Frankenthal „A-Klasse wäre kein Beinbruch“

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Frankenthal. Der VfR Frankenthal wird in der kommenden Runde mit großer Wahrscheinlichkeit wieder eine Klasse tiefer spielen. Derzeit kickt die erste Mannschaft noch in der Bezirksliga, steht mit sechs Punkten aber abgeschlagen am Tabellenende. Und trotzdem ist die Stimmung bei den Verantwortlichen ausgesprochen gut.

Das kommt dann doch unerwartet. VfR-Spielleiter Thomas Pasdziorek und Vorsitzender Salvatore Mauro erscheinen gut gelaunt zum Gespräch zwecks Saisonzwischenbilanz des VfR Frankenthal. Das ist deswegen überraschend, weil der Traditionsverein in der zweiten Saison in Folge das Tabellenende ziert. Diesmal in der Bezirksliga Vorderpfalz. Damit wird das Team im Sommer wohl durchgereicht in die A-Klasse. „Eigentlich ist noch alles drin“, sagt Salvatore Mauro. Aber natürlich sollte man für die A-Klasse planen. „Vielleicht melden ja noch fünf Vereine ab“, flüchtet sich Pasdziorek etwas in Galgenhumor. „Der Abstieg wäre kein Beinbruch“, sagt Mauro. Die A-Klasse sei eine super Liga, und der VfR könnte viele Derbys spielen. Da wären die beiden Eppsteiner Vereine DJK und TSV, der TuS Dirmstein und der CSV Frankenthal sowie der SC Bobenheim-Roxheim. Der SC hat aber noch Aufstiegshoffnungen. Und in der B-Klasse haben Eintracht Lambsheim, der MTSV Beindersheim und der ASV Heßheim die Chance, aufzusteigen. „In der Landesliga haben wir vor zehn Zuschauern gespielt. Zu den A-Klasse-Derbys könnten 300 kommen“, rechnet der VfR-Vorsitzende. Der Trainer wird in der kommenden Runde nicht mehr Mohamed El-Haddadi heißen. „Nach diesen zwei Katastrophenjahren hat er auch keine Lust mehr“, sagt Salvatore Mauro. Einen Vorwurf in Richtung Trainer gibt es nicht. El-Haddadi werde die aktuelle Runde noch fertigcoachen. In der kommenden Saison wird dann der bisherige A-Jugend-Trainer Filippo Graziano die „Erste“ übernehmen. El-Haddadi habe aber auch viel Pech gehabt, relativiert Mauro. „Mit Spielern, die keine Qualität und nicht die richtige Einstellung hatten.“ Und in der Bezirksliga war auch das Glück auf dem Spielfeld dem VfR nicht gerade hold. „Wir haben viele Spiele mit einem Tor Differenz verloren. Wenn wir in jedem dieser Spiele einen Punkt geholt hätten, wären wir nicht Letzter“, rechnet Pasdziorek vor. Aber dieses Pech habe sich natürlich auf die Motivation der Spieler ausgewirkt. „Und wenn’s keine Siege gibt, hat man es als Trainer schwer“, betont Mauro. Außerdem sei die Trainingsbeteiligung schlecht gewesen. Dabei war man beim VfR Mitte der Runde guter Dinge, dass vielleicht noch etwas gehen könnte. Die Mannschaft gewann Anfang Oktober zwei Spiele in Folge – 3:2 bei der TSG Deidesheim und 2:1 gegen Rot-Weiss Seebach. „Da dachten wir alle, dass sich das Blatt wendet. Und dann war im Training wieder keiner da“, hadert Mauro. Kein regelmäßiges Training – da verwundern die regelmäßigen konditionellen Einbrüche der Truppe nach spätestens einer Stunde nicht. Den Rest der Runde wolle man irgendwie durchziehen, sagen die beiden unisono. Die Mannschaft soll auf keinen Fall abgemeldet werden. So wird sich die „Erste“ des VfR wohl in den restlichen Spielen aus den verbliebenen Akteuren zusammensetzen, die nach der Winterpause noch da sind, Spielern aus der zweiten Mannschaft, A-Jugendlichen und wenn nötig auch dem einen oder anderen AH-Akteur. Verlassen haben der Verein laut Pasdziorek unter anderem Abwehrspieler Orhan Olgun (TuRa Otterstadt), Patrik Brose (Neuhausen), Amine Ajrhaou und Masen Shanab. Zugänge gab’s keine. Das sehe für die kommende Runde anders aus. Und da hellen sich die Mienen von Thomas Pasdziorek und Salvatore Mauro wieder auf. „Wir haben eine gute Planung“, ist der VfR-Chef sicher. Der Verein habe schon die Zusage von einigen ehemaligen VfR-Spielern, die mittlerweile in der Verbands- und Landesliga aktiv sind. Namen wollen die VfR-Verantwortlichen noch nicht preisgeben, da noch nicht jeder der Spieler mit seinem jetzigen Verein gesprochen habe. Nur bei einem Akteur sei die Lage da anders: Mittelfeldspieler Tobias Winsel kommt vom Landesligisten ASV Maxdorf. Er soll auch als Co-Trainer von Filippo Graziano fungieren. Dazu kämen noch einige A-Jugendliche. Sechs hätten schon zugesagt, unter ihrem jetzigen Coach auch bei den Aktiven trainieren zu wollen: Nico Bernzott (Innenverteidiger), Daniel Heise (Mittelfeld), Max Brechtel (Torwart), Patrick Mann (linker Verteidiger), Jason Tack (offensives Mittelfeld), Benedikt Zisterer (Mittelfeld) und Erik Schmidt (rechtes Mittelfeld). Mit der Mischung aus Erfahrenen und Jungen soll der neue Coach eine schlagkräftige Truppe formen. Aus dem aktuellen Kader halten nach derzeitigem Stand Torwart David Czerwinski, Fatih Sezgin, Lalabiy Lubuimi, Murat Tatar, Dominik Amberger und Martin Cadenas dem VfR die Treue. Mut macht den Verantwortlichen auch eine verbesserte Infrastruktur. „Die Kabinen werden neu gemacht. Es wird nicht mehr so eng“, sagt Salvatore Mauro. Und dann komme noch der neue Kunstrasenplatz. Dadurch entzerre sich der Zeitplan bei den Trainingseinheiten.

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