„Alte Welt“ Welche Themen die Initiative bewegen

Die Schönheit und Vorzüge der „Alten Welt“ will sich die gleichnamige Initiative zunutze machen und in konkrete Projekte ummünze
Die Schönheit und Vorzüge der »Alten Welt« will sich die gleichnamige Initiative zunutze machen und in konkrete Projekte ummünzen.

Radwegenetz, Leerstände oder Ausbildungsplätze: Es gibt etliche Themen, die sich die vor fünf Jahren ins Leben gerufene Initiative „Alte Welt“ auf die Fahnen geschrieben hat. Nächstes Jahr steht eine wichtige Entscheidung an.

Mehr als fünf Jahre hat die Initiative „Alte Welt“ nun bereits auf dem Buckel, seit etwa zwei Jahren arbeitet zudem der gleichnamige Verein daran, das Projekt weiter anzuschieben. Das Ziel ist von Beginn an unverändert: Die Region, die man gemeinhin unter dem geografisch dehnbaren Begriff „Alte Welt“ zusammenfasst, zu stärken, gut für die Zukunft aufzustellen und wichtige Themen wie Tourismus, Fachkräftemangel oder Infrastruktur anzuschieben.

Die „Alte Welt“-Initiative haben 2018 die Landräte der Kreise Donnersberg, Kusel, Bad Kreuznach und Kaiserslautern angestoßen, bald darauf kam die Kirche mit dem protestantischen Dekanat an Alsenz und Lauter hinzu. Seither wird von den „5K“ gesprochen, gebildet aus den Kfz-Initialen KUS, KH, KIB und KAI sowie der Kirche. Mit im Boot sind vier hauptamtliche Strukturlotsen – einen für jeden Kreis, finanziert durch ein Förderprogramm. Im Sommer 2021 haben Lena Hoim (Kaiserslautern), Heike Bruckner (Bad Kreuznach), Marina Guliev (Kusel) und Tobias Zirker (Donnersberg) ihre Arbeit aufgenommen. Ihr gemeinsames Projekt trägt dabei den – etwas sperrigen – Namen „Interkommunale Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung der Kreise“.

Jeder Strukturlotse hat eigene Schwerpunkte

Kurzum: Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Mitentwicklung der Initiative. „Und wir Lotsen tauschen uns fast täglich zu verschieden Themen aus“, erklärte Tobias Zirker, als er das Projekt jüngst im Verbandsgemeinderat Nordpfälzer Land vorgestellt hat. Jeder Lotse habe dabei seine eigenen Schwerpunkte: Zirker kümmert sich beispielsweise um Themen wie Wirtschaft und Fachkräfte, daneben gibt es die Bereiche Gesundheit, Tourismus und Innenentwicklung.

Die Strukturlotsen dienen zugleich als direkte Ansprechpartner für Interessierte, Kommunen und Vereine. „Kontaktieren Sie uns gerne“, sagte Zirker in Richtung der Ratsmitglieder. Er und seine Kolleginnen seien gerne Ansprechpartner, ob es nun um die Planung konkreter Projekte, um die Entwicklung loser Ideen oder das Auftun passender Förderprogramme gehe. Auch als Vermittler – als Bindeglied zwischen Kommunen, die eventuell ähnliche Wege einschlagen wollen – sehen sich die Strukturlotsen.

Verein hat derzeit 60 Mitglieder

Sehr zur Freude von Brigitte Mannert, die selbst Mitglied im VG-Rat ist, aber auch bei der Initiative „Alte Welt“ mitwirkt. Man sei froh, erklärte sie, bereits 60 Mitglieder im Verein zu haben – und hoffe darauf, weiteren Zulauf zu erhalten. „Es geht schließlich darum, die Region noch lebenswerter zu machen, vor allem für junge Menschen“, so Mannert. Schließlich vereine die „Alte Welt“ landschaftlich und kulturell sehr viele unterschiedliche Ansatzpunkte in sich. Der Verein nutze indes die Arbeit der Strukturlotsen bereits dankbar; besonders, wenn es darum gehe, Projekte anzustoßen.

Zirker nannte auch konkrete Punkte, die man in der Region weiter vorantreiben möchte. Etwa das Radwegenetz oder die Situation in den Ortskernen – Stichwort Leerstände. Hier ist die Schaffung sogenannter Coworking-Spaces – Gemeinschaftsbüros, in denen zeitlich flexibel einzelne Arbeitsplätze oder auch Besprechungsräume angemietet werden können – nur einer von vielen Ansätzen. Weiterhin verwies er auf den anstehenden „2. Donnersberger Beschäftigungsgipfel“ als wichtige Errungenschaft: Am 24. November werden sich bei dieser Ausbildungsmesse wieder zahlreiche Betriebe aus der Region in der Donnersberghalle in Rockenhausen vorstellen.

Vorerst bis Sommer im Amt

Ansätze gibt es also – weiteres Ideenfutter würden die Strukturlotsen allerdings begrüßen. Da das Förderprogramm auf drei Jahre angelegt ist, sind Zirker und seine Kolleginnen vorerst noch bis nächsten Sommer im Amt. „Was danach kommt, wird man sehen“, sagt er. Die Verantwortlichen der „Alte Welt“-Initiative hätten gegen eine Fortführung des Projekts sicher keine Einwände.

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