Frankenthal Bahnhofsumfeld wird nach Blindgängern abgesucht

Der gesamte Bereich rund um den Bahnhof muss zwei Nächte lang frei von Fahrzeugen sein.
Der gesamte Bereich rund um den Bahnhof muss zwei Nächte lang frei von Fahrzeugen sein.

Zwei Nächte lang muss das Areal am Bahnhof in der kommenden Woche voll gesperrt werden. Um die Neugestaltung des Geländes vorzubereiten, wird dort untersucht, ob sich im Untergrund Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg befinden.

Konkret geht es um die beiden Nächte von Dienstag, 13., auf Mittwoch, 14. Dezember, und Mittwoch, 14., auf Donnerstag, 15. Dezember. Wie die Stadt berichtet, finden die Messungen zur technischen Kampfmittelsondierung jeweils in der Zeit zwischen 22 und 5 Uhr morgens im Bereich des Bahnhofsvorplatzes, des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) und der angrenzenden Eisenbahnstraße zwischen dem Brauhaus zur Post und dem Parkhaus am Bahnhof statt. Um den Busverkehr nicht zu beeinträchtigen und den Straßenverkehr möglichst wenig zu stören, wird nachts gearbeitet, heißt es weiter aus dem Rathaus. Zu Fuß bleibe der Bahnhof auch während der Sondierungsarbeiten jederzeit erreichbar. Nicht besetzt seien jedoch die Taxistände in den beiden Nächten (jeweils zwischen 22 und 5 Uhr).

In der ersten Nacht ist eine Vollsperrung von Bahnhofsvorplatz, ZOB und Eisenbahnstraße zwischen der Bahnhofstraße und Kurzen Straße für alle Fahrzeuge erforderlich, damit dort die Sondierung der Fahrbahn und Gehwege der Eisenbahnstraße und des Busbahnhofs erledigt werden kann. Für die Parkplätze entlang der Eisenbahnstraße, auf dem Bahnhofsvorplatz und am ZOB gilt in dieser Nacht von 21 bis 5 Uhr ein absolutes Halteverbot. Rechtswidrig abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt, teilt die Stadtverwaltung mit.

Keine Autos vor dem Bahnhof

Wer die Eisenbahnunterführung zur Heßheimer Straße hin befahren möchte, muss in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch über die Westliche Ringstraße und Heinrich-Heine-Straße zur Eisenbahnstraße kommen. In umgekehrter Richtung muss der Bereich am Bahnhof über die Kurze Straße und Westliche Ringstraße beziehungsweise Schmiedgasse umfahren werden. Die Einbahnstraßenregelung in der Kurzen Straße wird für diesen Zeitraum aufgehoben.

In der zweiten Nacht erfolgt die Untersuchung der Flächen auf dem Bahnhofsvorplatz, der dafür von 21 bis 5 Uhr für alle Fahrzeuge gesperrt bleiben muss. Eisenbahnstraße und ZOB sind dann nicht mehr betroffen. Die Stadtverwaltung bittet darum, von Dienstag, 13. Dezember, 22 Uhr, bis Donnerstag, 15. Dezember, 5 Uhr, keine Autos vor dem Bahnhof abzustellen. Das Parkverbot für die 23 Pkw-Stellplätze auf dem Bahnhofsvorplatz gilt von Dienstag, 21 Uhr, bis Donnerstag, 5 Uhr. Rechtswidrig abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt.

Sollten bei der Kampfmittelsondierung verdächtige Objekte im Boden entdeckt werden, bestehe zunächst keine Eile zu handeln. Mögliche Blindgänger, die seit nunmehr fast 80 Jahren im Untergrund liegen, stellten keine akute Gefahr dar, solange sie nicht bewegt würden, schreibt die Stadt. Sollte es verdächtige Stellen geben, würden diese zu Beginn der Bauarbeiten von Kampfmittelexperten genauer untersucht, mögliche Funde würden dann fachgerecht beseitigt.

Reine Vorsichtsmaßnahme

Die Sondierung finde statt, weil nach Auswertung von Luftbildern und Akten nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich im Bahnhofsumfeld noch Kampfmittel im Untergrund befinden. Die Verwaltung spricht von einer reinen Vorsichtsmaßnahme, weil ein Großteil der Innenstadt 1943 und 1944 bei Luftangriffen alliierter Bomberverbände zerstört wurde.

Mit den Arbeiten wurde das Wormser Fachunternehmen Consulting-Engineers-Göttig GmbH beauftragt. Die Experten untersuchen den Untergrund mit einem elektro-magnetischen Messsystem, mit dem von der Oberfläche aus Metallkörper im Boden bis zu einer Tiefe von etwa sechs Metern ausfindig gemacht werden können.

Das etwa einen Meter breite und einen halben Meter lange Messgerät wird auf einem kleinen Handwagen über das zu sondierende Gelände geschoben. Rund um den Bahnhof muss mit dem Gerät eine Fläche von rund 12.000 Quadratmetern abgesucht werden. Aus diesem Grund muss der komplette Bereich in den beiden Nächten freigeräumt sein.

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