Donnersbergkreis Von Briketts bis Max und Moritz

„Sparen war in früheren Zeiten einmal eine der Kardinaltugenden der Deutschen, wie auch zahlreiche Sprichwörter und Redensarten zu diesem Thema beweisen.“ Das hat Museumsleiter Egon Busch am Freitag bei der Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Die Geldschlucker“ im Nordpfälzer Heimatmuseum in Rockenhausen gesagt. Ebenfalls aus früheren Zeiten stammen die unterschiedlichen Spardosen, die bis 18. Dezember zu sehen sind.

Busch dankte Fritz Christmann aus Jakobsweiler, der diese Exponate aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt hat, sowie Irmgard Böhmer und Helga Becker vom Museumskreis, die beim Aufbau geholfen haben. In seiner Einführung sagte Christmann, richtig begonnen habe die Geschichte der Spardosen mit dem Weltspartag 1925. „Eine erste Begegnung der Kinder mit der Idee des Sparens sollte dadurch ausgelöst werden. In den folgenden Jahrzehnten entstanden dann Spardosen aus unterschiedlichsten Materialien wie etwa Holz, Blech, Keramik oder Kunststoff und in den unterschiedlichsten Formen und Gestalten“, sagte Christmann. Überall auf der Welt seien die „Geldschlucker“ hergestellt und verbreitet worden, in Deutschland sei Nürnberg ein Fabrikationszentrum gewesen. Oft hätten Spielzeughersteller auch gleichzeitig Spardosen hergestellt und auf den Markt gebracht: „Die wurden immer aufwendiger und auffälliger gestaltet, schon um die Aufmerksamkeit der kleinen Sparer auf sich zu lenken. Manche Firmen stellten sogar Sparkassen in Form ihrer Produkte her, auf die sie aufmerksam machen und die sie bewerben wollten.“ Die Ausstellung bietet einen Querschnitt durch die Vielfalt der damals entstandenen Spardosen. Tiere sind darunter ebenso zu finden wie Puppen, Gebäude oder Märchen- und Nickfiguren – Letztere bedanken sich mit einem Kopfnicken, wenn man Geld hineinwirft. In einer Vitrine entdecken die Besucher Raketen und Astronauten, Max und Moritz werden flankiert von Windmühlen. Daneben gibt es Exponate, denen der Werbezweck deutlich anzusehen ist – etwa Coca-Cola-Dosen oder Briketts. Aus der Zeit des Ersten Weltkriegs stammen solche, die unterschiedlichem Kriegsgerät nachempfunden sind, eine weitere Besonderheit ist eine Spardose mit „Inhaltsangabe“. Sehens- und lesenswert sind zudem die von Christmann an zwei Stellwänden aufgehängten Plakate, Preisverzeichnisse, Zeichnungen und schriftlichen Informationen zum Thema. Einen Blick werfen sollten Besucher schließlich auch auf ein Gemälde von Pieter Brueghel: Dieses beweist, dass es auch zu seiner Zeit schon Spardosen gegeben hat und die „Geldschlucker“ nicht erst im 20. Jahrhundert erfunden wurden. (bus)

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