Lautersheim Solarpark: Aus diesen Gründen wird das Gelände verkleinert

Module einer Photovoltaik-Freiflächenanlage sollen demnächst auch bei Lautersheim stehen.
Module einer Photovoltaik-Freiflächenanlage sollen demnächst auch bei Lautersheim stehen.

Auch die Lautersheimer wollen den Weg für die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage ebnen. Das hatten sie bereits im September getan. Doch jetzt mussten noch ein paar Steine weg.

Ungefähr zwölf Hektar groß sollte der „Solarpark Lautersheim“ werden, der südöstlich des Dorfes an der Gemarkungsgrenze zu Quirnheim vorgesehen ist. Die Lambsheimer Firma GAIA mbH möchte eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Spitzenleistung von circa 13.500 Kilowatt-Peak errichten.

Jetzt wird der Investor seine Pläne abändern müssen. Denn der Rat hatte sich bei seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem notwendigen Bebauungsplan für das Gebiet zu beschäftigen, für das er im September 2023 einen Aufstellungsbeschluss gefasst hatte.

Südhang mit Erosionsgefahr

Bei dem Areal handelt es sich um Agrarland mit einer unterdurchschnittlichen Bodenqualität. Es eignet sich besonders gut für einen Solarpark, da das Gelände ein Südhang ist. „Die Flurstücke befinden sich in etwa 500 bis 600 Meter Entfernung vom Neubaugebiet In den Bohngärten“, erläuterte Bürgermeister Thomas Mattern. „Die Leute, die da jetzt im zweiten Bauabschnitt ihre Eigenheime hinstellen, werden davon nichts sehen.“

Anders werde es für die Bewohner des ersten, älteren Bauabschnittes sowie für die Menschen im Dorngarten sein. Allerdings müsse niemand eine lästige Blendwirkung befürchten: „Die Module werden nach Süden in Richtung Rodenbach ausgerichtet“, so Mattern.

Fläche teilweise nicht nutzbar

Für Ackerbau ist die Projektfläche aufgrund des starken Gefälles wenig optimal, zumal die zunehmenden Starkregenereignisse die Gefahr bergen, dass der Boden weggespült wird. Dennoch enthält das Gelände im nordwestlichen Bereich oberhalb des dortigen Regenrückhaltebeckens laut dem aktuellen Flächennutzungsplan Teile, die für die Landwirtschaft reserviert sind. Darüber hinaus sind im Osten ein größeres Stück sowie im Norden noch ein kleines Stückchen als Vorranggebiete für den regionalen Biotopverbund ausgewiesen.

Diese Bereiche sind für die Errichtung einer Freiflächen-PVA ausgeschlossen. Ausnahmen könnten nur gemacht werden, wenn es sich um ein privilegiertes Areal handeln würde. Das sei bei dem Solarpark aber zu verneinen, so die Verbandsgemeinde Göllheim. Der Verwaltung war das erst aufgefallen, nachdem der Rat grünes Licht für die rund zwölf Hektar Sondergebiet zur Erzeugung Erneuerbarer Energien gegeben hatte. Nun musste der wenige Monate alte Aufstellungsbeschluss schon geändert werden. Nach der einstimmig im Rat abgesegneten Anpassung des Geltungsbereiches verbleiben für den Solarpark ungefähr 9,35 Hektar. Diese können von GAIA 30 Jahre lang genutzt werden. Mit dem Unternehmen wird noch ein entsprechender städtebaulicher Vertrag abgeschlossen. Mattern erhofft sich jährlich einen „deutlich vierstelligen Betrag“ für die Gemeindekasse.

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