Frankenthal Bahnhofsplatz soll attraktiver werden

91-40956294.jpg

Die Gestaltung des Bahnhofsplatzes soll deutlich stärker auf die Belange von Fußgängern und Fahrradfahrern ausgerichtet werden. Das sehen Eckpunkte für die Planung vor, auf die sich Verwaltung und Fraktionen verständigt haben. Die Idee, den Verkehr über die Westliche Ringstraße umzuleiten, ist vom Tisch.

Eine „Entschleunigung“ des Verkehrs in Bahnhofsnähe sei anzustreben. So steht es im Beschlusspapier der Verwaltung, das der Planungs- und Umweltausschuss einstimmig gebilligt hat. Dem soll unter anderem ein neuer Minikreisel an der Einmündung Bahnhofstraße/Eisenbahnstraße dienen. Ein einheitlicher Bodenbelag soll schon optisch signalisieren: Der Bahnhofsplatz reicht künftig bis zur Ostseite der Eisenbahnstraße und im Süden bis zur Bahnhofstraße hin. So sollen Reisende auch schneller den Weg ins Stadtzentrum finden. Vom „vielleicht größten Investitionsprojekt der Stadt in den nächsten Jahrzehnten“ hatte Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) bei der ersten öffentlichen Präsentation des Vorhabens im Congress-Forum gesprochen (wir berichteten am 21. Februar). Bis etwa 2016/17 werde man damit zu tun haben, so Wieder. Entwürfe der beiden Architekturbüros Stadtlandbahn und Mailänder Consult bildeten die Diskussionsgrundlage. Unter der Leitung von Bürgermeister Martin Hebich (CDU) versuchte anschließend eine Arbeitsgruppe, die besten Ideen zusammenzufassen. Fraktionsvertreter, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und ein Verkehrsgutachter waren daran beteiligt. Ergebnis: das jetzt angenommene Eckpunkte-Papier (siehe „Zur Sache“). „Der Knackpunkt ist der Verkehr“, unterstrich Gerhard Bruder (Grüne). Es gebe genügend Beispiele dafür, dass man den Belangen von Fußgängern und motorisiertem Verkehr gleichermaßen gerecht werden könne, etwa den Domplatz in Speyer oder den Berliner Platz in Ludwigshafen. Dennoch müsse man in Frankenthal überlegen, wie der Verkehr in Nord-Süd-Richtung am Bahnhof verringert werden könne, forderte Bruder. Das ginge etwa über eine andere Route via Flomersheimer Brücke-Westring-Nordunterführung. „Ein verkehrspolitisches Gesamtkonzept ist nötig“, forderte der Grünen-Sprecher. Carl Hezel (FWG) plädierte ebenfalls dafür, ein zumindest „grob gefasstes Verkehrskonzept zu erarbeiten“, bevor am Bahnhof gebaut werde. „Da sind wir dran“, sagte Bürgermeister Hebich. Aber mit dem Projekt am Bahnhof könne man nicht warten, bis ein solches Konzept vorliege. Er könne ja auch nicht darum gehen, die Verkehrsströme nun völlig zu verändern. „Ich freue mich, dass es hier gelungen ist, fraktionsübergreifend ein gemeinsames Ergebnis zu erarbeiten“, betonte Gabriele Bindert (CDU). Mit dem für den „neuen“ Bahnhofsvorplatz geplanten Pflasterbelag könne es allerdings Probleme geben, warnte die Christdemokratin. „Wenn das ständig befahren wird, kann es sehr teuer werden.“ Beim Dach des Busbahnhofs müsse darauf geachtet werden, dass keine tägliche Reinigung nötig sei. „Es muss sichergestellt sein, dass der Belag auch in Kurvenbereichen bei schweren Belastungen dauerhaft funktioniert“, sagte Hebich zu Binderts erstem Punkt. Bisher stehe noch keineswegs fest, welches Material verbaut werde – „ob Pflaster, Asphalt, Beton, das ist noch völlig offen.“ Klar sei jedenfalls, dass ein neuer Busbahnhof auch Pflege brauchen werde. „Da muss man Geld in die Hand nehmen.“ Mit pflegeleichten Materialien lasse sich der Aufwand eventuell begrenzen, meinte der Bürgermeister. Für die SPD begrüßte Alis Hoppenrath die bisherige Planung. Die Aufenthaltsqualität des Platzes könne damit deutlich verbessert werden. Für die Vergabe der weiteren Planung sei der Haupt- und Finanzausschuss zuständig, sagte Hebich auf Nachfrage von Carl Hezel. Möglich sei es, den Auftrag an eines der beiden Büros zu geben, die Vorentwürfe geliefert haben. Die Stadt sei aber frei, auch „einen Dritten und Vierten zu nehmen“. (spi)

x