verabredet, mal zusammen aufzutreten – und manchmal passt es eben.“ Mit fünf Jahren habe er, der aus Lomnitz an der Popelka an der Grenze zwischen Böhmischem Paradies und Riesengebirge stammt, heimlich eine renommierte Pianistin um Unterricht gebeten. Mit sieben bekam er Violinstunden. Sonsky studierte am Konservatorium in Prag, 1975 emigrierte er in die Heimat seiner Frau, nach Schweden. Dort baute Sonsky seine Konzerttätigkeit aus und arbeitete pädagogisch. Als „intensivste Zeit“ bezeichnet er die Jahre an der Universität im kanadischen Brandon. Neben zahlreichen Konzerte weltweit, Platteneinspielungen und Radiosendungen erinnert der Violinist auf seiner Homepage besonders zwei Daten. So spielte er beim letzten offiziellen Besuch von Präsident Václav Havel in Deutschland und vor dem ersten Besuch des schwedischen Königs in der Tschechischen Republik. Heute lebt und arbeitet Jaroslav Sonsky sowohl im schwedischen Norrköping als auch in Prag. Lampenfieber hat der Profi vor Konzerten nicht. „Aufgeregt muss man nur sein, wenn man schlecht vorbereitet ist“, sagt er. Eine gewisse Anspannung sei jedoch unabdingbar. Das will er auch den Frankenthaler Schülern vermitteln: „Gebt Euer Bestes, um auf die Bühne zu kommen. Die Nerven sind nicht Euer Feind, sondern ein Gradmesser dafür, ob ihr genug gearbeitet habt.“ Tickets Karten für das Konzert am Samstag, 26. September, 19 Uhr, im Konzertsaal der Städtischen Musikschule Frankenthal gibt es im Sekretariat der Schule für zwölf Euro (ermäßigt acht Euro). Kinder bis 15 Jahre sind frei.

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