Fußball Schräge Namen und Sonnenbrillen beim Elfmeterturnier in Gerbach

Ein Schütze der „Lars Lemminge“, das Siegerteam der 37 Mannschaften des Elfmeterturniers.
Ein Schütze der »Lars Lemminge«, das Siegerteam der 37 Mannschaften des Elfmeterturniers.

37 Teams waren beim Elfmeterturnier des TuS Gerbach dabei. Das war bei der fünften Auflage der Hobbyveranstaltung, an der nicht nur Fußballer teilnahmen, ein neuer Rekord. Nach fast 900 Elfmetern stand dann auch zu später Stunde ein Sieger fest.

Wenn die Mannschaften bunt gemischt sind und extravagante Namen tragen, die Spieler die Elfmeter mit Sonnenbrillen schießen oder die Torhüter diese auch mit Sonnenbrille halten, oder wenn die mitfiebernden Zuschauer im Strafraum stehen, dann kann es sich nur um eine Hobbyveranstaltung wie das Elfmeterturnier des TuS Gerbach handeln. Und dennoch war bei allem Spaß viel sportlicher Ehrgeiz geboten.

Florian Debus war der letzte Elfmeter am vergangenen Samstagabend auf dem durch die anhaltende Trockenheit verbrannten Rasenplatz in Gerbach vorbehalten. Von den vielen Zwischenrufen wie „Der ist nervös“ ließ sich der Routinier des A-Klassisten SpVgg Gauersheim nicht beirren und verwandelte um kurz nach 22 Uhr sicher ins linke untere Eck. Somit holte sich sein Team „Lars Lemminge“, zu dem noch Christoph Engert, Maik Kwasny, Sebastian Mayer, Timo Mann und Michael Bechtold gehörten, den Wanderpokal.

Aufsehen durch den „Brillen-Move“

Beim 4:3-Finalsieg über die „Behindskis“ – eine Delegation aus Akteuren der SG Appeltal (Dennis Lamb, Christopher Mecking, Kevin Kreis, Philipp Steitz, Christian Müller, Oliver Benz und Danny Lorenz) – avancierte Keeper Engert zum Matchwinner, der gleich zwei Elfmeter parieren konnte. Darunter den von Dennis Lamb, der durch seinen „Brillen-Move“ für Aufsehen sorgte. „Es war mein einziger verschossener Elfmeter im gesamten Turnier. Ausgerechnet im Finale“, schüttelte Lamb, der all seine Ausführungen damit begonnen hat, den Sonnenaufsatz seiner Brille hochzuklappen, den Kopf.

Kontrahent Engert im Tor der „Lars Lemminge“ besorgte sich dann kurzer Hand auch eine Sonnenbrille eines Zuschauers – zog sie aber kurz vorm entscheidenden Elfmeter wieder ab. Den Schützen Lamb konnte er damit aber offensichtlich unsicher machen. „Christoph wurde im Turnierverlauf immer stärker“, berichtete Sieg-Elfer-Schütze Debus. „Da wussten wir, wenn wir weiter ordentlich treffen, holen wir das Ding. Und er ist ja auch ein Appeltaler. Im Finale dann gegen sie zu spielen ist doch eine tolle Geschichte. Es hat viel Spaß gemacht und das Ganze war top geplant und durchgeführt“, freute sich Debus über den gelungenen Abend, an dem über das Turnier verteilt rund 350 Zuschauer auf den Platz des TuS Gerbach kamen und 37 Teams – aufgeteilt in acht Gruppen – sahen. Das bedeutete einen neuen Rekord für das Elfmeterturnier. Im Vorjahr hatten 32 Mannschaften für die dahin beste Beteiligung gesorgt.

Auch vier reine Frauenteams am Start

„Baila Ballzauber, FC Wadenkrampf, Krumfuß United oder Real Litätsverlust“: die Kreativität bei den Namen der teilnehmenden Teams kannte dabei keine Grenzen. Darunter fanden sich auch vier reine Frauenmannschaften. Die Lokalmatadorinnen „TuSsen Gerbach“ unterlagen im Achtelfinale knapp „Beates Balljungs“. Durch die 16 K. o.-Duelle waren es laut TuS-Vorstand und Organisator Christian Eich nach den 72 Vorrundenbegegnungen zuvor mehr als 880 Elfmeter, die am Samstagabend geschossen wurden. Die fünf Schiedsrichterinnen Lara Wasem, Fabienne Hambel, Katharina Cherdron, Lara Weber und Ann-Sophie Mai – allesamt in Schwarz und mit dem Aufdruck „Pfalzbenzin“ gekleidet, erledigten ihren Job tadellos.

Der dritte Platz ging an den „FC Budenzauber“ – 4:1-Sieg über „Sturm der Liebe“. Eich zog erneut ein positives Fazit. „So viele Teams, tolles Wetter, Helferinnen und Helfer. Wir bedanken uns bei allen.“ Nach 2017, 2018, 2019 und 2022 war es die fünfte Auflage …

Eine Spielerin von den „TuSsen Gerbach“, die im Achtelfinale ausschieden.
Eine Spielerin von den »TuSsen Gerbach«, die im Achtelfinale ausschieden.
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