Donnersbergkreis „Zwergendorf“ mit großem Fest

Von der Moschellandsburg herab grüßten zwei Burgfräulein aus Unkenbach die Festgäste.
Von der Moschellandsburg herab grüßten zwei Burgfräulein aus Unkenbach die Festgäste.

Während an vielen anderen Orten die Kerwe bereits eingeschlafen ist oder kurz vor dem Aus steht, feierte das „Zwergendorf“ Sitters auch in diesem Jahr wieder fünf Tage lang sein höchstes Fest im Jahr ganz groß mit buntem Programm. Höhepunkt war wieder einmal der Kerweumzug am Sonntagnachmittag.

Stolze 15 Zugnummern schlängelten sich fröhlich durch die Gassen der kleinsten Moscheltalgemeinde. Angeführt wurde der Lindwurm von Philipp Suhr mit dem buntgeschmückten Kerwestrauß, gefolgt vom Musikverein Hallgarten, der wieder einmal für die musikalische Umrahmung und das Platzkonzert nach dem Festzug engagiert wurde. Mit der Aufschrift „Wo Hähne krähen, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Hühner“ des folgenden Motivwagens mit freilaufenden Hühnern von Frank Brand wurde klar, dass es selbst in der kleinsten Gemeinde zu Zwist und Nachbarschaftstreit kommen kann. Währenddessen fuhr Ortsbürgermeister Kurt Enders mit seinem historischen Lanz-Bulldog-Gespann zur ersten Oidium-Spritzung Richtung Weinberg. Markus Brand chauffierte eine auf der Brunnenbank sitzende, „blonde Dorfschönheit“ mit einer großen Sektflasche durch die Gemeinde. Fröhlich tanzend folgten Michael Schach und seine Freunde dem „Kerweexpress“ und erfreuten sich in wehenden Petticoats am Twist. Selbst der Hund durfte mit hinterher. Von der Moschellandsburg herab grüßten die holden Burgfräulein aus Unkenbach (Familie Keiper und Freunde) die Festgäste. Ein Dieselfahrverbot wird es in Sitters sicher nicht geben, da war sich das „Zwergenteam“ mit seinem stinkendem, knatternden Motivwagen ganz sicher. Als Bischoff-Bierkasten präsentierten sich in diesem Jahr die Unkenbacher „Hackerfreunde“, gefolgt von der großen „biermechanischen“ Großspinne der Kalkofener Kerwefreunde. Die Mitglieder des Vereins für Brauchtum und Kultur trauerten der jüngsten Fußball-Weltmeisterschaft hinterher, während die „NKB“ (Niedermoscheler Kerweborsch) mit ihrer Tranfelck-Propellermaschine auf Kampfkurs waren. Der Slogan des Kampfpiloten Simon Schuster lautete: „Mer schieße uns efach ab!“ Indes ging es bei der bunten Flower-Power-Fußgruppe aus Unkenbach eher friedlich zu, und die jungen Kerwefreunde feierten zusammen mit der Kerwepuppe „Gisela“ zu Partyklängen am Ballermann ab. Das „Schlusslicht“ machten die Finkenbacher „Kerweborsch und -mäd“ auf ihrem alten hellblauen Güldner-Traktor. Für die Sicherheit sorgte die Feuerwehr Obermoschel. Auf dem Festplatz und im Bürgerhaus erwarteten die Kerwegäste kalte Getränke, Kaffee und Kuchen, Speisen vom Selbstvermarkter Willi Becker aus Finkenbach-Gersweiler und ein kleiner Rummel der Schaustellerfamilie Wild aus Kaiserslautern. Die Kerwe-Feierlichkeiten starteten bereits am Freitagabend mit dem Fassbieranstich und der anschließenden Plattenparty für Alt und Jung. Am Samstag spielte Alleinunterhalter Karl-Heinz Hild zum Tanz. Der gestrige Montag begann mit einen Frühschoppen, wurde mit einem Schafkopfturnier fortgesetzt und endete mit bekannten Melodien von DJ Dirk Wiesen. Am heutigen Dienstagabend wird die Kerwe dann traditionell wieder begraben.

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