Kreis Bad Duerkheim Retzeranwesen: Weg damit oder behalten?

Am Retzerhaus gibt es viel zu reparieren.
Am Retzerhaus gibt es viel zu reparieren.

Mit der Zukunft des Retzeranwesens hat sich der Bau-und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Freinsheim am Donnerstag beschäftigt. In absehbarer Zeit müsse eine Grundsatzentscheidung darüber getroffen werden: „Behalten wir das Retzeranwesen, oder verkaufen wir es?“, kündigten der Freinsheimer Bürgermeister Matthias Weber (FWG) und der Beigeordnete Michael Herty (CDU) an.

Bei den beiden zum Retzeranwesen gehörenden Gebäuden bestehe „ein unwahrscheinlich großer Sanierungsstau“, berichtete Thomas Bayer, Leiter des Fachbereichs Bauen und Liegenschaften der Verbandsgemeindeverwaltung Freinsheim. Allein für die notwendigen Reparaturen werden die Kosten auf rund 780.000 Euro geschätzt. „Das ist noch keine Sanierung“, sagte Herty. Laut einem Gutachten aus dem Jahr 2012 haben die Gebäude und das Grundstück einen Wert von rund 1,19 Millionen Euro. Am nördlichen Teil der Freinsheimer Stadtmauer bestehe die Gefahr, dass Teile der Krone herunterfallen, informierte Herty weiter. Es sei unklar, ob die Stadtmauer in diesem Bereich dem Grundstücksbesitzer oder der Stadt gehört. Deshalb sei auch unklar, wer die Kosten für die Reparatur tragen muss. Derzeit sei die Stadtmauer in diesem Bereich abgesperrt, was beim Stadtmauerfest „unschön“ sei, sagte er. Bei der Bebauung des Geländes der ehemaligen Baumschule Oberholz mit Wohngebäuden kann die Ausfahrt zur Dackenheimer Straße wie vorgesehen an der nördlichen Grundstücksgrenze bleiben. Wie berichtet, hatte der Stadtrat dem Vorhaben zwar grundsätzlich zugestimmt, jedoch wegen der geplanten Erschließung und der Anzahl der vorgesehenen Parkplätze Bedenken geäußert. Die Polizei und das Ordnungsamt würden diese Bedenken nicht teilen, sagte Bayer. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten dem Erschließungskonzept zu, die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat. Nach dessen Zustimmung könne ein Bebauungsplanentwurf erstellt werden, erklärte Bayer. Mit dem Wiederaufbau des Hauses Rabendeckel könne zwar derzeit noch nicht begonnen werden, doch die Planung stehe inzwischen, teilte Herty mit. Wie berichtet, war das der Stadt gehörende Waldhaus in der Nähe des Forsthauses Lindemannsruhe im Dezember vergangenen Jahres abgebrannt. Die Kreisverwaltung Bad Dürkheim hat für den Wiederaufbau mehrere Auflagen erlassen. So muss das Haus wieder in der bisherigen Form errichtet werden. Lediglich die Dachform wird verändert, geplant ist ein Pultdach. Manfred Weber (FWG) und Barbara Reibold-Niederauer (CDU) regten an, Kabel und Leitungen zu verlegen. Das Haus Rabendeckel hat lediglich einen Stromanschluss, ist aber nicht an die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung angeschlossen. Auch Telefon- und Internetanschluss sind nicht vorhanden. Zwei Bauanträge wurden von den Ausschussmitgliedern einstimmig und ohne Diskussionen gebilligt. Bei den im Außenbereich, also außerhalb des Dorfs, liegenden Anwesen In der Talweide 1 und in der Dackenheimer Straße 51 soll jeweils ein Betriebsleiterwohnhaus gebaut werden.

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