Frankenthal Bühne für bunt Gemischtes

Michael Quast, Helen Schneider und die Belgrader Philharmonie – das sind die persönlichen Favoriten von Oliver Mang, verantwortlich für das Programm des Wormser Theaters. Aber auch in der kommenden Spielzeit sollen viele Geschmäcker bedient werden. Junge Menschen und Gruppen zahlen zudem weniger Eintritt.

Das Wormser Kultur- und Tagungszentrum will ein ernsthafter Mitbewerber sein im vielfältigen Kultur-Reigen der Metropolregion Rhein-Neckar. So erzählte Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) bei der Vorstellung des Programms mit stolz geschwellter Brust, dass Michael Kaufmann, Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie, ihm am Vorabend am Rande einer Preisverleihung in Ludwigshafen seine Anerkennung für „all das, was in Worms präsentiert wird“, ausgesprochen habe. Die lange Tradition des Standorts Worms innerhalb der Theaterlandschaft soll unter anderem in der Kulturnacht am Samstag, 14. Juni, ab 19 Uhr in einer Ausstellung von Fotos aus 125 Jahren Wormser Festhaus-Geschichte dokumentiert werden. Unter anderem gibt es Zeugnisse von dem einzigen Worms-Besuch von Kaiser Wilhelm II., für den damals eigens das Lustspiel „Drei Jahrhunderte am Rhein“ geschrieben worden ist. Im November folgt eine ähnliche Foto-Ausstellung zur Wormser Kultur-Geschichte in der Sparkasse. „90 eigene Veranstaltungen wird es geben. Wir setzen weiterhin auf Bewährtes, also Opern, Operetten und ein wenig Boulevard, gucken aber immer auch, dass wir neue Formate ausprobieren“, erläuterte Mang bei der Pressekonferenz seine Auswahl. Ein solches neues Format ist etwa die musikalische Lesung mit dem Schauspieler Heiner Lauterbach, der am 9. Oktober Texte unter anderem von Johann Wolfgang von Goethe vorträgt. Bekannte Namen wie Tanja Wedhorn, Michael Quast, Marianne Sägebrecht und Alexandra Kamp komplettieren das Programm, zu dem wie üblich auch Angebote für Kinder und Jugendliche gehören. So startet die Saison im September im Lincoln-Theater mit der Kindertheaterwoche. Wie das Frankenthaler Congress-Forum ist auch das Wormser nicht nur Veranstaltungsraum, sondern auch Tagungszentrum. Als solches ist es laut Prokurist Jens Thiele gut ausgelastet. Thiele ist verantwortlich für die Organisation und Logistik des Tagungszentrums, also des großen Mozartsaals und der vielen kleineren Tagungsräumlichkeiten. „Nach drei Jahren fragen nach wie vor viele Wormser Vereine und Verbände regelmäßig bei uns an“, sagte er. Zu Nutzern zählten das Wormser Klinikum, die großen Fasnachtsvereine, die Wirtschaftsjunioren und die Lebenshilfe. Die Galeriefläche im Foyer des ersten Obergeschosses sei inzwischen eine Plattform geworden für regionale Künstler. 72 000 Besucher wurden 2013 in Theater und Tagungszentrum gezählt; die Kulturveranstaltungen hätten eine Auslastung von rund 80 Prozent erreicht. „Einzig die Abo-Zahlen waren im letzten Jahr um etwa fünf Prozent rückläufig“, so Oliver Mang. „Das wollen wir wieder ändern.“ Ein Mittel dazu sollen günstigere Eintrittspreise sein. Schüler, Studenten und Auszubildende sollen auf alle eigenen Veranstaltungen des Wormsers 50 Prozent Ermäßigung bekommen – auch auf die Abos. „Und ab fünf Karten gibt es für jeden zehn Prozent Rabatt“, versprach Mang. (cmw)

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