Rhein-Pfalz Kreis Gute Lösung für alle gesucht

Die Holzabfuhr braucht eine ausgeklügelte Wegestruktur.
Die Holzabfuhr braucht eine ausgeklügelte Wegestruktur.

Das Forstamt Bad Dürkheim betreut rund 21.000 Hektar Wald. Davon sind 8000 Hektar Staatswald, unter den auch der Wald Limburg-Bad Dürkheim fällt. Letzterer hat zwei Eigentümer: das Land und die Stadt Bad Dürkheim. Im Staats- und Limburg-Bad Dürkheimer Wald gibt es ein Wegenetz von rund 560 Kilometern, das optimiert werden soll.

„Das Land hat im Staatswald ein Projekt aufgelegt, um das Wegenetz zu optimieren und den Einsatz von knappen Mitteln im Wegebau zu priorisieren“, berichtet Försterin Annette Bleh, Leiterin des Reviers Drachenfels im Wald Limburg-Bad Dürkheim. Um den Hintergrund des Projekts deutlich zu machen, holt Bleh eine große Karte heraus, auf der alle Wege im Pfälzerwald erkennbar sind. Sie sagt: „Die Waldwege im Pfälzerwald bilden ein historisch gewachsenes Netz aus festen Wegen, die mit vergleichsweise wenig Aufwand hergestellt werden konnten.“ Die Wege seien in der Vergangenheit für die früher üblichen Ochsenkarren oder kleineren Lastwagen im Sommer oder Winter bei trockenen und auch gefrorenen Böden problemlos befahrbar gewesen. Doch für die modernen großen Lang- und Kurzholztransporter, die das Holz an die ganzjährig produzierenden Sägewerke und andere Stationen transportieren, seien nur wenige Wege, die auf der Karte sichtbar sind, uneingeschränkt geeignet. „Wenn heute Lkws vollgepackt fahren, dann rollen da schon über 40 Tonnen“, sagt Frank Stipp, Leiter des Forstamts Bad Dürkheim. Außerdem hätten sich mittlerweile die Arbeitsverfahren gerade bei der Holzernte weiterentwickelt. Der Grad der Mechanisierung im Wald sei immens gestiegen. Deshalb wolle die Zentralstelle der Forstverwaltung die knappen Geldmittel für die Unterhaltung der vielen Wege gezielt einsetzen, erläutert Bleh. Das bedeutet, dass mittelfristig in zentrale Wege investiert werden soll, um diese so auszubauen, dass die schweren Lastwagen sie ganzjährig befahren können. Im Umkehrschluss heißt das auch, dass für bestimmte Wege geringerer Kategorie, die meistens nur von Wanderern genutzt werden, keine weiteren Mittel mehr verwendet werden sollen. „Hier wird in Zukunft nichts mehr investiert. Das heißt nicht, dass diese Wege gleich verschwinden. Sie werden zuwachsen“, erklärt Forstamtsleiter Stipp. „Die Holzabfuhr spielt sicherlich eine große Rolle bei diesem Optimierungsprojekt. Aber wir wollen auch aus Sicht des Tourismus und der Feuerwehr, hier gerade wegen der Waldbrandgefahr, das Wegenetz im Staats- und Limburg-Bad Dürkheimer Wald so optimieren, dass alle mit den Lösungen gut leben können.“ Auch die Gemeinde- und Privatwälder sollen in die Planung einbezogen werden. Derzeit sei man noch in der ersten Planungsphase. „Es wird geschaut, welche Wege infrage kommen. Bis Ende des Jahres soll diese Phase beendet sein“, sagt Stipp. Danach werden die Kosten für das große Projekt berechnet. Für den Wald Limburg-Bad Dürkheim habe die Stadt dann auch ein Mitspracherecht.

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