Donnersbergkreis „Rundumschlag“ für Turn- und Festhalle

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Undichte Fenster und Türen, eine überalterte Lüftungsanlage, Mängel beim Brandschutz – an der 40 Jahre alten Turn- und Festhalle bei der Grundschule Dannenfels gibt es Verbesserungsbedarf. Nun hat der Gemeinderat einstimmig dem Antrag zur Sanierung und Erweiterung zugestimmt.

Ratsmitglied Thomas Müller vom Architekturbüro Müller-Mizera aus Dannenfels stellte den Zuschussantrag ausführlich vor. Er erläuterte die baulichen Veränderungen und die durch neue Sicherheitsrichtlinien notwendigen Maßnahmen. An der 40 Jahre alten Halle seien immer nur unbedingt notwendige Reparaturarbeiten ausgeführt worden. An vielen Stellen werde daher mittlerweile ein Sanierungsstau deutlich. Als Beispiel nannte Müller undichte Fenster und Türen, eine überalterte Lüftungsanlage oder eine mangelnde Außendämmung. Für einen behindertengerechten Zugang fehle eine Rampe, die WC-Anlagen entsprächen nicht heutigen hygienischen Anforderungen, auch aktuelle Brandschutzbestimmungen seien nicht erfüllt. Vorgeschriebene Fluchttüren sind teilweise nicht vorhanden. In einer detaillierten Leistungs- und Kostenaufstellung stellte Müller die Gewerke mit ihren Untertiteln vor und präsentierte die Kosten. Als Gesamtsummen ergeben sich rund 1,755 Millionen Euro. Voraussichtlich etwa 50 Prozent der Kosten werden Müller zufolge durch Landeszuschüsse abgedeckt. Darauf ist der Antrag ausgerichtet. Müller betonte die bauliche und sicherheitstechnische Notwendigkeit der Maßnahmen. Er wies darauf hin, dass man durch diesen „Rundumschlag“ nun vermutlich viele Jahre Ruhe haben wird, was bei einer punktuellen Sanierung nicht der Fall wäre. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag einstimmig zu. Müller benannte zudem sogenannte „Fachingenieure“ für verschiedene Maßnahmen, mit denen das Architekturbüro mehrfach zusammengearbeitet hat. Auch diese Vorschläge wurden einstimmig angenommen. Einen Bericht über den Ausbau der Oberstraße gab Bürgermeister Ernst-Ludwig Huy. Ihm zufolge werden die Bauarbeiten 2015 nicht mehr beginnen, da zu diesem Zeitpunkt erfahrungsgemäß von den Firmen keine guten Angebote mehr zu erwarten seien und man mit den Arbeiten in den Winter kommen würde. Mit rund 80 Prozent der betroffenen Anwohner habe Huy Gespräche geführt. Diese seien durchweg positiv verlaufen. Häufig hätten Anwohner nach den zu erwartenden Anliegerkosten gefragt. Hier gebe es zwar einen groben Richtwert von etwa zwölf Euro pro Quadratmeter, für genauere Auskünfte verwies Huy aber auf die zuständige Abteilung bei der Verbandsgemeindeverwaltung. Die geplante Anliegerversammlung wird erst 2016 stattfinden, wenn Firmenangebote auf die Ausschreibung eingegangen sind. Im Hinblick auf die geplanten Ausbauarbeiten in der Oberstraße und Löwenburgstraße schlägt die VG Kirchheimbolanden vor, dass die Gemeinde von den beitragspflichtigen Grundstückseigentümern 90 Prozent der voraussichtlichen Anliegerbeiträge als Vorausleistungen erheben soll. Diese sollen aber erst zwei Monate nach Bekanntgabe des Bescheides fällig werden. Zum einen können so für die Gemeinde Kredit und Zinsen relativ niedrig gehalten werden, zum anderen haben die Anlieger nach Vorliegen der Endabrechnung nicht mehr viel zu zahlen. Der Rat nahm die Beschlussvorlage einstimmig an. Vier weitere Beschlussvorlagen über Spenden von juristischen und privaten Personen im Gesamtwert von 1250 Euro − drei davon für die Sanierung des Adlerbogens – wurden ebenfalls einstimmig angenommen. Erika Höbel äußerte sich zur aktuellen Flüchtlingsproblematik. Sie wollte dies als Anregung für eine der kommenden Sitzungen verstanden wissen. „Ist auch in Dannenfels eine Willkommenskultur vorhanden? Das heißt: Gibt es in Dannenfels die Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen und ist dazu überhaupt Wohnraum vorhanden?“ Nach Aussage von Höbel gibt es im Ort bereits eine Initiative in dieser Richtung. Sie selbst stehe noch unter dem Eindruck von Bootsflüchtlingen auf einer griechischen Urlaubsinsel im Sommer. Bürgermeister Huy begrüßte diese Initiative und erklärte sich zu einem Gespräch bereit. Im Vorfeld wäre es aber sinnvoll, ein Stimmungsbild in der Gemeinde zu erheben. (dipe)

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