Donnersbergkreis Siebenmal soviel Strom, wie die VG verbraucht

Strom für mehr als 26.000 Haushalte – der Windpark „links und rechts der Appel“ bei Alsenz produziert jährlich mehr als siebenmal soviel Strom wie in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel verbraucht wird. Gründe genug also für den Projektentwickler Juwi, die offizielle Inbetriebnahme am Wochenende mit einem Bürgerfest zu feiern. In den vergangenen Monaten waren auf den Gemarkungen von Alsenz und Oberhausen (links der Appel) sowie Münsterappel und Niederhausen (rechts der Appel) von Juwi insgesamt 13 knapp 200 Meter hohe, leistungsstarke Windräder des Typs Vestas V-112 errichtet worden.

Dazu wurden in den vergangenen Monaten fünf alte Windräder abgebaut und durch sieben leistungsstärkere Windenergieanlagen links der Appel ersetzt. Zwei der abgebauten Windräder werden in Osteuropa wieder aufgestellt. Das Material der restlichen drei Anlagen wird in Einzelteilen für Ersatzteile weiterverwendet. Außerdem wurden rechts der Appel sechs neue Anlagen errichtet. Über 100 Millionen Kilowattstunden Strom produziert der neue Windpark pro Jahr – das entspricht laut Herstellerangaben dem Bedarf von 26.000 Haushalten. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren würden dadurch 620.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Das Bürgerfest zu Füßen einer Anlage haben nun viele Besucher genutzt, um sich in lockerer Atmosphäre über den Windpark zu informieren. Juwi-Regionalleiter Jan Kronenwerth wies dabei auf den mehrjährigen Prozess zur Umstrukturierung des Windparks auf den Gemarkungen von Alsenz-Oberhausen und der Neukonzipierung des Standortes Münsterappel-Niederhausen hin. Die Planung im Windpark Alsenz habe bereits 2009 und 2010 mit dem Repoweringkonzept begonnen. Anschließend sei die Idee entstanden, den Park in Alsenz in westlicher Richtung zu erweitern und weitere Anlagen bis auf die Gemarkung von Gaugrehweiler zu errichten. Der Prozess für die geplanten Anlagen auf der Gemarkung von Gaugrehweiler läuft derzeit noch. „Jede der neuen Windkraftanlagen hat eine Leistung von drei Megawatt und wird mindestens viermal so viel Energie liefern wie eine der alten“, rechnete Kronenwerth vor. Der verwendete Anlagentyp des Typs Vestas V-112 sei perfekt für diesen Standort: „Bei einer Nabenhöhe von 140 Metern können die Schwachwindanlagen mit einem Rotordurchmesser von 112 Metern sehr konstant Strom erzeugen.“ Dieser wird zunächst über Erdkabel in das im Frühjahr neu gebaute Juwi-Umspannwerk zwischen Alsenz und Oberndorf transportiert und von dort in das öffentliche 110-Kilovolt-Stromnetz eingespeist. Der Windpark links und rechts der Appel ist sowohl auf privaten als auch kommunalen Flächen errichtet. Gerd Kunz, zweiter Beigeordneter der VG Alsenz-Obermoschel, bedankte sich bei den Organisatoren für die Programmgestaltung. Stellvertretend für alle Ortsbürgermeister wies der erste Beigeordnete Klaus Landfried aus Alsenz darauf hin, dass die Ortsgemeinde schon in den Jahren 1997 und 1999 sozusagen als Windkraftpionier auf ihrer Gemarkung von Juwi fünf Windenergieanlagen errichten ließ. Mit dem Repowering und der Erweiterung des Parks sei nun in einem gewissen Maß ein vernünftiger Kompromiss gefunden worden, um vor Ort auch weiterhin die Erzeugung von regenerativen Energien wirtschaftlich zu ermöglichen. Landfried wies aber auch darauf hin, dass es sicherlich nicht einfach sei, Windkraftnutzung, Landschaft und Natur in Einklang zu bringen, was kritische Stimmen hinsichtlich möglicher Landschaftsverschandelung oder auch der Geräuschkulisse von Windenergieanlagen generell beweisen würden. Diese Sorgen und Nöte habe der Gemeinderat Alsenz versucht, bei seinen Beschlüssen zu berücksichtigen. Nach dem offiziellen Teil wurden die Gäste mit einem Bühnenprogramm der örtlichen Vereine unterhalten. Mit dabei die Showtanzgruppen „Sweet Generation“ der SG Niederhausen-Winterborn und „Devilish Angels“ vom FSV Münsterappel, die große und kleine Garde des Alsenzer Carneval Vereins sowie die „Nordpfalzmusikanten“. Höhepunkt im gut fünfstündigen Festprogramm war die spektakuläre Höhenrettungsübung der Feuerwehr Wernersberg aus der VG Annweiler. Es wurde ein Notfall simuliert: Eine Freiwillige wurde aus dem 140 Meter hohen Maschinenhaus des fast 200 Meter hohen Windrades abgeseilt. Wer mehr über den Windpark erfahren wollte, konnte sich eines der Windräder bei einer Führung von innen anschauen. (bhs)

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