Frankenthal Asylunterkunft: Erste Container auf Festplatz belegt

18 Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei wohnen seit dieser Woche in den Unterkünften auf dem Festplatz.
18 Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei wohnen seit dieser Woche in den Unterkünften auf dem Festplatz.

Die ersten 18 Geflüchteten sind am Dienstag in die Container auf dem Festplatz Benderstraße eingezogen. Die Anlage, die seit Anfang Mai aufgebaut ist, bietet Platz für 80 Personen. Aktuell kommen laut Stadt etwa acht Schutzsuchende pro Woche – und damit deutlich mehr als im Frühsommer – in Frankenthal an.

Die ersten Bewohner der Asylunterkunft stammen laut Verwaltung vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Sie würden durch Sozialarbeiter des Bereichs Migration und Integration betreut und bei der Antragsstellung – unter anderem für Integrationskurse – unterstützt. Ansprechpartner vor Ort seien außerdem ein Hausmeister und die Wohnraumsicherung der Stadtverwaltung. Ein Sicherheitsdienst mache täglich Kontrollfahrten. Die Containeranlage auf dem Festplatz ist Teil eines Konzepts der Stadt zur Unterbringung Geflüchteter und nur für einen befristeten Zeitraum gedacht. Vier der Container seien für sieben Monate angemietet, zwei weitere für 18 Monate, hieß es bei der Anlieferung der Module Ende April.

Die Belegung der Notbehausungen war ursprünglich bereits für Mai geplant. Nach Angaben der Stadt gab es jedoch zunächst noch Klärungsbedarf bei Vertragsfragen. Hintergrund: Um das Verfahren angesichts einer höheren Anzahl von Zuwanderern zu beschleunigen, wurde ein Teil der Anlage über das Stadtwerke-Tochterunternehmen Swifttec GmbH beschafft. Letztlich sei die Anzahl der Menschen, die das Land nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel Frankenthal zur Unterbringung zuweist, im zweiten Quartal deutlich unter den zum Höhepunkt der teils hitzigen Debatte um die Unterbringung Geflüchteter im Februar und März genannten Prognosen gelegen. Damals hatte die Stadt auch eine Nutzung von Sporthallen, etwa der Halle der Andreas-Albert-Schule, nicht ausgeschlossen, was zu massivem Protest von Vereinen und Anwohnern führte.

P2: Vorbereitungen laufen

Die zuständigen Stellen hätten ihre Vorhersage von sechs Personen pro Woche auf drei reduziert, hieß es Ende Juni. Diese Zahl ist inzwischen wieder deutlich gestiegen. Derzeit werden der Stadt Frankenthal durch das Land im Schnitt acht Geflüchtete pro Woche zugewiesen, informiert die Pressestelle am Montag. Neben mehreren Unterkünften und Wohnheimen seien rund 40 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet zur Unterbringung angemietet worden. Auf dem Parkplatz P2 (Albertstraße/Petersgartenweg) soll außerdem eine zweistöckige Einrichtung in Modulbauweise aufgebaut werden. Diese Container-Unterkunft soll nach der ursprünglichen Planung im Februar 2024 bezugsfertig sein. Auf dem 3100 Quadratmeter großen Gelände im Lauterecken-Viertel könnten bis zu 128 Personen leben. Die Verwaltung rechnet hier mit einer Nutzungsdauer von zwei Jahren oder länger. Perspektivisch soll außerdem die bereits vorhandene Flüchtlingsunterkunft in der Siemensstraße erweitert werden.

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