Frankenthal Oberstes Ziel: Zwei plus x

Mit ihrem Vorsitzenden Thomas Börstler als Spitzenkandidat zieht die Frankenthaler FDP in den Kommunalwahlkampf. Bei der Listenwahl am Donnerstagabend gab der 49 Jahre alte Wirtschaftsingenieur die Rückkehr in den Stadtrat in Fraktionsstärke als wichtigstes Ziel aus. Die Liberalen wollen im Rennen um die Mandate vor allem mit Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Bildung punkten.

Mit 20 Ja-Stimmen und einmal „Nein“ wählten die FDP-Mitglieder Börstler auf Listenplatz eins. Auf den nächsten beiden Plätzen folgen sein Vorgänger als Kreisvorsitzender, Arno Gürtler (66), und Jürgen Maring (44). Karin Huth musste auf Platz vier das schlechteste der Einzelergebnisse hinnehmen: zwölf Mal Ja, sieben Mal Nein und zwei Enthaltungen. Als Nummer fünf tritt Jennifer Klemm an, Schatzmeisterin im Kreisvorstand. Auf der Liste nur noch auf dem letzten Platz 44 zu finden ist Günther Serfas, derzeit einziges FDP-Mitglied im Stadtrat. Serfas’ Wunsch für seine Nachfolger: „Ich hoffe, dass die liberale Stimme im Rat wieder mehr Gewicht bekommt.“ Als Fraktion sei durch die damit verbundene Präsenz in den Ausschüssen vieles Leichter. Nach seiner Einschätzung stehen in der kommenden Wahlperiode des Rats wichtige Weichenstellungen an. Wenig Hoffnung mache die Finanzlage der Stadt, sagte Serfas: Nach 25 Jahren mit unausgeglichenen Haushalten und einem Schuldenstand von 260 Millionen Euro seien Verwaltung und Kommunalpolitik vor allem „Handlanger der Aufsichtsbehörden“. Er würde sich da von den anderen Parteien mehr Protest wünschen. Die Kommunalwahl am 26. Mai bezeichnete Serfas als „Richtungswahl“. Wenn die „deutschnationale“ (Serfas) AfD in den Stadtrat einziehe, dann rechne er mit einem insgesamt „neuen Stil und unerwarteten“ Inhalten. Umso wichtiger sei es, dass die FDP „klare Kante“ zeige für Weltoffenheit und ihre Prinzipien Freiheit, Verantwortung und Leistungsbereitschaft hochhalte. Optimismus verbreitete Bezirksvorsitzender Franz Ringhoffer: Anders als bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren sei die Stimmung gut, bekomme die FDP dieses Mal „Rückenwind aus Mainz und Berlin“. Sowohl auf Bundes- als auch als Regierungspartei auf Landesebene wird nach Ringhoffers Einschätzung „ein guter Job gemacht“. Als Beispiel nannte er den Digitalpakt, über den Schulen in der ganzen Republik Mittel für digitale Bildung zu Verfügung gestellt werde, und die Finanzpolitik des Landes, dank der Altschulden getilgt und die Netto-Neuverschuldung gebremst worden sei. Das Thema Digitalisierung griff auch der Frankenthaler Spitzenmann Börstler auf. „In den Schulen geht es auch nach meiner persönlichen Erfahrung noch sehr analog zu“, sagte er. Es gebe einen großen Nachholbedarf in der technischen Ausstattung. Weitere Themen auf der Wahlagenda der Liberalen seien die Gestaltung einer offenen Bürgergesellschaft, das Zusammenleben der Generationen, die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt durch Anwerben von Start-up-Unternehmen und die „Verschlankung der Verwaltungsstruktur“. Kandidaten 1. Thomas Börstler, 2. Arno Gürtler, 3. Jürgen Maring, 4. Karin Huth, 5. Jennifer Klemm, 6. Lieselotte Maurer, 7. Siegfried Kersten, 8. Edmund Westermann, 9. Volker Schumacher, 10. Cordelia Serfas, 11. Angelika Gürtler, 12. Heide Mroß, 13. Rainer Kurzhals, 14. Hansjörg Bechtler, 15. Lukas Hudel, 16. Marianne Nether, 17. Gerda Westermann, 18. Wolf-Dieter Mroß, 19. Manfred Glocke, 20. Sigrun Müller-Albrecht, 21. Osman Stephan, 22. Gunnar Tuschy, 23. Laurenz Reichardt, 24. Niclas Hauck, 25. Uwe Drabold, 26. Eckart Müller, 27. Gitta Kurzhals, 28. Hilmar Koch, 29. Christina Bechtler, 30. Reinhild Glocke, 31. Thomas Maring, 32. Peter Thoma, 33. Irina Hudel, 34. Annette Mroß, 35. Brigitte Tuschy, 36. Patrick Gürtler, 37. Inge Ehrly, 38. Karin Thoma, 39. Jens-Reinhold Hubert, 40. Selami Güngör, 41. Reinhard Steinmetz, 42, Patrick Luf, 43. Ursula Steinmetz, 44. Günther Serfas. Reserve: 45. Simone Gürtler, 46. Sigrid Kersten.