Donnersbergkreis „Wir sind wieder daheim“

Alsenborn. Ein flüchtiger Moment der Andacht ließ Markus Harz verträumt ins Leere starren: „Wir sind wieder daheim“, sinnierte die Nummer fünf der TTF Rockenhausen. Seine Mannschaft hat es vollbracht: Zwei Jahre nach dem Abstieg schlägt sie nächste Saison wieder in der Bezirksliga Westpfalz Nord auf. Der 9:7-Relegationssieg über den TTC Altenglan machte den Weg am Samstag frei. Entscheidend war eine gehörige Ladung Motivation.

Der Vorhand-Hammer war für Helmut Deege unerreichbar. Selbst, wenn sich der Altenglaner „Oldie“ nach dem weißen Bällchen geschmissen, sich richtig verrenkt hätte – ein Return war unmöglich. Zu hart, zu platziert, zu überraschend kam die Peitsche. Aus der Halbdistanz feuerte Günter Rutz mit seinen langen Noppen einen Kracher ab, der genau einschlug. Eine Bombe. Für seine TTF war es der letzte Punkt in einem Schlussdoppel, der erstens das 3:1 perfekt machte. Und zweitens, viel wichtiger noch, der das 9:7 über den TTC Altenglan besiegelte. Um exakt 22.31 Uhr, nach über drei Stunden Spielzeit, war es amtlich: Die TTF Rockenhausen sind zurück. Über den Umweg Relegation klettern sie in die Bezirksliga. „Die letzten zwei Nächte hab’ ich nur von dem Spiel geträumt. Das ist sauschön. Vor zwei Jahren war das so eine Schmach, als wir abgestiegen sind. Jetzt ist alles wieder gut“, ließ Rockenhausens Markus Harz seinen Emotionen freien Lauf. Rutz machte das entscheidende 11:6 – und ein Tross von knapp 30 nach Alsenborn gepilgerten Fans sprang auf, zelebrierte den Erfolg. Alleine das zeigt, wie wichtig dem Klub der wiedergewonnene Status ist. Er besetzt seinen alten Stammplatz. „Gut, dass wir am Schluss noch mal so viel Gas gegeben, so hart trainiert haben. Die Nervosität haben wir gemerkt. Aber dann bringst du genau das, was du dir vorgenommen hast. Schön!“, betonte Kapitän Michael Nehm die harte Vorbereitung der letzten Wochen. Natürlich: Der Aufstieg, die starke Saison ist ein Erfolg der ganzen Mannschaft. Als heimlicher Garant gilt aber Nummer vier Daniel Heintz. Er bot über Monate eine konstant klasse Leistung. Auch am Samstag. An der Seite von Nehm gewann er das Doppel, anschließend auch in der Mitte beide Einzel mit 3:0. Sein zweiter Sieg war es auch, der den TTF das 8:5 bescherte – und die Partie vorzeitig entschied. 18:29-Sätze waren für den TTC in drei Spielen nicht mehr zu egalisieren. Heintz, ein drahtiger Schlacks, schupfte, bereitete überlegt vor, schoss platziert. Das TTF-Schlussdoppel Rutz/Harz sorgte letztlich nur noch dafür, dass auf dem Papier kein 8:8-Remis steht. Der feine Unterschied zwischen den beiden Bezirksklasse-Zweiten: die Motivation. Das Nehm-Sextett holte alles aus sich heraus, rannte jedem Ball hinterher. Vom ersten Doppel an standen die Altenglaner – erfahrene Materialspieler, meistens in der Defensive – mit dem Rücken zur Wand. 2:0, 5:3, 7:5: Die TTF verteidigten eisern das dünne Polster. Vor allem das vordere Paarkreuz um Rutz und Edelreservist Michael Kuntz hielt den Konkurrenten an der kurzen Leine. „Rockenhausen war heute einfach ehrgeiziger. Wir sind schon ziemlich alt, haben nicht mehr den Trieb, den Drang, unbedingt aufzusteigen. Die waren super motiviert“, zeigte sich TTC-Spielführer Michael Schmitt als fairer Verlierer. Sein Pendant Nehm weiß: In der Bezirksliga weht nächste Saison ein raueres Lüftchen. Er kennt die Klasse bestens. Aber seine Mannschaft wird das Gefühl genießen.

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