Donnersbergkreis Wenn ein pflichtbewusster Feuerwehrmann mal muss

Sollte der Imsweilerer Flugplatz wie geplant auf Dörnbacher Gemarkung verlegt werden, dann könnten die Bewohner des Rockenhausener Ortsteils daraus Kapital schlagen – mit der Gründung einer „Gummer-airline“, Deutschlands grünster Fluggesellschaft. Dem derzeit kontrovers diskutierten Thema war eines von vielen gelungenen „Stickelscher“ in der von Lukas Willrich vorgetragenen Kerwerede gewidmet.

Der „Kerweparre“ und sein Mundschenk Felix Rahm sind denn auch beim Umzug in einem zum Flugzeug umfunktionierten Cabriolet durch den Ort „geflogen“. Als „klein, aber fein“ bezeichneten die Verantwortlichen den bunten Lindwurm, der sich sowohl qualitativ als auch quantitativ gegenüber anderen Umzügen in unserer Region durchaus sehen lassen konnte. Der 17-köpfigen Kerwejugend – auch das eine beachtliche Anzahl – fehlte es nicht an Ideen, wie beispielsweise der Motivwagen zum Thema Flugplatz zeigte. Zudem machten sie lautstark auf das höchste Fest im Jahr aufmerksam und zeigten voller Stolz ihren aus vielen bunten Bändern bestehenden Strauß, der im Anschluss an die Kerwerede am Bürgerhaus gesteckt wurde. Mit dabei war auch die Jugendfeuerwehr, während der örtliche Musikverein für den guten Ton sorgte. Schwungvoll präsentierten sich die Dörnbacher Gardemädchen, die nicht nur in der närrischen fünften Jahreszeit eine gute Figur abgeben. Zu Gast waren die Straußborsch-Delegationen aus Imsweiler und Gundersweiler. In seinem zweiten Jahr als Kerweredner blickte Lukas Willrich auf das Ortsgeschehen der vergangenen zwölf Monate zurück. Dabei erinnerte er an die frohe Botschaft, dass man im Ort eine Wasserquelle entdeckt habe – eine Nachricht, die bei den VG-Werken zunächst einen Schock ausgelöst habe. Doch deren Befürchtung, die Dörnbacher könnten nun ihr eigenes Wasser fördern, bewahrheitete sich nicht: Zur Ernüchterung der Gummere resultierte das heftig fließende Wasser aus einem Wasserrohrbruch. Für Erheiterung sorgte auch die Story vom mehrstündigen nächtlichen Wettsingen zweier Zeitgenossen auf der Hauptstraße: Ein genervter Anwohner hat keinen anderen Ausweg gewusst, als mit seinem Bettzeug in den Keller umzuziehen und dort den Rest der Nacht zu verbringen. Und dann war da noch der Zeitgenosse, der am Schönborner Asterix-Fest bewiesen hat, wie zuverlässig die Dörnbacher Feuerwehr ist: Da er allein auf weiter Flur war, musste er seine Notdurft direkt neben dem Feuerwehrauto verrichten – zum Unverständnis einer Passantin. Doch der pflichtbewusste Wehrmann wollte seinen Posten nicht verlassen. Und wenn man muss, dann muss man ... Begonnen hatte das Fest am Freitag mit der „Eichung“ der neuen Straußborsch. Der Kerwetanz mit der Band „Magic“ bescherte dem Turn- und Sportverein am Samstag ein volles Sportheim. Dem Frühschoppen, Umzug und Kerwerede am Sonntag schloss sich am Nachmittag ein gemütliches Beisammensein an den Kerweständen und im Bürgerhaus an, wo auch eine Caféteria eingerichtet war. Für die kleinen Gäste standen Fahrgeschäfte und Verkaufsstände zur Verfügung. Bereits um 8 Uhr hat am Montag im Bürgerhaus das Frühstück begonnen, bis zum Dämmerschoppen sorgte ein Alleinunterhalter für Stimmung. Gestern zog die Straußjugend zum Sammeln durch den Ort. Aus den gespendeten Zutaten servierte sie den Gästen am Abend ein selbst zubereitetes Kerweessen, ehe am späten Abend die Kerwe begraben worden ist. Die Organisatoren zeigten sich mit dem Verlauf des fünftägigen Festes rundum zufrieden. Ortsvorsteher Uwe Bals betonte, er setze zusammen mit dem Sportvereins-Vorsitzenden Patrick Enkler alles daran, die Kerwe nicht nur zu erhalten, sondern auch zu stärken und weiter auszubauen. In diesem Bemühen werde man von der Straußjugend voll unterstützt. (mwl)

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