Donnersbergkreis Zu teuer: Schweinstalbrücke fällt

Die Schweinstalbrücke in der Gemarkung Imsbach wird abgebaut. Den Beschluss fasste der Ortsgemeinderat auf Antrag des Ortsbürgermeisters Ingo Müller (FWG) bei einer Enthaltung. Die Fußgängerbrücke an historischer Stätte hat Mängel und die Kosten einer Sanierung sind den Gemeindevertretern zu hoch.

Im Jahr 2005 bauten der „Club 35“ diese fußläufige Verbindung hauptsächlich in Holzbauweise. Die Idee von Axel Müller griff Rudi Hofstadt auf, es versammelten sich Gleichgesinnte des Jahrgangs 1935. Karl Groß, Hofstadt, Franz Krupp und Gerhard Theobald machten sich ans Werk und verarbeiteten die von Müller zur Verfügung gestellten Holzstämme. Grundlage waren historische Fotos, denn zu Zeiten des florierenden Imsbacher Bergbaus führte eine Brücke über diese Vertiefung, über die die Loren mit den Bodenschätzen rollten. Mit der Einstellung des Bergbaus wurde die Brücke nicht mehr gewartet und fortan nagte die Witterung an der Bausubstanz bis zum Verfall. Übrig blieben die Betonlaufleger. Darauf wurden die Teile gelegt, die jetzt wegen ihres schlechten Zustandes entfernt werden. Derzeit ist die Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Im Ortsgemeinderat informierte erster Beigeordneter Markus Grob (SPD) über den baulichen Zustand. Tragende Teile seien von Fäulnis befallen, die Rundbalken der Lauffläche zeigen ebenfalls Mängel auf. Nachbesserungen seien auch am Geländer notwendig. Der Unterhalt sei nicht finanzierbar, sagte Grob, der zudem auf regelmäßige Statikprüfungen verwies. Um ihrer Verkehrssicherungspflicht gerecht zu werden, müsse die Ortsgemeinde jedes Jahr Geld aufbringen. Die Forstverwaltung hat keine Verantwortung übernommen und wird sich auch nicht an Kosten beteiligen. Der Rückbau sei im Verhältnis zu einer Sanierung und Folgekosten der geringste Aufwand. Den kurzen Umweg, den Wanderer bewältigen müssen, sei zu verkraften, so Grob. Es gäbe im Ort andere, wichtigere Baustellen wie den Kinderspielplatz und die sanitären Anlagen am Zeltplatz im Langenthal. Zudem sei die Finanzsituation der Gemeinde schwierig. „Ich will keine Worte verlieren, sonst muss ich mich wieder aufregen“, sagte der „geistige Vater“ Rudi Hofstadt. Für ihn sei eine Sanierung denkbar, bislang seien keine Zahlen genannt worden. Bei Wanderern sei der Überweg sehr gut angekommen, nun werde ein Werk einer recht aktiven Gruppe zerstört. Allerdings sieht Hofstadt auch ein, dass die Sanierung für die Ortsgemeinde nicht zu teuer sein dürfe. Hofstadt sagte, er werde sich mit der Entscheidung des Ortsgemeinderates abfinden. (llw)

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