Rhein-Pfalz Kreis Motor der Partnerschaft

Gerd Kleinhans auf dem Weg zur Bühne, wo er die Ehrenbürgerschaft der Verbandsgemeinde erhalten soll.
Gerd Kleinhans auf dem Weg zur Bühne, wo er die Ehrenbürgerschaft der Verbandsgemeinde erhalten soll.

„Nationalismus hat schon immer Unheil in die Welt gebracht.“ Mit diesen Worten hat Gerd Kleinhans am Freitagabend die Gäste des Bürgerempfangs der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim aufgefordert, nationalistischem und anti-europäischem Gedankengut á la Donald Trump und Viktor Orbán entgegenzutreten. Kurz vorher hatte er wegen seiner Verdienste um die Völkerverständigung die Ehrenbürgerschaft der Verbandsgemeinde verliehen bekommen.

Der Ehrungsakt war der Höhepunkt einer recht kurzen und eher nüchternen Veranstaltung in der trotz Fußball-WM-Konkurrenz gut gefüllten Lambsheimer Turnhalle. Bürgermeister Michael Reith (SPD) würdigte den von 1982 bis vor einer Woche amtierenden Vorsitzenden des deutsch-französischen Freundschaftskreises als Motor der Partnerschaft zwischen Lambsheim und St. Georges-sur-Baulche. Gerd Kleinhans hat, wie mehrfach berichtet, gemeinsam mit seinen rührigen Lambsheimer Vereinskollegen zahlreiche Begegnungen zwischen Deutschen und Franzosen sowie Festakte organisiert. Er hat Austauschreisen für Schüler veranstaltet und ehrenamtlich Sprachkurse angeboten. Besonders beeindruckt war der Bürgermeister davon, dass die rund 600 Kilometer lange Strecke nach St. Georges sogar mal mit dem Fahrrad zurückgelegt und ein original Pfälzer Schlachtfest mit allem Zubehör in die Partnergemeinde verlegt worden war. Kleinhans nahm die hohe Auszeichnung der Ehrenbürgerschaft im Namen seiner Mitstreiter und als „Belohnung für unsere gemeinsame Arbeit“ an. Wenn man bedenke, wie sich Deutsche und Franzosen in den zwei Weltkriegen bekämpft hätten, könne man stolz auf die danach begonnene Geschichte beider Nationen sein. In seinem Jahresempfang für Bürger, Politiker und Ehrengäste blickte Michael Reith auf die jüngsten Errungenschaften der Verbandsgemeinde zurück, zum Beispiel auf den Glasfaserausbau, das Klimaschutzkonzept, die Einführung der Schulsozialarbeit und die Sanierung des Heßheimer Feuerwehrhauses. Reith rief seinen Gästen die vielen Unwettereinsätze der vergangenen zwei Wochen ins Bewusstsein und dankte den fünf Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr in der VG. Als nächstes stehe der Neubau des Gerätehauses in Heuchelheim an. Seinen Dank sagte er auch dem Seniorenbeirat und dem Initiativkreis zur Betreuung von Flüchtlingen. In seinem Ausblick kündigte Michael Reith in Sachen Hochwasserschutz den zwei Millionen Euro teuren Bau eines Schrakelbach-Pumpwerks in Heßheim an sowie die Vergrößerung der Beindersheimer Grundschule und die Verlegung des Wertstoffhofs, für die allerdings noch immer die Genehmigung fehlt (wir berichteten). Einen unterhaltsamen Kontrast zur langen Liste der Verbandsgemeinderatsbeschlüsse bildete der musikalische Teil des Empfangs: Dafür hatten sich das Jugendorchester des Lambsheimer Gesang- und Musikvereins unter Dirigent Alexander Petry, die Blockflötenkinder der Kreismusikschule (Leitung Simone Petry) und der Chor der Karl-Wendel-Schule unter Imelda Moll zusammengetan. In den beiden Liedern aus Afrika und Russland kam jedes der drei Ensembles gut und sympathisch zur Geltung. Das Publikum spendete reichlich Applaus.

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